Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden
nicht. Verdammt noch mal, ich war wirklich überzeugt, dass wir inzwischen längst Erfolg hätten haben müssen. Wenigstens ein paar kleine Hinweise.«
»Wir hatten ein paar sehr positive Resultate, Antonio. Die Arrays haben drei verschiedene Vorkommen von Pechblende entdeckt.«
»Ja. Hundert-Kilogramm-Klumpen. Wir brauchen mehr davon. Eine ganze Menge mehr.«
»Du vergisst das Wesentliche. Wir haben bewiesen, dass es hier existiert, und das ist eine gewaltige Entdeckung. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis wir es in Mengen finden.«
»Das ist kein beschissenes astrologisches Experiment für die Universität, die dich rausgeworfen hat! Wir sind auf einer Mission für unsere Sache! Und wir können nicht mit leeren Händen zurück! Hast du das endlich begriffen? Wir können einfach nicht!«
»Astrophysisches.«
»Was?«
»Du hast ›astrologisches Experiment‹ gesagt. Astrologie beschäftigt sich mit Zukunftsdeutung.«
»Ach ja? Möchtest du vielleicht, dass ich rate, wie deine Zukunft aussieht, wenn wir hier draußen nicht finden, was wir suchen?«
»Meine Güte, Antonio!«, rief sie laut. »Geh und leg dich ein wenig schlafen!«
»Vielleicht hast du Recht.« Er kratzte sich am Kopf und stellte unglücklich fest, wie schlaff und fettig sein Haar geworden war. Eine Dampfdusche war noch etwas, das er seit einer ganzen Weile nicht mehr gehabt hatte. »Ich rufe Jorge, er soll dir helfen, die Monitore zu überwachen.«
»Großartig.« Sie schloss wieder die Augen.
Antonio deaktivierte das Sicherheitsnetz seiner Liege. Während des gesamten Fluges hatte er nicht viel von Jorge gesehen. Wie alle anderen auch. Der Bursche blieb für sich allein in seiner kleinen Kabine. Die Sprecher der Autonomy Crusade hatten ihn an Bord haben wollen, um sicherzustellen, dass die Besatzung die Operation zu Ende führte, wenn sie erst feststellte, dass es kein Gold zu finden gab.
Antonio selbst hatte den Vorschlag gemacht; was ihm Sorgen bereitete, waren die Befehle, die Jorge bezüglich seiner eigenen Person erhalten hatte, sollten die Dinge nicht nach Plan verlaufen.
»Halt, warte mal!« Victoria hob die Hand. »Das ist vielleicht ein eigenartiger Brocken.«
Antonio fand auf einem StikPad Halt, während er sich mit seiner neuralen Nanonik erneut auf das Analysenetzwerk schaltete. Satellit Nummer elf hatte soeben einen Partikel mit einem schier unglaublichen Masse-/Dichte-Verhältnis entdeckt, der außerdem sein eigenes Magnetfeld besaß – noch dazu ein überaus komplexes. »Heilige Mutter Maria, was ist das? Ist hier draußen vielleicht noch ein anderes Schiff unterwegs?«
»Nein, dafür ist es zu groß. Eine Art Station, vermute ich. Aber was hat sie im Staubring zu suchen?«
»Vielleicht verhüttet sie Erz?«, sagte er mit ironischem Unterton.
»Das bezweifle ich.«
»In Ordnung. Vergiss es.«
»Du machst wohl Witze?«
»Nein. Wenn es nichts mit unserer Mission zu tun hat, dann lassen wir die Finger davon.«
»Meine Güte, Antonio! Wenn ich nicht wüsste, dass du reich auf die Welt gekommen bist, würde mir deine Dummheit manchmal Angst einjagen.«
»Sei vorsichtig, Victoria. Sei vorsichtig, meine Liebe.«
»Hör zu, es gibt genau zwei Möglichkeiten. Erstens, es handelt sich um eine kommerzielle Operation – was bedeutet, dass sie illegal ist. Niemand hat industrielle Entwicklungsrechte beantragt.« Sie bedachte ihn mit einem vielsagenden Blick.
»Du glaubst, sie verhütten Pechblende?«, fragte er per Datavis.
»Zweitens«, fuhr sie laut fort, »es handelt sich um eine geheime Militärbasis, und in diesem Fall haben sie uns in dem Augenblick entdeckt, als wir im System aufgetaucht sind. Was auch immer, sie werden uns beobachten. Wir müssen herausfinden, mit wem wir es zu tun haben, bevor wir weitermachen.«
»Eine Station?«, fragte Marcus. »Hier?«
»Es sieht ganz danach aus«, erwiderte Antonio düster.
»Und Sie möchten, dass wir herausfinden, wer sie sind?«
»Ich halte es für klüger«, sagte Victoria. »Angesichts der Tatsache, was wir hier tun.«
»Also gut. Karl, richte eine Kommunikationsschüssel auf das Objekt. Schick ihnen unsere CAB-Identifikation. Wollen sehen, ob wir eine Antwort bekommen.«
»Aye, Sir«, sagte Karl und lehnte sich auf seiner Beschleunigungsliege zurück.
»Während wir auf ihre Antwort warten«, sagte Katherine, »hätte ich ein paar Fragen an Sie, Antonio.«
Sie ignorierte die warnenden Blicke, die Marcus ihr zuwarf.
Antonios falsches Lächeln blinkte
Weitere Kostenlose Bücher