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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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mochten.
    Ironischerweise zog Eden die Crème de la Crème aus dem O’Neill-Halo genauso an wie High Angeles Talente und Gelder von der Erde. Die Herausforderung des Jupiter erwies sich als unwiderstehliche Anziehung für die Aristokratie der Technokraten. Pacific Nugene war ein leuchtendes Beispiel. Quantumsoft ein weiteres.
    Antony Harwood erhob sich hinter seinem Schreibtisch, um mich zu begrüßen, als ich sein Büro betrat. Er war ein übergewichtiger Fünfzigjähriger mit einem dichten schwarzen Bart. Er hatte den schwarzen Anzug abgelegt, den er bei Pennys Bestattung getragen hatte, und gegen lässige Designerkleidung getauscht: weißes Hemd mit Stehkragen und glänzende schwarze Jeans, zusammen mit handgearbeiteten texanischen Cowboystiefeln.
    Es gibt Menschen, bei denen weiß man schon vom allerersten Augenblick an, dass man sie nicht leiden kann. Es gibt keinen definierbaren Grund; die Chemie stimmt einfach nicht. Für mich gehörte Harwood zu diesem Schlag.
    »Ich kann ein paar Minuten für Sie erübrigen«, sagte er, als wir uns die Hände schüttelten. »Aber ich bin zurzeit sehr beschäftigt.« Er gab sich großzügig und jovial, passend zu seinem Aussehen, doch mit stählerner Härte.
    »Ich auch. Vor ein paar Tagen ist nämlich jemand ermordet worden, und ich bin verständlicherweise sehr ungeduldig herauszufinden, wer der Mörder ist.«
    Harwood bedachte mich mit einem zweiten, diesmal längeren Blick, und sein Lachen verging. Er deutete auf eine Sitzgruppe mit einem halbrunden Sofa bei der Fensterwand. »Ich habe gehört, was man sich über Sie erzählt. Der ehrliche Polizist. Die JSKP hätte Sie in ein Museum stecken sollen, Chief. Etwas so Seltenes zieht bestimmt eine Menge Besucher an.«
    »Genau wie der ehrliche Geschäftsmann, sollte man meinen.«
    Weiße Zähne blitzten irgendwo unter seinem Bart auf. »Also gut, falscher Start. Mein Fehler. Vergessen wir das und fangen wir noch einmal von vorne an. Was kann ich für Sie tun?«
    »Penny Maowkavitz. Sie kannten sie recht gut.«
    »Sicher kannte ich Penny. Eine scharfsinnige Persönlichkeit, mit einer scharfen Zunge, möchte ich sagen.«
    »Sie müssen viel Zeit mit ihr verbracht haben; schließlich waren Sie beide Studienkollegen. Deswegen meine Fragen; erstens: hat sie je eine Andeutung gemacht, dass sie sich in Gefahr fühlt?«
    »Nicht ein Wort. Wir hatten Meinungsverschiedenheiten. Es war ziemlich unausweichlich, verstehen Sie, ihr Charakter, aber es waren nur berufliche Differenzen. Penny wurde niemals persönlich oder gar beleidigend, bei niemandem.«
    »Was wird Boston mit ihrem Geld anfangen? Ihrem Geld, genau genommen.«
    Er lächelte erneut und zeigte höfliche Verblüffung. »Boston? Was ist das?«
    »Wozu will Boston das Geld einsetzen?«
    Sein Gesichtsausdruck wurde hart. »Sorry. No comprende, sedru.«
    »Ich verstehe. Nun, dann lassen Sie mich erklären. Wenn jemand einen vorsätzlichen Mord begeht, dann muss es logischerweise ein Motiv geben. Im Augenblick habe ich genau drei Verdächtige auf meiner Liste: Bob Parkinson, Pieter Zernov und Sie. Sie drei haben das einzige Motiv, das mein Team bisher entdecken konnte. Sie sind als Treuhänder ganz allein verantwortlich für eine Stiftung mit einem Vermögen von achthundert Millionen Wattdollars, und es gibt weder gesetzliche noch sonstige Vorschriften, wie Sie das Geld ausgeben. Wenn es Ihnen also nicht hier und jetzt in diesem Büro gelingt, mich zu überzeugen, dass Sie nicht vorhaben, es in drei Teile aufzuteilen und damit im Sonnenuntergang zu verschwinden, finden Sie sich heute nach im ungastlichen kleinen Besucherzimmer meiner Station wieder, ohne Zimmerservice und möglicherweise für den Rest Ihres Lebens. Comprende, sener?«
    »Ganz bestimmt nicht. Sie wissen genau, dass Sie mit diesem Mist nicht durchkommen. Sie wollen mich einschüchtern, Chief. Meine Anwälte werden Ihnen Feuer unterm Hintern machen, dass Sie Blasen kriegen.«
    »Glauben Sie? Es war kein Witz, als ich Ihnen gesagt habe, Sie stünden unter Mordverdacht. Was Sie zu einer potentiellen Gefahr für die Allgemeinheit macht. Und als der rechtmäßige Sicherheitschef einer bewohnten Raumstation habe ich das Recht, jeden hinauszuwerfen, den ich als Gefahr für die besagten Bewohner oder die künstliche Ökosphäre dieser Raumstation erachte. Lassen Sie das von Ihren Anwälten überprüfen. Paragraph vierundzwanzig im Weltraumgesetz von 2068 der Vereinten Nationen, denen Eden angehört. Boston wird seine

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