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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Gast auf Statik überprüften, was diese ihrerseits mit der gleichen stoischen Gelassenheit ertrugen. Die Säulengänge des Palastes waren ungewöhnlich leer, als Lady Phillipa die Gäste zu dem privaten Arbeitszimmer des Königs führte. Alastair II erhob sich aus dem tiefen Sessel hinter seinem Schreibtisch, um seinen Besuchern ein wärmeres Willkommen zu bereiten. Im Kamin brannte ein starkes Feuer und vertrieb die Kälte, die sich draußen vor den französischen Fenstern im Innenhof ausgebreitet hatte. Die Kastanienbäume rings um den gepflegten Rasen waren kahl, und die nackten Äste glitzerten unter dicken Eiskrusten wie Quarz.
    Lady Phillipa nahm am Schreibtisch unmittelbar neben dem Duke von Salion Platz. Die Besucher setzten sich in die bereitstehenden grünen Ledersessel vor König Alastair.
    »Ich danke Ihnen allen für Ihr Kommen«, begann der König.
    »Ihr Botschafter ließ verlauten, daß es dringend sei«, antwortete Jim Sanderson. »Außerdem sind die freundschaftlichen Beziehungen zwischen unseren Staaten alt und wertvoll genug, daß ich meinen Hintern hierher zu Ihnen geschafft habe. Obwohl ich eigentlich besser zu Hause geblieben wäre, um mich den Wählern zu zeigen. Diese Krise verlangt vom Bürger mehr Vertrauen in die Politik als alles andere.«
    »Ich verstehe«, sagte Alastair. »Falls Sie mir eine Beobachtung gestatten, dann lassen Sie mich sagen, daß sich die Krise inzwischen längst über die Arena öffentlichen Vertrauens hinaus entwickelt hat.«
    »Ja. Wir haben gehört, daß Ihre Mortonridge-Befreiung Probleme hat.«
    »Die Geschwindigkeit unseres Vormarsches hat sich nach Ketton stark verringert«, gestand der Duke of Salion. »Trotzdem, wir gewinnen noch immer Boden und befreien die Bewohner von ihren Possessoren.«
    »Schön für Sie, aber was hat das mit uns zu tun? Sie hatten bereits alle Hilfe, die wir Ihnen zur Verfügung stellen können.«
    »Wir halten die Zeit für gekommen, einige Entscheidungen über die Politik zu fällen, mit der wir die Besessenen schlagen wollen.«
    Korzhenev grunzte amüsiert. »Also haben Sie uns um ein heimliches Treffen gebeten, um weitere Aktionen zu besprechen, anstatt sie vor die Ratsversammlung zu bringen? Ich fühle mich schon fast wie das Mitglied einer mittelalterlichen Verschwörung, die irgendeine Revolution ausbrütet.«
    »Das sind Sie auch«, sagte König Alastair. Korzhenevs Lächeln verblaßte.
    »Die Konföderation versagt«, berichtete der Duke of Salion den überraschten Gästen. »Die Wirtschaft entwickelter Welten wie der unsrigen leidet stark unter der zivilen Raumflugquarantäne. Planeten der Stufe zwei sind völlig gelähmt. Capones Infiltrationsflüge und sein Schlag gegen Trafalgar waren von einzigartiger Brillanz. Unsere Bevölkerungen sind in einen Zustand der Apathie gefallen, sowohl physisch als auch psychisch. Die Quarantänebrecher tragen dazu bei, daß sich die Possession langsam, aber unaufhaltsam weiter ausbreitet. Und jetzt wurde auch noch die Erde infiziert, das industrielle und militärische Herz der gesamten Konföderation. Ohne die Erde auf unserer Seite hat sich die gesamte Gleichung verändert. Wir müssen ihren Verlust berücksichtigen, wenn wir überleben wollen.«
    »Halt, nicht so schnell«, entgegnete Jim Sanderson. »Die Besessenen haben vielleicht einen Fuß in ein paar der Arkologien, aber das ist auch schon alles. Die Erde läßt sich nicht so einfach abschreiben. Der GISD ist eine verdammt fähige Agentur, und die Jungs knacken jeden, wenn es darum geht, die Besessenen zu vertreiben.«
    Alastair blickte den Duke an und nickte seine Einwilligung.
    »Nach den Informationen unseres Kontaktmanns im GISD sind inzwischen wenigstens fünf Arkologien an die Besessenen gefallen.«
    Prinz Tokama hob eine Augenbraue. »Sie sind wirklich erstaunlich gut informiert, Sir. Ich wußte nicht im geringsten von dieser neuesten Entwicklung, als ich von Oshanko aufbrach.«
    »Die Hälfte der Hilfsschiffe unserer Navy ist mit Kurierdiensten für uns beschäftigt«, sagte der Duke. »Wir tun unser Bestes, um immer auf dem aktuellen Stand zu bleiben, doch selbst diese Informationen sind inzwischen ein paar Tage alt. Nach dem Bericht zu urteilen steht es in New York am schlimmsten, doch die vier anderen Arkologien werden ebenfalls innerhalb einiger weniger Wochen fallen. GovCentral hat bemerkenswert schnell reagiert und die Vakzug-Linien geschlossen, doch wir sind überzeugt, daß die Besessenen letzten Endes auch die

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