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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Verbindung setzen, um uns einen Annäherungsvektor geben zu lassen? Schließlich möchte ich nicht von Ihnen beschossen werden, nur weil ich vergessen habe, Ihre werte Erlaubnis einzuholen.«
    »Treiben Sie es nicht zu weit, Captain Calvert. Ich kann leicht vierzehn Tage mit der Kontrolle Ihrer Frachträume verbringen.«
    »Sieht aus, als würde dir dein Ruf vorauseilen«, sagte Dahybi Yadev, nachdem die Pestravka die Verbindung endlich unterbrochen hatte.
    »Laßt uns nur hoffen, daß er noch nicht bis zur Oberfläche vorgedrungen ist«, sagte Sarha.
    Joshua richtete die Reserveantenne auf den Kommunikationssatelliten der zivilen Raumaufsicht und erhielt die Genehmigung, in einen Parkorbit um Norfolk einzutreten. Die drei Fusionsantriebe der Lady Macbeth erwachten zum Leben und sandten lange neblige Plasmaschweife aus. Das Raumschiff beschleunigte mit einem Zehntel g in Richtung des bunten Planeten.
     
    Dünne Lichtstrahlen glitzerten in Quinn Dexters leerer Welt, begleitet von schwachen kratzenden Geräuschen. Es war wie unregelmäßige Böen aus fluoreszierendem Regen, der durch Risse aus einem externen Universum hereindrang. Vereinzelte Lichtstrahlen flackerten in der Ferne, andere leuchteten ihn direkt an. Wenn sie ihn trafen, sah er die Bilder, die sie enthielten.
    Ein Boot. Eines der heruntergekommenen Händlerschiffe auf dem Quallheim, kaum mehr als ein zusammengezimmertes Floß. Unterwegs den Fluß hinab.
    Eine Stadt aus lauter hölzernen Blockhäusern. Durringham im Regen.
    Ein Mädchen.
    Er kannte sie. Marie Skibbow, nackt, mit einem Seil auf ein Bett gefesselt.
    Sein Herzschlag klopfte durch die Stille.
    »Ja«, sagte die Stimme, die er bereits kannte, die er auf der Lichtung im Dschungel zum ersten Mal gehört hatte, eine Stimme, die aus der Nacht kam. »Ich dachte mir, daß dir das gefallen würde.«
    Marie zerrte panisch an ihren Fesseln. Ihre Figur war Stück für Stück genauso üppig, wie Quinn es sich in seiner Phantasie damals immer vorgestellt hatte.
    »Was möchtest du mit ihr machen, Quinn?«
    Was er mit ihr machen würde? Die Frage war, was er mit einem so phantastischen Körper nicht machen würde. Wie wundervoll sie unter ihm leiden würde!
    »Du bist einfach widerlich, Quinn! Aber so schrecklich nützlich.«
    Energie raste erwartungsvoll durch seinen Körper, und ein Wahngebilde stieg auf, um die Wirklichkeit zu überlagern. Quinns Interpretation der physischen Form, die Gottes Bruder annehmen würde, sollte Er sich je dazu entschließen, sich in Fleisch und Blut zu manifestieren. Und was für ein Fleisch! Fähig zu jeder nur erdenklichen Form von Gewalt und erniedrigender als alles, was Quinn bei der Sekte gelernt hatte.
    Der Strom magischer Energien erreichte einen triumphalen Höhepunkt und öffnete einen Riß in die schreckliche Leere des Jenseits, und daraus kam ein weiterer hervor und ergriff Besitz von der weinenden, flehenden Marie.
    »Zurück mit dir, Quinn.«
    Die Bilder schrumpften, wurden erneut zu den dünnen, geisterhaften Strahlen aus flackerndem Licht.
    »Du bist nicht der Lichtbruder!« schrie Quinn in das Nichts. Die Wut über die Erkenntnis, betrogen worden zu sein, erweiterte seine Wahrnehmung. Das Licht wurde heller, die Geräusche lauter.
    »Natürlich nicht, Quinn. Ich bin schlimmer als das, schlimmer als jeder mythologische Teufel, den du dir vorstellen kannst. Jeder einzelne von uns ist schlimmer, Quinn.«
    Lachen hallte durch das Gefängnisuniversum und peinigte ihn.
    Die Zeit war so anders hier …
    Ein Raumflugzeug.
    Ein Raumschiff.
    Unsicherheit. Quinn spürte, wie Unsicherheit ihn durchlief wie eine Welle von Hormonen. Die elektrische Maschinerie, von der er nun abhängig war, zuckte vor seinem entfremdeten Körper zurück, was seine Abhängigkeit nur noch schlimmer machte, während die komplizierten Geräte ringsum eines nach dem anderen ihren Dienst einstellten. Die anfängliche Unsicherheit wich nackter Angst. Quinn zitterte am ganzen Leib, während er sich verzweifelt bemühte, die Ströme exotischer Energien zu beruhigen, die jede einzelne Körperzelle infiltriert hatten.
    Es war nicht allmächtig, erkannte Quinn, dieses Ding, das Besitz ergriffen hatte von seinem Körper. Es hatte Grenzen. Er saugte die geringen Mengen Licht in das, was von seinem Verstand noch ihm gehörte, und konzentrierte sich auf das, was er sah und die Worte, die er hörte. Warten. Beobachten. Versuchen zu verstehen.
     
    Für Syrinx war Boston die schönste Stadt, die sie in den

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