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Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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mit einer Stimme, die so kalt war wie der Lauf ihrer Maschinenpistole. »Soll ich jetzt gleich Kleinholz aus Ihnen machen, oder sollen wir damit noch etwas warten?«
     
    Die MP5 lag auf dem Esstisch in der Schlafbaracke und ihre Mündung wies auf den jungen Mann mit den dunklen Bartstoppeln, der in der Koje an der Wand saß. Randi Russells Hand lag nicht weit vom Abzug der Maschinenpistole. Beide hatten ihre schwere Schneekleidung abgelegt, und Randi hatte Kropodkin die Hände mit Einweghandschellen aus Nylon auf dem Rücken gefesselt. Jetzt starrte sie den Mann mit ihren ebenholzschwarzen Augen eindringlich an.
    »Wo haben Sie die Leichen der anderen Teilnehmer der wissenschaftlichen Expedition verscharrt?«
    »Leichen?« Kropodkin wandte sich an den dritten Anwesenden im Raum. »Ich bitte Sie, Dr. Trowbridge, ich weiß nicht, wovon die Rede ist! Ich weiß noch nicht einmal, wer diese Verrückte überhaupt ist!«
    »Ich … ich weiß es im Grunde genommen auch nicht.« Trowbridge blinzelte voller Unbehagen im grellen Schein der Gaslampe und strich sich die spärlichen, vom Schlaf zerzausten weißen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er trug nur Thermounterwäsche und
Socken, da er erst vor wenigen Minuten unsanft aus dem Schlaf gerissen worden war, als Randi Kropodkin mit vorgehaltener Waffe durch die Schneeschleuse in die Baracke gestoßen hatte.
    »Wer ich bin, braucht nicht Ihre Sorge zu sein«, sagte Randi frostig. »Und machen Sie sich jetzt auch noch keine Gedanken, weil man Sie wegen Mordes vor Gericht stellen könnte. Konzentrieren Sie sich lieber darauf, lange genug am Leben zu bleiben, um den Behörden übergeben zu werden. Die besten Chancen haben Sie, wenn Sie meine Fragen beantworten. Also, wem erstatten Sie Meldung? Wem sind Sie unterstellt? Wer will sich das Anthrax holen?«
    »Anthrax?« Der Blick des Slowaken richtete sich einmal mehr auf seinen einzigen potentiellen Verbündeten im Raum. »Dr. Trowbridge, bitte helfen Sie mir! Ich weiß nicht, was hier vorgeht!«
    »Bitte, Ms. Russell. Meinen Sie nicht, wir könnten etwas zu voreilig sein?« Der Akademiker setzte ungeschickt seine Brille auf.
    »Nein, das glaube ich nicht«, erwiderte Randi mit ausdrucksloser Stimme. »Dieser Mann hat die anderen Mitglieder Ihrer Expedition kaltblütig ermordet, seine Gefährten, mit denen er mehr als sechs Monate lang zusammengelebt und gemeinsam gearbeitet hat. Er hat sie alle wie Schafe abgeschlachtet, und ich würde wetten, dass er keinen besseren Grund dafür hatte als Geld.«
    Kropodkins Unterkiefer fiel herunter. »Die anderen … tot? Ich glaube kein Wort! Nein! Das ist doch Wahnsinn! Ich bin kein Mörder! Dr. Trowbridge, sagen Sie es ihr! Sagen Sie dieser Frau, wer ich bin!«
    »Bitte, Ms. Russell!« Die Entrüstung ließ Trowbridges Stimme kräftiger werden. »Es besteht keine Veranlassung, derart … drastische Anschuldigungen zu erheben. Wir haben noch keinen greifbaren Beweis dafür, dass hier überhaupt jemand getötet worden ist.«
    »Oh doch, Dr. Trowbridge. Gestern Abend habe ich Kayla Browns Leiche auf dem Hügel unter dem Funkmast gefunden. Jemand hat sie mit einem Eispickel erschlagen. Mit diesem hier, vermute
ich.« Randi wies mit dem Kopf auf den Eispickel, der neben der Maschinenpistole auf dem Tisch lag und den Kropodkin eben noch in der Hand gehalten hatte. »Ich bin sicher, dass sich das mit DNA-Tests belegen lässt. Wahrscheinlich wird man auch Blutspuren von Dr. Gupta und Dr. Hasegawa daran finden. Creston und Rutherford haben Sie mit anderen Mitteln beseitigt, stimmt’s, Kropodkin?«
    Der Student erhob sich von der Koje, und die Nylonschnüre um seine Handgelenke spannten sich. »Ich sage es Ihnen doch, ich habe niemanden getötet!«
    Randis Hand legte sich auf den Griff ihrer MP5. Die Mündung bewegte sich einen Zentimeter, um sich auf Kropodkins Brust zu richten. »Setzen Sie sich.«
    Er nahm eine steife Haltung ein und sank wieder in die Koje.
    Trowbridges Gesichtsausdruck war absolut fassungslos, während vor seinen Augen ein Bild Gestalt annahm. Die Enthüllung, dass Kayla Browns Leiche gefunden worden war, hatte ihn gänzlich unvorbereitet getroffen. Schon wieder eines dieser Dinge, die in seinem Dasein niemals hätten vorkommen dürfen, ein weiterer Felsbrocken in dem Steinschlag, der mit zunehmender Geschwindigkeit herunterging, einer Lawine, die über sein Leben und seine sorgfältig geplante Karriere hereinbrach und ihn mit Skandalen und komplettem Chaos überschüttete. Sein

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