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Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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Felsgrats entlang zur Forschungsstation begeben. Da diese Schützen, die ihr folgten, an der Station fehlten und hoffentlich von den Speznas angegriffen werden würden, hatten Jon und sein Team mit ihren Scharfschützengewehren größere Chancen, die Kontrolle über die Forschungsstation und den Landeplatz an sich zu reißen. Teile und herrsche. Eine gute Strategie, Jon.
    Ihr Mund war trocken. Sie schluckte und wünschte, sie könnte sich unauffällig eine Hand voll Schnee genehmigen. Jetzt war es an der Zeit, sich zu überlegen, was sie tun würde, falls die Speznas doch nicht auftauchten. Warte nicht, bis sie über dich stolpern. Spring auf und erstich den erstbesten Mann in deiner Nähe. Den zweiten erledigst du mit einem Messerwurf. Bring eine Maschinenpistole und Munition an dich. Halte dich im Schutz des Eiskamms, lege möglichst viele um und schinde, wenn deine Feinde dir diese Arbeit schon nicht abnehmen, Zeit für Jon und Randi heraus.
    So, jetzt hatte sie wenigstens so etwas wie einen Plan.
    Wo zum Teufel blieben diese verdammten Russen? Wenn das nicht mal wieder typisch war! Wenn man ihn brauchte, war nie ein Bolschewik zur Hand.

    In ihrer Nähe stieß jemand einen verblüfften Ruf aus, und eine Maschinenpistole knatterte. Valentina zuckte zusammen und begriff erst einen Augenblick später, dass sie keinen Treffer abbekommen hatte. Eine andere Automatikwaffe erwiderte das Feuer – es war das schärfere, durchdringendere Knattern eines kleinkalibrigen Sturmgewehrs. Valentina erkannte eine AK-74. Die Speznas hatten sich gerade in die Nesseln gesetzt!
    Weitere Rufe folgten. Ein Schrei riss ab. Die Schießerei wurde immer heftiger.
    Valentina gestattete sich einen tiefen Atemzug. Im ersten Moment blinzelte sie in dem vom Schnee reflektierten Sonnenlicht. Dann schlüpfte sie unter ihrer Tarndecke heraus. Sie zog eines ihrer Messer und begann, auf dem Bauch durch das aufgeworfene Eis zu kriechen. Sie schlug den Weg ins dichteste Getümmel ein, um bloß nichts zu verpassen.
    Jons Befehle waren präzise gewesen. Wenn ihre Feinde einander angriffen, sollte sie sich augenblicklich zurückziehen und Land gewinnen. Aber Valentina hatte beschlossen, es mit der Zeitangabe »augenblicklich« nicht so genau zu nehmen. Sie hatte vor, noch ein Weilchen zu bleiben und beiden Seiten des Konflikts gegebenenfalls militärischen Beistand zukommen zu lassen.
     
    Beim ersten Knattern von Automatikwaffen war Jon Smith abrupt stehen geblieben und hatte sich umgesehen. Als das Feuer erwidert wurde und der Beschuss an Heftigkeit zunahm, rang er sich zu einem Grinsen durch. Das war eine Schlacht, keine Hinrichtung.
    Sie waren im Eilschritt am Fuß des zentralen Felsgrats entlanggelaufen und hatten sorgsam darauf geachtet, dass sie vom Küstenpfad aus nicht zu sehen waren. Es war ein anstrengender Marsch mit Schneeschuhen, aber sie hatten bereits ein gutes Stück des Weges zur Forschungsstation zurückgelegt. Wenn sie es schaffen würden, einen höher gelegenen Punkt zu erreichen, von dem aus sie den Heliport und Kreteks Hubschrauber im Auge behalten konnten,
ohne selbst gesehen zu werden, dann hätten sie eine reelle Chance, jemandem gewaltig ins Handwerk zu pfuschen.
    Die Unsicherheitsfaktoren waren Val und Randi. Würde Val es schaffen, heil rauszukommen und sich ihnen wieder anzuschließen, und würde Randi durchhalten? Randi hatte sich mit geschlossenen Augen an Smyslov gelehnt und ließ sich von dem besorgten Russen stützen, während sie um Luft rang. Sie trug weder einen Rucksack noch eine Waffe und an ihrem Willen bestand kein Zweifel. Aber das Rennen mit Schneeschuhen war mörderisch, sogar für jemanden, den die Hypothermie nicht ohnehin schon beinah umgebracht hatte.
    »Randi?«
    Sie blickte auf und ihre Augen mit den dunklen Ringen glühten. »Weiter!«, flüsterte sie. »Lauf einfach weiter!«
     
    Drei Rauchfahnen stiegen über der Forschungsstation Wednesday Island auf. Alle drei Baracken brannten jetzt. Die verbliebenen Sicherheitskräfte scharten sich dicht um die Halo, die Flugzeugbesatzung und die Sprengstoffexperten waren schon an Bord und die Heizzelte um die Triebwerke herum waren abgebaut worden. Kretek lief mit wachsendem Unbehagen neben dem großen Fluggerät auf und ab.
    Er sah auf die Maschinenpistole hinunter, die er sich umgehängt hatte. Die MP5 war eine Waffe für Profis und die Frau, die sie getragen hatte, war ein vollendeter Profi gewesen, mit Leib und Seele bei der Sache. Was war mit den anderen,

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