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Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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haben, aber sie besitzen immer noch achtzig Prozent ihrer Feuerkraft.«
    »Deshalb will ich doch, dass der Hubschrauber flugbereit ist, bevor sie ihn erreichen.«
    »Jon, wir reden hier von drei verfluchten Maschinengewehren!«
    »Daran kann man nichts ändern, Val. Setz dich in Bewegung!«
    »Colonel«, sagte Smyslov bedächtig. »Darf ich einen Gegenvorschlag machen?«
    »Ich werde ihn mit Vergnügen in Betracht ziehen, Major.«
    »Lassen Sie mich ihnen entgegengehen. Lassen Sie mich ihnen befehlen wegzutreten.«

    Smith kniff die Augen zusammen. »Ich dachte, Sie hätten gesagt, dazu seien Sie nicht befugt.«
    »Das bin ich auch nicht, aber ich kann es immerhin versuchen. Vielleicht kann ich vernünftig mit ihnen reden« – Smyslov zuckte die Achseln und grinste lakonisch –, »aber vielleicht kann ich ihnen auch irgendwelchen Blödsinn einreden. Selbst wenn es mir misslingt, kann ich vielleicht für Sie und die Damen genug Zeit rausschinden, damit Sie von hier verschwinden können.«
    »Diese Speznas sind im Moment möglicherweise auch auf Sie nicht allzu gut zu sprechen, Major.«
    Das Gesicht des Russen wurde wieder ernst. »Ich habe den Verdacht, im Moment ist die gesamte Regierung meines Landes nicht allzu gut auf mich zu sprechen, Colonel, aber wir müssen verhindern, dass Kretek dieses Anthrax an sich bringt. Und vielleicht müssen auf diese Weise nicht noch mehr russische Soldaten sterben.«
    Smith zögerte. Jetzt war nicht der geeignete Zeitpunkt, dem Mann sein Vertrauen zu entziehen. »Val, du hilfst Randi dabei, den Hubschrauber startklar zu machen. Ich lasse mich zurückfallen und schließe mich euch an, wenn ihr die Triebwerke anlasst. Wenn ihr zum Start bereit seid und ich noch nicht bei euch bin, fliegt ihr trotzdem los. Das ist ein Befehl! Als Erstes müsst ihr über die Lage hier auf Wednesday Island Bericht erstatten. Anschließend tut ihr, was euch angemessen erscheint. Und jetzt geh schon!«
    Sie warf ihm einen flehentlichen Blick zu, doch sie unterdrückte ihre Proteste. Gehorsam rannte sie in Richtung Heliport.
    Smith wandte sich wieder an Smyslov. »Viel Glück, Major. Ich hoffe, es wird Ihnen gelingen, mit Engelszungen zu reden.«
    »Ich werde mein Bestes tun.« Er zog Smiths Pistole aus seiner Tasche und gab sie ihm zurück. »Falls es mir nicht gelingen sollte, könnten Sie dafür mehr Verwendung haben als ich.«
    Smyslov trat einen Schritt zurück und stand stramm. Der Schnee dämpfte das Geräusch, als er die Hacken nach europäischer Manier
zusammenschlug und die Hand zu einem zackigen Salut hochriss. »Colonel Smith, gestatten Sie mir die Bemerkung, dass es eine Ehre war, unter Ihrem Befehl dienen zu dürfen.«
    Smith berührte daraufhin mit starren Fingerspitzen seine Schläfe. »Es war mir ein Vergnügen, Major. Die Ehre liegt ganz auf meiner Seite.«
     
    Randi rang mit einem vorübergehenden Schwindelgefühl, als sie sich in den Motorraum beugte. Die Benommenheit der vergangenen Nacht drohte zurückzukehren und ihr Urteilsvermögen zu trüben, und sie kämpfte darum, sich auf das Festziehen der Batteriekabel zu konzentrieren.
    Auf der Reise in den Norden hatte sie intime Bekanntschaft mit dieser Long Ranger gemacht und wusste, dass die Leasingfirma alles Erdenkliche unternommen hatte, um sie »poltauglich« zu machen. Sämtliche Dichtungen und Plomben waren aus kältebeständigem Kunststoff und Verbundwerkstoff. Ausschließlich synthetisches Schmieröl war zum Einsatz gekommen. Der Treibstoff war mit einer beträchtlichen Menge Frostschutzmittel angereichert, und bei den Batterien handelte es sich ausnahmslos um extrem robuste Hochleistungsbatterien mit optimaler Kaltstartkraft, die Besten auf dem Markt.
    Aber das genügte nicht.
    Der Antriebsstrang und die Steuersysteme des kleinen Fluggeräts hätten über etliche Stunden in einem Wärmezelt vorgeheizt werden sollen, um sie wieder auf Betriebstemperatur zu bringen, und die Batterien müssten durch ein Schnellladegerät aufgefrischt werden.
    Aber das Zelt, die Heizdrähte und das Ladegerät verbrannten gerade in der Vorratshütte, und sie hätten ohnehin keine Zeit für diese Vorbereitungen gehabt.
    Sie warf einen letzten prüfenden Blick in das Batteriefach, schlug dann die Außentür zu und zwang sich zu größter Sorgfalt mit jedem der Dzus-Schnellverschlüsse.

    Von der anderen Seite des Hubschraubers hörte sie leichte Schritte auf sich zurennen, und Valentina Metrace tauchte auf.
    »Was ist los?«, fragte Randi.
    »Der

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