Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
Vom Netzwerk:
erzielen lassen. Mittlerweile weist einiges darauf hin, dass die Kretek-Gruppe versucht, in den ABC-Sektor einzusteigen: atomare, biologische und chemische Waffen. Es wird befürchtet, Anton Kretek könnte auf seinem neuen Betätigungsfeld ebenso große Erfolge erzielen wie bei seinen anderen kriminellen Unternehmungen.
    Am Ende der Zusammenfassung war ein kurzer Abschnitt farbig markiert.
     
    Persönliche Anmerkungen, nur für die Geschäftsleitung bestimmt:
Nach Meinung der Chefassistentin ist die Kretek-Gruppe ein hervorragendes Beispiel für die Form von Organisation, die in der Misha 124 eine glänzende Gelegenheit sehen würde. Diese Leute sind flexibel, in hohem Maße anpassungsfähig, risikofreudig und vollkommen skrupellos.
Über den Rahmen der momentanen Lage auf Wednesday Island hinausgehend, sollte hervorgehoben werden, dass es sich bei der Kretek-Gruppe derzeit im Grunde genommen um einen Einmannbetrieb handelt. Die Eliminierung Anton
Kreteks würde aller Wahrscheinlichkeit nach die direkte Auflösung der Kretek-Gruppe und eine Zunahme der Stabilität innerhalb einer ganzen Reihe von Bereichen, die Amerika betreffen, nach sich ziehen. Ebenfalls nach Meinung der Chefassistentin würde es sich also lohnen, Anton Kretek auszuschalten, falls sich jemals sein exakter Aufenthaltsort zu einem bestimmten Zeitpunkt im Voraus in Erfahrung bringen lässt und angemessene Ressourcen zur Verfügung stehen sollten.
    Klein lächelte grimmig – das Weibchen der Gattung war tödlicher als das Männchen. Maggie Templeton lag wahrscheinlich richtig. Das war das Profil des potentiellen Feindes. Männer wie Anton Kretek würden zwei Tonnen herumliegendes Anthrax als eine glänzende Gelegenheit ansehen.
    Und Maggie lag wahrscheinlich auch noch in einem anderen Punkt richtig. Ohne ihre Anton Kreteks wäre die Welt vermutlich besser dran.

Kapitel neun
    Ostküste der Adria
     
     
    Es herrschte Ebbe, der Wasserstand war niedrig und durch die aufgerissene Wolkendecke funkelten Sterne über einem breiten Streifen von dunklem, festem Sand. Über dem Strand lagen die Dünen, von vereinzelten spröden Gräsern gehalten, die nicht dicker als Schweineborsten waren, und mit einer Reihe von primitiv errichteten kleinen Betonunterständen gesprenkelt. Die leerstehenden Befestigungsanlagen, längst den nistenden Meeresvögeln überlassen, waren eine sichtbare Manifestation der paranoiden Wahnvorstellungen des verstorbenen und nicht betrauerten ehemaligen Regierungschefs Enver Hoxha.
    Hinter den Dünen erstreckten sich die abweisenden bewaldeten Hügel Albaniens.
    Getriebe knirschten in der Nacht und zwei Fahrzeuge, ein älterer Mercedes-Laster und ein kleinerer und neuerer Range Rover, holperten langsam über die von Fahrrinnen zerfurchte Zufahrt zum Strand. Sie bewegten sich im schwachen Schein ihrer Standlichter voran.
    An der Einmündung der Zufahrt hielt der kleine Konvoi an, und zwei Männer in den ausgebeulten Hosen und den derben Lederjacken der albanischen Arbeiterklasse sprangen aus dem Laderaum des Mercedes und bezogen ihre Stellungen, um die Straße zu bewachen. Beiden trugen eine in Kroatien angefertigte Agram-Maschinenpistole, auf deren kurzen Lauf ein schwerer zylindrischer Schalldämpfer aufgeschraubt war.
    Es war äußerst unwahrscheinlich, dass sich jemand in den frühen Morgenstunden an diesen abgelegenen Küstenstreifen wagen
würde. Aber wenn es trotzdem jemand tat, ob Polizist oder Bauer, dann würde derjenige sterben.
    Die Fahrzeuge fuhren eine halbe Meile weit auf den Strand hinaus und hielten an der breitesten und geradesten Stelle der Bucht an. Ein weiteres halbes Dutzend bewaffneter Männer sprang aus dem Rover und der Fahrerkabine des Lasters und machte sich an ein häufig durchexerziertes Manöver.
    Während zwei Männer neben der Motorhaube des Rovers stehen blieben und den Himmel beobachteten, fächerten sich die anderen auf und legten einen Flugplatz an.
    Chemische Leuchtstäbe wurden geknickt und zum Glühen gebracht, und die hinteren Enden wurden in kurze Kupferrohrstücke eingefügt. Dann steckten die Männer die Stäbe in regelmäßigen Abständen in einer langen doppelten Reihe in den Sand. Innerhalb von Minuten schimmerte der Leuchtpfad einer improvisierten Landebahn in einem schwachen blaugrünen Ton, der jenseits der Dünen nicht zu sehen, aber von oben für jeden deutlich zu erkennen war.
    Die Männer zogen sich wieder zu den Fahrzeugen zurück und warteten. Dabei befingerten sie ihre Revolver und

Weitere Kostenlose Bücher