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Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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fragte Smith verwundert. »Wenn wir schnell genug eine ausreichende Menge Hitze um die Hülle herum konzentrieren können, sollte jede einzelne Spore verbrennen, bevor auch nur die geringste Gefahr einer Ausbreitung besteht.«
    »Gütiger Himmel! Die Blinden, die nicht sehen wollen!« Mit einer weit ausholenden Geste sah sie sich begeistert in der Kabine um. »In Anbetracht seines hervorragenden Zustands ist dieses Flugzeug eine historische Kostbarkeit! Sobald das Frühjahr kommt, sehen wir zu, dass wir einen Eisbrecher und einen Helikran organisieren. Dann könnten wir es weitgehend intakt von dem Gletscher heben! Es könnte komplett restauriert werden. Ich glaube sogar tatsächlich …«
    Die Vorstellung ließ ihre Augen leuchten. »Ich würde wetten, aus den Komponenten dieses abgestürzten Flugzeugs und der Tu-4, die in der Gagarin Militärakademie ausgestellt ist, könnten wir eine komplette flugtüchtige Superfortress zusammenbauen.«
    Sie drehte sich zu Smyslov um und war plötzlich so aufgeregt wie ein Schulmädchen mit einem neuen Fahrrad. »Sie waren doch an der Akademie! Sie haben die Bull gesehen, die sie dort im Luftfahrtmuseum haben! Was meinen Sie dazu?«
    Der russische Offizier blickte gedankenverloren auf. »Das kann ich wirklich nicht beurteilen, Professor, aber ich bin sicher, dass es eine Menge Geld verschlingen würde.«
    »Das Auftreiben der Mittel können Sie getrost mir überlassen, Gregori! Ich kenne eine ganze Reihe von reichen Leuten, die sich geradezu fanatisch für Kriegsflugzeuge begeistern und eine Stange Geld dafür hinblättern würden, die Fifi , die Superfortress der Commemorative Air Force, gemeinsam mit einer originalen russischen B-29-ski bei einem Überflug zu sehen. Allein schon Champlain würde mindestens eine Viertelmillion dafür springen lassen!«
    Smith war gegen seinen Willen beeindruckt von ihrer überschäumenden Begeisterung. Valentina Metrace war offensichtlich
eine Schusterin, die bei ihren Leisten blieb. Er stieß einen leisen Pfiff aus und wies mit dem Daumen auf die Bombenschächte. »Ich fürchte, gewisse andere Dinge haben hier trotzdem den Vorrang.«
    Valentina winkte lässig ab. »Das sind doch alles nur Kleinigkeiten! Mir ist ganz egal, mit welcher Sorte Bakterien hier aufgeräumt werden muss. Niemand wird dieses Flugzeug einfach abfackeln, wenn ich ein Wort mitzureden habe. Es ist ein Stück lebendige Geschichte!«
    »Diese Entscheidung werden die maßgeblichen Regierungsstellen treffen, Val«, sagte Smith lächelnd. »Das ist nicht meine Sache, und ich kann Ihnen versichern, dass ich froh darüber bin.«
    Smyslov sah Smith über die Schulter gebannt an. »Was werden wir als Nächstes tun, Colonel?«
    »Wir wissen, dass das Anthrax noch existiert und weiterhin eine Bedrohung darstellt, und daher müssen wir als Erstes Meldung erstatten.« Smith stellte seinen leeren Becher auf den Boden. »Ich werde, morgen früh, falls wir halbwegs anständiges Wetter haben, die Umgebung des Absturzortes nach dem Notlager der Besatzung der Misha absuchen. Dann machen wir uns auf den Rückweg zur Forschungsstation. Falls wir von dort aus keinen Funkkontakt mit der Außenwelt herstellen können, werde ich Randi mit dem Hubschrauber zum Schiff der Küstenwache schicken, um Meldung zu erstatten.«
    Smith betrachtete Smyslovs Rücken, als der Russe sich mit seinem Schlafsack beschäftigte. »Außerdem werde ich die bereitgestellte Verstärkung anfordern und die Insel sichern, Major. Das wird bedeuten, dass wir die Kanadier einbeziehen müssen und dass sich die Lage insgesamt zuspitzen wird. Ich weiß, dass wir Ihrer Regierung versprochen haben, wir würden nach Möglichkeit nichts verlauten lassen, aber da wir es jetzt sowohl mit dem Anthrax als auch mit dem Verschwinden der Expeditionsteilnehmer zu tun haben, werden wir wohl unsere Karten auf den Tisch legen müssen.«

    »Das verstehe ich vollkommen, Colonel. Wir haben tatsächlich keine andere Wahl.«
    Smyslovs Stimme war so ausdruckslos, dass Smith sich fragen musste, ob er die Worte des Russen als Zustimmung auffassen sollte oder ob sie einem seiner eigenen Gedanken galten.
    »Meine Güte! Es reicht doch, wenn wir uns darüber morgen Gedanken machen!«, sagte Valentina und warf einen Blick auf die Luke im hinteren Schott. »Aber es gibt noch etwas, das ich mir in der Zwischenzeit unbedingt anschauen muss.«
    »Hat das nicht Zeit bis morgen?«, fragte Smith.
    Sie sah ihn an, um vor Smyslov zu verbergen, dass sie eine

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