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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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durchgebrannt«, erklärte sie. »Aber alles andere funktioniert noch, glaube ich.«
    Hinter der Tür fand Eason eine Welt vor, die überhaupt nicht zum Rest von Charmaine passen wollte. Arbeitsbänke voller Glasapparaturen glitzerten und funkelten im Licht der Taschenlampe. Elektronische Module waren durch eine Unzahl von Kabeln und Drähten mit den Kolben und Trichtern und Schüsseln verbunden. Autoklaven, Eisschränke, Extruder und Tanks standen zwischen den zahlreichen Schränken herum. Er hatte nicht den Hauch einer Ahnung, wozu sie dienten. Zwei große Computerterminals nahmen die ganze Fläche des mittleren Tisches ein, und an der Decke darüber hing ein holographischer Projektor.
    »Der größte Teil von Charmaines Wäldern wurde hier zusammengespleißt«, erklärte Tiarella. »Genau wie die verflixten Feuerdrachen.«
    »Ah.«
    Vor einem großen Gestell mit Apparaten blieb sie stehen.
    »Was ich dir damit sagen will, Eason, ist, dass Dad wusste, was er tat. Er hatte einen Abschluss der Kariwak University, und eine ganze Reihe BiTek-Forschungslabors wollte ihn haben, aber er ist hierher zurückgekehrt.«
    »Schon gut, ich glaube dir. Nyewood war gut.«
    »Ja. Also bist du immer noch nicht dahinter gekommen?«
    »Erzähl’s mir.«
    »Er hat Vanstone für mich geklont. Ein parthogenetischer Klon, identisch mit dem Original. Es war genug von ihm übrig nach dem Unfall.«
    »Herr im Himmel! Rousseau hat erzählt, dass du eins deiner Kinder weggegeben hättest. Zwillinge! Rousseau hat gesagt, du hättest Zwillinge gehabt!« Mit einem Mal dämmerte es ihm.
    »Richtig. Dad hat auch mich geklont. Er uns beide hier drin gemacht.« Sie klopfte auf die Apparate. »Und ich habe beide ausgetragen. Ein zweites kleines Ich und ein zweiter kleiner Vanstone, die schon damals zusammengewachsen sind. Nach ihrer Geburt habe ich Althaea bei mir behalten und Mullen in das Waisenhaus der Kirche gegeben. Er ist in der gleichen Umgebung aufgewachsen wie Vanstone.«
    »Du glaubst wirklich, dass sie sich in ihn verlieben wird, nicht wahr?«
    »Das hat sie bereits; Althaea hatte gar keine andere Wahl. Die Liebe zwischen Vanstone und mir war zu stark, zu wunderschön. Ich konnte nicht zulassen, dass so etwas Wunderbares starb, nicht, wenn ich eine Chance hatte, alles zu erneuern.«
    »Du hast mich benutzt. Du verrücktes Miststück hast mich benutzt! Du hattest vor Vanstone einen Liebhaber. Das ist der Grund, aus dem du mich nach Charmaine geholt hast. Um die Bedingungen für Althaea so authentisch wie möglich zu gestalten.«
    »Selbstverständlich. Genau wie du uns benutzt hast, um vor deinen Verfolgern zu entfliehen. Althaea musste den Unterschied zwischen einer bedeutungslosen sexuellen Affäre und wirklicher Liebe kennen lernen, wie nur Mullen sie ihr geben kann.«
    »Du bist wahnsinnig! Du kannst Althaea nicht vorschreiben, wie sie zu leben hat!«
    »Aber es ist mein Leben! Und insgeheim weißt du, dass sie nicht zu dir gehört. Du hast gesehen, was Mullen bei ihr bewirkt hat und sie bei ihm.« Sie lächelte geistesabwesend, als sie sich an ihre eigene Zeit erinnerte. »Genau wie mein Vanstone und ich. Vanstone hat sich ebenfalls aus seiner Gemeinde fortgestohlen, um nach Charmaine zu kommen, weißt du? Nur, dass er mit einem gewöhnlichen Handelsboot hergekommen ist.«
    »Diesmal ist alles anders«, schnaubte Eason. »Diesmal bin ich hier. Sie liebt mich. Ich weiß, dass sie mich liebt.«
    Tiarella streckte die Hand nach ihm aus, dann zog sie sie wieder zurück. »Oh, Eason, ich wollte nie, dass du verletzt wirst. Was zur Hölle soll das überhaupt bedeuten, dass jemand wie du sich so sehr verliebt?«
    »Jemand wie ich?«
    »Ja. Ich hielt dich wie geschaffen für das, was ich vorhatte, als du am Kai aufgetaucht bist. Ein Gangster auf der Flucht, selbstsüchtig und hartherzig. Warum konntest du sie nicht genauso behandeln, wie du jeden anderen Menschen in deinem Leben behandelt hast?«
    Er funkelte sie an, hilflos ihrem Mitleid ausgesetzt, dann rannte er aus dem Labor.
    »Fass sie nicht an!«, rief Tiarella ihm hinterher. »Ich meine es ernst! Lass sie in Ruhe!«
     
    Eason benötigte keine Warnung. Es war innerhalb weniger Stunden offensichtlich, dass er verloren hatte. Althaea und Mullen waren so ineinander vernarrt, dass es unheimlich war. Der einzige Mensch, den Eason jemals geliebt hatte, war unendlich glücklich, und er konnte nicht das Geringste dagegen unternehmen, ohne dass sie ihn bis an ihr Lebensende hassen würde.
    Er

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