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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Billy-Joe.
    Quinn tätschelte den drahtigen Arm des dürren Jugendlichen. »Das Schlimmste, was ich mir nur vorstellen kann«, sagte er. »Und ich habe viel, viel Zeit damit verbracht, darüber nachzudenken.«
    Billy-Joe öffnete den Mund zu einem dummen Grinsen. »Ich bin dabei!«
    Quinn sah zu dem dicken Mann am Boden. Er hechelte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trocknen. Sein Blut bildete eine große Pfütze auf dem gefliesten Boden. »Du stirbst«, sagte Quinn fröhlich. »Es gibt nur noch einen Weg, der dich retten könnte.« Energiefelder beugten sich seinem Willen und erzeugten einen ganz spezifischen Druck gegen die Realität. Die Schreie der Verlorenen Seelen sprudelten aus dem Jenseits. »Courtney, tu ihm weh.«
    Sie blickte die anderen an, zuckte die Schultern und trat dem Verwundeten in den Schritt. Er erschauerte, und die Augen drohten ihm aus den Höhlen zu quellen, bevor seine Lider unkontrolliert zu flattern anfingen. Ein zusätzlicher Blutschwall pumpte aus der Wunde am Hals.
    »Nochmal«, befahl Quinn beinahe sanft, während er mit den Verlorenen Seelen verhandelte, die sich um den Riß ins Jenseits drängten. Ihr Flehen anhörte, ihre Versprechungen, sich würdig zu erweisen. Sein Urteil fällte.
    Courtney tat, wie ihr geheißen, und beobachtete voller Faszination, wie eine Seele (eine richtige tote Person!) die Kontrolle über den unglückseligen Mann übernahm. Die Wunde schloß sich, und er begann verwirrt zu hecheln. Ein Netz winziger Blitze zuckte über die Falten seines blutbesudelten Anzugs.
    »Gebt ihm etwas zu trinken«, befahl Quinn.
    Billy-Joe und Julie durchwühlten die Schränke nach Sodaflaschen, öffneten sie und reichten sie dem dankbaren Besessenen.
    »Es wird eine Weile dauern, bis du alles Blut ersetzt hast«, sagte Quinn. »Bleib einfach liegen und verhalte dich ruhig. Genieß die Show.«
    »Jawohl, Quinn«, murmelte der Besessene schwach. Es gelang ihm, sich auf den Rücken zu rollen, doch die Anstrengung kostete ihn beinahe das Bewußtsein.
    Die eisernen Handschellen schnappten mit lautem Klicken auf. Courtney sah sie an, dann blickte sie fragend zu Quinn. Seine schwarze Robe hatte sich bereits aufgelöst. »Du weißt, wie du sie zu benutzen hast«, sagte er zu ihr.
    Sie wand sich aus ihrem Kleid und beugte sich über das Bett, dann legte sie die Hände in die eisernen Reifen. Sie klappten zu und verriegelten sich.
     
    Die Ilex materialisierte über Avon und strahlte tiefe Befriedigung (sowie beträchtlichen Hunger) in das Affinitätsband. Jeder Edenit in Trafalgar empfing die emotionale Botschaft, und alle lächelten simultan, als Auster die Neuigkeiten verkündete. Admiralin Lalwani hob die Geheimhaltung auf, und die Presseoffiziere der Navy machten sich daran, die Informationen an die Nachrichtenagenturen weiterzuleiten.
    Alles ging so schnell, daß der Leitende Admiral Samuel Aleksandrovich Jeeta Anwar gerade eben informieren konnte, bevor der Stab des Präsidenten die Nachrichten auch schon über das Kommunikationsnetz empfing.
    Der lässige Zweig-Anflug des Voidhawks auf das Andocksims der Navy-Basis war bedeutend entspannter als beim letzten Mal, als er ganz dicht vor Trafalgar aus seinem Wurmloch geschossen war. Das allgemeine Affinitätsband war voll von ironischen Anspielungen über diese Tatsache, die die triumphierende Besatzung necken sollten.
    Zwei Stunden nach dem Eintreffen der Ilex wurde Captain Auster von Lieutenant Keaton, dem jüngsten Mitarbeiter des Admiralsstabs, in das Büro von Samuel Aleksandrovich begleitet. Der Leitende Admiral begrüßte den edenitischen Kommandanten freundlich und deutete auf die eingelassene Konferenzecke. Lalwani und Kohlhammer gesellten sich zu ihnen auf die weichen Ledersofas, während Lieutenant Keaton Tee und Kaffee servierte. Während er noch mit den Kannen und Tassen aus echtem Chinaporzellan umherging, erwachten die AV-Säulen an der Decke schimmernd zum Leben, und die Bilder von Präsident Haaker und Jeeta Anwar materialisierten über ihnen.
    »Meinen Glückwunsch an die Navy, Admiral«, sagte der Präsident. »Die Zerstörung einer Antimateriestation zu diesem Zeitpunkt ist äußerst befriedigend.«
    »Nicht irgendeiner Antimateriestation, Herr Präsident«, antwortete Kohlhammer bedeutungsvoll. »Capones Antimateriestation. Das ist ein gar nicht hoch genug einzuschätzender Bonus.«
    »Es bedeutet, daß er nicht mehr imstande sein wird, eine von diesen verdammenswerten Infiltrationsaktionen gegen Planeten der

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