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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Charmaines vernachlässigte landwirtschaftliche Maschinen abgestellt waren. Nachdem er das Getriebe zerlegt und wieder zusammengesetzt und die Energiezelle aus der Gezeitenturbine aufgeladen hatte, machte er sich daran, das Gras zu mähen. Während er weitere Kreise um das Haus zog, schoss das geschnittene Gras hinter der Maschine heraus wie ein grüner Geysir.
    Als Althaea am späten Nachmittag unter den Bäumen hervorkam, starrte sie voller Staunen auf den gemähten Rasen, dann stürzte sie auf ihn zu und umarmte ihn jauchzend. »Es sieht wundervoll aus!«, lachte sie. »Und du hast den Seerosenteich gefunden!«
    Fast wäre er in das verdammte Ding gefahren; es war nur noch ein Fleck smaragdgrüner Sumpf mit einer Venusstatue in der Mitte gewesen, völlig verdeckt vom hohen Schilf. Wären nicht die Frösche gewesen, die mit wilden Sprüngen vor den Sensen des Traktors davongehüpft waren, er hätte niemals rechtzeitig bemerkt, auf was er da zugefahren war.
    »Reparierst du auch den Springbrunnen wieder? Bitte, Eason!«
    »Ich sehe mir die Sache an«, sagte er. Ihr schlanker Leib drückte sich immer noch gegen ihn, und durch das dünne Gewebe ihres Kleids spürte er ihre angenehme Wärme. Tiarella bedachte ihn mit einem düsteren Stirnrunzeln, das er mit einem spöttischen Grinsen erwiderte.
    Althaea wich einen Schritt zurück. Sie strahlte über das ganze Gesicht. »Danke, Eason!«
     
    In dieser Nacht wurde Eason aus dem Schlaf gerissen, als Tiarellas Hand unsanft in seine Seite stieß.
    »Steh auf!«, zischte sie drängend.
    Mitternacht war vorbei. Ein Sturm war aufgekommen und zog über das Inselmeer hinweg. Dicke Regentropfen prasselten gegen die Fensterscheiben; grelle Blitze zuckten über den Garten und die Palisade aus Bäumen. Fast ununterbrochen rollten Donnerschläge über sie hinweg.
    »Sie sind hier«, sagte sie. »Sie docken am Landesteg an. Jetzt, in diesem Augenblick.«
    »Wer ist hier?« Seine Gedanken arbeiteten noch träge vom Schlaf.
    »Woher soll ich das wissen? Du bist doch derjenige, hinter dem sie her sind! Niemand, der etwas Ehrliches im Schilde führt, würde um diese nachtschlafende Zeit hier draußen herumsegeln!«
    »Und woher weißt du, dass jemand hier ist?«
    Tiarella hatte die Augen geschlossen. »Die Orphée ist mit einem Satz von Echo-Empfängern ausgestattet, die sich von den Sinnesorganen irdischer Delphine ableiten. Sie sitzen unter dem Rumpf. Ich kann das andere Boote hören, es ist klein. Ah, jetzt haben sie am Steg angelegt. Er wackelt. Sie scheinen auszusteigen. Ja … ja, da kommen sie.«
    Die Partei! Es konnte niemand anderes sein, nicht hier am Ende der Welt und mitten in der Nacht. Möglicherweise Kameraden, mit denen er einst zusammen gekämpft hatte. Obwohl es wahrscheinlicher schien, dass sie ihm Auftragskiller hinterher gehetzt hatten.
    Easons antrainierte Reflexe gewannen die Oberhand. Beurteile, plane, und ergreife die Initiative. Er fluchte heftig, weil er sich so einfach hatte überrumpeln lassen. Zehn Tage in Charmaines behaglicher Umgebung waren alles, was erforderlich gewesen war, um ihn unachtsam werden zu lassen. Er hätte nicht solange hier bleiben dürfen. Er hätte unverzüglich weiter ziehen sollen und seine Fährte in winzige chaotische Bruchstücke zerlegen, die niemand je wieder zusammensetzen konnte.
    »Es sind drei«, sagte Tiarella, die Augen immer noch fest geschlossen.
    »Woher willst du das wissen?«
    »Es sind drei!«, beharrte sie.
    »So ein verdammter Mist! Du bleibst hier«, befahl er. »Dir wird nichts geschehen. Sie sind nur hinter mir her.«
    Er rollte sich aus dem Bett und stieß das Fenster auf, dann kletterte er, noch immer nackt, auf den Balkon hinaus. Mit seinen Retina-Implantaten suchte er den frisch geschnittenen Rasen ab. Nichts bewegte sich.
    Wenigstens würden Regen und Sturm sie behindern, wenn auch nicht sonderlich stark. Es sah überhaupt nicht gut für ihn aus.
    Eason kletterte an einem der Balkonpfeiler nach unten, wobei er sich die Hände und Oberschenkel am rostigen Eisen aufscheuerte. So schnell er konnte, rannte er über den Rasen in Richtung der Deckung, die die Bäume versprachen. Dreimal stolperte er und rutschte auf dem nassen Gras aus, und Dornen zerkratzten seine Beine, als er in das Unterholz sprintete. Bis jetzt war noch nichts von den Eindringlingen zu sehen.
    Er bahnte sich gewaltsam einen Weg durch die dichte Vegetation, bis er nur noch zehn Meter von dem Pfad entfernt war, der zum Landesteg führte. Dort

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