Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
mich umbringen!«, heulte sie los, sobald sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte. »Sie wird uns beide ermorden!«
    »Nein, wird sie nicht.« Er nahm ihren Kopf in die Hände und brachte sein Gesicht ganz nah an das ihre. »Sie muss lernen zu akzeptieren, dass du jetzt eine erwachsene Frau bist und dass wir beide uns lieben. Wir haben jedes Recht der Welt, in deinem Bett zu schlafen. Ich habe das für dich getan. Alles, was ich tue, ist nur für dich.«
    »Du liebst mich?« Sie klang fast noch verängstigter als vorher.
    »Ja. Und jetzt werden wir beide uns für den Rest des Nachmittags und des Abends frei nehmen und die Zeit hier drin verbringen. Wenn es deiner Mutter nicht gefällt, dann sollte sie ernsthaft darüber nachdenken, ob sie die Insel nicht besser verlässt.«
     
    Eason war noch nie in Althaeas Schlafzimmer gewesen. Als er am nächsten Morgen erwachte, blickte er sich verschlafen um. Bleiche weiße Wände waren vollgehängt mit holographischen Postern. Eines davon zeigte eine schneebedeckte Berglandschaft mit einem bayrischen Zauberschloss. Er drehte sich um. Althaea war nicht mehr da. Ihr alter animierter Teddybär lag zusammen mit dem weißen Seidennegligé auf dem Boden. In der vergangenen Nacht hatte sie ihre Zurückhaltung nicht völlig sinken lassen, doch er machte definitiv Fortschritte. Und die Saat der Rebellion gegen ihre Mutter war gepflanzt. Ein weiterer vergnüglicher Tag auf Charmaine stand bevor.
    Er zog seine Jeans an und ging hinunter in die Küche. Althaea war auch dort nirgends zu sehen, und das war ungewöhnlich. Normalerweise machte sie immer das Frühstück für alle.
    Er machte die Schränke auf, um sich Geschirr zu holen, da hörte er ihren Hilferuf. Tiarella kam bereits die Treppe heruntergerannt, als er aus der Hintertür stürzte. Es klang, als wäre sie irgendwo draußen beim Landesteg. Er rannte mit schweren Schritten über den Pfad und wünschte sich sehnlich seine Fluxpumpe herbei, doch die Waffe hatte er in seiner Hütte zurückgelassen. Wenn diese verdammte Schlange Amok lief …
    Die Szene, die Eason vorfand, als er unter den Bäumen hindurch aus dem Dschungel brach, war alles andere als das, was er erwartet hatte.
    Althaea lag direkt am Rand der Korallenwand im Gras und streckte verzweifelt die Hand aus. Im Wasser trieb ein Dingi, das von der Strömung hin und her geworfen wurde. Immer wieder schlug es mit hässlichem Krachen gegen die Korallen. Althaea versuchte, den Arm des einzigen Insassen zu packen, doch das Dingi bewegte sich hin und her, und es gelang ihr nicht.
    Eason rannte vor und warf sich neben ihr ins Gras. Das Dingi saß zwischen den scharfkantigen Klippen fest, die dem eigentlichen Ufer vorgelagert waren, und es war leckgeschlagen. Es sank rasch. Eine weitere Welle trieb es erneut gegen die Wand. Easons synaptisches Netz wurde aktiv, berechnete die Geschwindigkeit und den Annäherungsvektor und projizierte den Aufschlagpunkt. Er warf sich ein kleines Stück herum und streckte die Hand aus …
    Ein Arm klatschte in seine wartende Hand. Er packte zu und zog. Das Dingi wurde weggezerrt, und scharfe Korallenzähne bohrten weitere Löcher in den Rumpf, während es unter den Schaum sank. Tiarella landete mit einem dumpfen Aufprall neben ihm im Gras und streckte die Hand aus, um den Jungen an der Schulter zu packen, den Eason festhielt. Zu dritt zogen sie ihn über die Klippe aufs Land.
    Eason blinzelte überrascht. Es war niemand anderes als Mullen.
    »Du Idiot!«, schrie Tiarella ihn an. »Du hättest sterben können!« Sie warf die Arme um den benommenen Burschen. »Gütiger Gott, du hättest sterben können.«
    »Es … es tut mir Leid«, stammelte Mullen. Er zitterte am ganzen Leib. Seine Hände bluteten.
    Tiarella ließ ihn los, mit einem Mal schüchterner, als ihre Tochter es je gewesen war, dann schniefte sie. Eason hätte schwören können, dass es Tränen waren, die sie sich aus dem Gesicht wischte. »So. Gut, in Ordnung. Die Landung ist nicht ganz einfach; du musst die Strömungen rings um die Insel erst noch kennen lernen.«
    »Jawohl, Miss«, sagte Mullen schwach.
    Eason nahm eine Hand des Jungen und drehte sie um. Die Handfläche war roh und blutig. »Was ist passiert?«, fragte er.
    »Ich bin gerudert. Ich bin nicht daran gewöhnt.«
    »Gerudert? Du meinst, du bist den ganzen Weg von Oliviera bis hierher gerudert?«
    »Ja.«
    Die Antwort, die Eason auf der Zunge gelegen hatte, blieb ihm im Hals stecken. Er warf einen Blick zu Althaea, die

Weitere Kostenlose Bücher