Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
Vom Netzwerk:
gezeigt hatte. Es war Smyslov, der Offizier der Luftstreitkräfte, der angeblich als subversives Element die Operationen der amerikanischen Agenten von innen heraus unterlief. Der Mann, der mittlerweile hätte tot sein sollen. Tomaschenkos Augen funkelten, als er sie zusammenkniff.
    Smyslov kam bis auf drei Meter an ihn heran und ließ die Hände sinken. »Ich bin Major Gregori Smyslov von den Luftstreitkräften der Russischen Föderation«, sagte er forsch. »Man hat Sie über meine Anwesenheit hier unterrichtet. Und Sie sind?«
    »Lieutenant Pavel Tomaschenko von den Sondereinheiten der Marineinfanterie. Man hat mich über Sie informiert, Major. Ich bin froh, dass Sie entkommen konnten.«
    »Es ist keine Frage des Entkommens, Lieutenant«, erwiderte der Offizier der Luftstreitkräfte. »Die Parameter der Mission haben sich verschoben, und Ihre ursprünglichen Befehle in Bezug auf die amerikanischen Agenten sind nicht mehr relevant.«

    »Ich habe keine diesbezüglichen Anweisungen von meinen Vorgesetzten erhalten.«
    »Unsere Vorgesetzten sind sich nicht darüber im Klaren, wie die Lage hier wirklich aussieht. Als der hochrangigere Offizier ändere ich Ihre Befehle auf meine Verantwortung, Lieutenant. Sie werden diese Operation augenblicklich abbrechen. Ich werde Sie zu Ihrem U-Boot begleiten, von dort aus meinen Bericht erstatten und dafür sorgen, dass Ihre Befehle auf den neuesten Stand gebracht werden.«
    »Major, meine Befehle hinsichtlich der amerikanischen Agenten kamen von der höchstmöglichen staatlichen Stelle. Durch diese Personengruppe sind, wie Ihnen bewusst sein sollte, wichtige Staatsgeheimnisse gefährdet. Diese Leute müssen um jeden Preis aufgehalten werden.«
    »Und ich habe gesagt, dass diese Befehle nicht mehr relevant sind, Lieutenant!« Smyslov trat einen weiteren Schritt vor. »Sie werden die Amerikaner nicht, ich wiederhole, Sie werden sie nicht länger behelligen. Sie und Ihre Männer werden auf das U-Boot zurückkehren.«
    Tomaschenkos Stimme überschlug sich. »Sie haben meine Männer getötet!«
    »Der Zwischenfall an der Absturzstelle war … bedauerlich«, erwiderte Smyslov und trat noch einen Schritt vor. »Was das Gefecht angeht, das gerade stattgefunden hat, kann ich Ihnen beteuern, dass Ihre Männer ehrenwert in der Schlacht gegen den Feind gefallen sind, gegen die wahren Feinde Russlands.«
    »Ich habe einige Fragen dazu, wer unsere wahren Feinde sind, Major.« Tomaschenko stieß Smyslovs Rang mit einem verächtlichen Zischen hervor.
    »Die sollten Sie auch haben, Lieutenant.« Smyslovs grüne Augen gruben sich in seine. »Rufen Sie Ihre Männer jetzt zurück, und ich werde Ihnen erzählen, was vorgefallen ist.«
    »Nein, Major. Ich werde meine Befehle befolgen und die Amerikaner beseitigen! Dann werde ich Kontakt zu meinen Vorgesetzten
aufnehmen, denn ich habe ihnen einiges zu berichten. Dabei wird es auch um Landesverrat gehen!«
    »Ich bin sicher, dass diese Diskussion sehr interessant werden wird, Lieutenant. Aber für den Moment werden Sie meine Befehle befolgen und wegtreten!« Smyslov streckte seine Hand aus, um den Anführer der Speznas zur Seite zu schieben. Tomaschenkos Finger, der bereits gekrümmt auf dem Abzug seines Sturmgewehrs lag, spannte sich. Ein einziger Schuss brach aus der AK-74 heraus.
    Major Gregori Smyslov sackte in sich zusammen und fiel regungslos in den Schnee von Wednesday Island.
    Dem Speznas-Offizier blieben nicht mehr als ein oder zwei Sekunden, um triumphierend auf die Leiche des Gefallenen hinunterzublicken. Dann spürte er einen betäubenden Schlag, und einen Moment später hörte er das Geräusch des fernen Schusses. Als Tomaschenko an sich herunterblickte, sah er mitten auf seiner Brust einen handtellergroßen leuchtend roten Fleck. Seltsamerweise war seine letzte Empfindung, bevor ihn die Schwärze übermannte, ein Gefühl von immenser Erleichterung. Er würde sich nie dafür verantworten müssen, dass er Mütterchen Russland im Stich gelassen hatte.
     
    Hundert Meter weit entfernt ließ Jon Smith, der in der Rinne des Trampelpfads neben der Schlafbaracke kniete, die rauchende SR-25 sinken und verfluchte erbittert und frustriert sämtliche Regierungen, Geheimnisse und Lügen. Dann ließ ein Kugelhagel eine Reihe von Schneefontänen neben dem Pfad aufsprühen, und er warf sich flach auf den Boden.
    Weitere Geschosse flogen tief über seinen Kopf, als eine zweite Automatikwaffe das Feuer eröffnete und seinen Posten bestrich. Er zog sein

Weitere Kostenlose Bücher