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Armageddon 1 - Das Musical

Armageddon 1 - Das Musical

Titel: Armageddon 1 - Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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der
    Dalai Lama diese Unglücklichen in seine Gebete und Meditationen ein-
    schließen kann, in der Hoffnung, daß sie letzten Endes doch noch zur
    Erlösung finden. Können Sie mir folgen?«
    Rex zog den Finger wieder hervor, der in einem blockierten Nasenloch
    gebohrt hatte, und nickte begeistert. »Ich sol die verlorenen Schafe zu-
    rück zur Herde bringen, nicht wahr?«
    »Schafe? Was hat das denn mit Schafen zu tun?«
    »Das war metaphorisch.«
    »In der Tat. Nun, wenn Metaphern Ihre Stärke sind, dann lassen Sie
    mich soviel sagen, daß dieser Sender kein totes Fleisch gebrauchen
    kann.«
    »Sie können sich auf mich verlassen.« Rex straffte die Schultern. »Zei-
    gen Sie mir nur mein Büro.«
    »Büro?« Die gespenstischen Laute aus der Kehle der häßlichen Frau
    besaßen nur geringe Ähnlichkeit mit einem Lachen. Eine sehr geringe
    Ähnlichkeit. »Besitzen Sie eine eigene Transportgelegenheit?«
    Rex schüttelte den Kopf.
    »Dann werden wir ihnen eine zur Verfügung stel en. Sie werden sich
    stündlich vom Terminal Ihres Wagens melden und Bericht erstatten.
    Stündlich, haben Sie das verstanden, Mister Mundi?«
    »Und was, wenn ich nichts zu berichten habe?«
    »Sie werden nichtsdestotrotz Bericht erstatten. Die Fahrzeuge des Sen-
    ders sind sehr kostspielig. Falls einer der Agenten sich nicht meldet,
    müssen wir davon ausgehen, daß er sich mit dem Wagen abgesetzt hat.
    Der Muttercomputer wird das Fahrzeug dann bewegungsunfähig ma-
    chen und die Umweltkontrol en außer Funktion setzen. Eine reine Vor-
    sichtsmaßnahme, welche in Ihrem Fall, wie ich glaube, niemals zur An-
    wendung kommen wird.«
    »In der Tat.«
    »Haben Sie noch Fragen?«
    »Wir haben noch nicht über mein Gehalt gesprochen. Stundenbasis
    oder festes Honorar und Spesen. Vielleicht sol ten wir jetzt darüber re-
    den, um spätere Unannehmlichkeiten zu vermeiden.«
    Mrs. Vrillium hielt einen kleinen transparenten Würfel in die Höhe. »In
    diesem Speicher finden Sie sämtliche Informationen, die Sie über ihren
    ersten Auftrag wissen müssen.« Sie warf Rex den Würfel zu. »Sie werden
    nach Resultaten bezahlt, Mister Mundi. Berechtigte Spesen werden eben-
    falls erstattet.«
    Rex drehte den Würfel weniger als überzeugt in den Händen. »Ist mei-
    ne Schwester Gloria zufällig irgendwo in der Nähe?«
    »Gloria ist im Augenblick viel zu beschäftigt, um mit Ihnen zu reden.
    Aber fal s es etwas Wichtiges ist, kann ich es ihr heute abend sagen. Wir
    leben nämlich zusammen, wissen Sie?«
    »Wie bezaubernd«, sagte Rex. »Dürfte ich vielleicht Ihre Toilette be-
    nutzen?«
    4
    Du bist nichts, der Staat ist al es.
    Mussolini
    Careful with that axe, Eugene.
    P. Floyd
    Eine halbe Stunde später saß Rex Mundi hinter dem Steuer des Firmen-
    wagens Nummer 801. Es war ein spartanisches kleines Fahrzeug, zwei
    Gänge, geschlossene Klimakabine, Einsitzer, automatisches Leitsystem.
    Angetrieben von einem Atomreaktor von Streichholzgröße. »Ein Kind
    könnte ihn fliegen«, war die einzige vage Information, die man ihm hatte
    zukommen lassen. Im Armaturenbrett war ein Computerterminal einge-
    baut, doch zu Rex’ Verdruß fehlte ein Fernseher.
    Rex wühlte in der Brusttasche seines Strahlenschutzanzugs und zog
    den kleinen transparenten Würfel hervor. Er schob ihn in die Ausspa-
    rung des Terminals, und der Schirm des Computers erwachte zum Le-
    ben. Das Logo des Senders wurde sichtbar, drei winzige Kaulquappen,
    die den Schwänzen der jeweils anderen hinterherjagten. Dann knisterte
    es im Lautsprecher, und das selektive Memory des Würfels begann zu
    sprechen.
    »Rex Mundi, Korrespondent Nummer sieben für religiöse Angelegen-
    heiten, bitte identifizieren Sie sich.«
    Rex rückte nahe an den Schirm.
    »Identifikation positiv. Arbeitsplan Nummer eins. Begeben Sie sich zu
    Sektion vier, nördliches Viertel. Gehen Sie dort unbestätigten Berichten
    über den Kannibalenkult der Devianti nach.«
    »Kannibalen?« Rex tippte die Koordinaten in das Verkehrsleitsystem,
    und das altersschwache Fahrzeug machte einen Satz in die Höhe.
    »Stündliche Berichterstattung ist strikt einzuhalten«, fuhr die Stimme
    aus der Konsole fort. »Kredits für diesen Auftrag werden wie folgt bewil-
    ligt: Informant siebenundzwanzig, Akolyth fünfunddreißig, Hohepriester
    einhundert. Einen weiteren Tag noch.«
    »Hohepriester, einhundert Kredits!« Rex’ Augenbrauen stiegen in die
    Höhe und gesellten sich zu seiner Stimmung. »Weitere Umquartierung
    mit zusätzlichem

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