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Armageddon 1 - Das Musical

Armageddon 1 - Das Musical

Titel: Armageddon 1 - Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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ohne sich den Schädel an dem goldenen Engel einzuren-
    nen. Nichtsdestotrotz schien jetzt ein geeigneter Zeitpunkt dafür zu sein.
    Dreiundzwanzig Stunden waren vergangen, und MUTTER hatte ihm
    nichts gesagt. Überhaupt nichts.
    Niemand auf der ganzen Welt konnte vierundzwanzig Stunden über-
    stehen, ohne fernzusehen. Das war einfach unvorstel bar. Rex ging auf
    und ab und fluchte und fluchte und ging auf und ab. Niemand auf der
    ganzen Welt konnte vierundzwanzig Stunden überstehen, ohne fernzu-
    sehen, sagte er sich, bis er es auswendig konnte. Doch es half nicht den
    Hauch eines Jotas. Er mußte es schaffen. Er mußte einfach. Noch zwei-
    einhalb Stunden. Helden schafften es immer, und immer in allerletzter
    Sekunde. Jedes Kind wußte das. Der alte Adam Erde, das langgesichtige
    Wunderkind von Buddhavisions ewiger Freßoper New Day Dawning bei-
    spielsweise, der alte Adam Erde schaffte es immer. Brachte die durch
    Sabotage stillgelegte Nahrungsmittelfabrik genau in dem Augenblick
    wieder zum Laufen, in dem die gesamte Sektion Soundso am Verhun-
    gern war und der verschlagene Konkurrenzsender im Begriff stand, seine
    Missionare mit den Freßpaketen einzufliegen. Immer in al erletzter Se-
    kunde.
    Natürlich war das nicht das wirkliche Leben… obwohl Rex nach und
    nach Zweifel kamen, was eigentlich genau dieses wirkliche Leben war. Er
    blickte sich in seiner armseligen Hütte um. Das war das wirkliche Leben.
    Und die Zeit wurde knapp.
    »Komm schon«, flehte Rex den Bildschirm an. »Mach endlich.«

    »Heilige Scheiße«, sagte Elvis Presley. »Wo zur Hölle steckst du, grüner
    Freund?«
    »Drinnen, Chef. Ich bin in deinem Kopf.«
    »In meinem Kopf? Aber wie das?«
    »Hab’s dir doch gesagt, kein Ausweg mehr. Ich konnte nirgendwo hin.
    Dieser Garstang stand im Begriff, mich mit dem Fuß zu zerquetschen.
    Ich mußte mein Bewußtsein in das nächste lebende Ding transferieren,
    wenn ich überleben wollte. Und weil ich nicht in seinen Fuß wollte und
    dein Kopf das zweitnächste lebende Ding war, nachdem er dich bewußt-
    los geschlagen hat, bin ich eben in deinen Kopf gekommen. Reiner Zu-
    fal , wie ich gestehen muß, Chef, aber da bin ich.«
    »Schön, dich wieder bei mir zu haben, mein Freund.«
    »Ganz meinerseits, Chef. Also, als Fergus erfuhr, daß du beim Sender
    warst, wol te er dich haben. Er wol te unbedingt herausfinden, wie es
    gekommen ist, daß du die Zeitreise überleben konntest und al es. Und
    während du ohne Bewußtsein warst, hat er dein Gehirn gescannt und
    herausgefunden, daß ich mich darin verstecke. Er wußte, daß du nichts
    weiter machen mußtest, als die Hand in den Tank zu stecken, um mich
    zu vol en Kräften zu erwecken. Ein echt schlauer Trick, nicht wahr?«
    »Aber dieser Garstang hätte mich erledigen können!«
    »Keine Chance, Chef. Du bist eine Schlüsselfigur. Niemand kann ris-
    kieren, dich zu erledigen. Nun ja, beinahe niemand.«
    »Du meinst diesen Dalai?«
    »Genau den.«
    »Nun ja, wie es der Zufal so wil , hab’ ich eine Menge über diesen Bur-
    schen nachgedacht. Ich hab’ einen Plan. Wenn all dieser Schlamassel auf
    der Welt nur daher kommt, daß ich in den Fünfzigern Mist gebaut hab’,
    dann sol te ich viel eicht etwas daran ändern, oder nicht?«
    »Ganz genau, Chef. Also gehen wir zurück nach 1958, oder wie?«
    »Keine Chance, jedenfal s jetzt noch nicht. Ich muß zuerst ein paar
    Dinge klarstel en. Wir werden hier eine kleine Revolution veranstalten,
    mein grüner Freund. Scheiße, warum stöhnst du? Und hey, wo genau
    bist du eigentlich in diesem Augenblick?«
    Unvermittelt fand Elvis sich in einem Bunker wieder.
    Eine eigenartig aussehende Frau in einem roten Gingankleid mit Me-
    daillen um den Hals, die allesamt das grinsende Gesicht des Dalai Lama
    zeigten, betrachtete Elvis mit nicht unbeträchtlichem Staunen.
    »Möchten Sie vielleicht eine Tasse Tee?« Tantchen Norma knickste
    höflich.
    »Nein danke, Ma’am. Keinen Tee. Aber ich könnte ein kaltes Bier ver-
    tragen.« Neben Tantchen Norma standen ein Paar versengter Stiefel und
    ein hübsches Häuflein Asche. Sie boten Elvis nichts zu trinken an.
    »Du bist über mich gekommen«, krächzte das alte Weiblein. »Du bist
    der Wiedergeborene.«
    »Das sagen die Leute andauernd zu mir.« Elvis bemerkte das Fernseh-
    terminal. »Sagen Sie mal«, erkundigte er sich und nahm in Onkel Tonys
    altem selbstgebautem Sessel Platz, »besteht nicht zufällig die Aussicht
    daß einer meiner alten Filme kommt?«

    In

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