Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 1 - Das Musical

Armageddon 1 - Das Musical

Titel: Armageddon 1 - Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
Vom Netzwerk:
schüttelte ernst den Kopf. »Nein, das wol en wir nicht.«
    »Mir ist der Gedanke gekommen, Sir, daß es vielleicht gar nicht
    schlecht wäre, wenn wir diesen Presley machen lassen, was immer ihm
    vorschwebt. Die Zuschauer scheinen es hervorragend aufzunehmen. Ich
    habe einer erst kürzlich vorgenommenen Befragung entnommen, daß
    sein Auftritt bei der Nemesis- Showäußerst gut aufgenommen wurde. Wir sol ten uns lediglich auf die Rahmenvorgaben beschränken. Ich habe da
    ein bestimmtes Szenario im Auge, das wie geschaffen dafür wäre.«
    »Armageddon?«
    »In gewisser Weise, Sir. Ich werde unverzüglich die Zahlen ausarbeiten
    und Ihnen anschließend einen Kostenplan vorlegen.«
    »Wollen Sie damit vorschlagen, daß wir in der Zwischenzeit untätig
    bleiben?«
    »Sogar absolut untätig, Sir. Schenken Sie mir einfach Ihr Vertrauen.«
    »Absolut untätig.« Mungo sank in seinen Sessel zurück und lutschte an
    seinem Daumen. »Absolut untätig. Das gefäl t mir. Das gefällt mir ausge-
    sprochen gut.«

    Der Empfangspage übergoß Rex mit Dekontaminationsmittel, als dieser
    die Plastiklappen der Schleuse passierte. Rex betrat die mäßig besuchte
    Taverne. Der einäugige Barmann starrte ihm ausdruckslos entgegen.
    »Was wünschen Sie?« erkundigte er sich ohne jede Spur von Liebens-
    würdigkeit.
    Rex klemmte seinen Helm unter den Arm. »Ein Tomorrowman Bräu.
    Ein extra großes.«
    »Sehen Sie auf den Schirm«, sagte der Barmann. »Identifizieren Sie
    sich, oder verpissen Sie sich. Mir ist das gleich.«
    Rex zögerte, doch dann kam er der Aufforderung nach.
    »Meine Güte«, sagte der Barmann und hob eine dichte Augenbraue.
    »Sie haben ganz schön abgesahnt seit Ihrem letzten Besuch. Der Lohn
    der Sünde, wie?« Er warf einen schiefen Blick auf Rex und schenkte ei-
    nen Dreifachen aus. »Na ja, mir soll’s egal sein. Trotzdem, die Pest auf
    Sie dafür.«
    »Auf Ihr ganz spezielles Wohl«, sagte Rex und leerte den schmutzigen
    Becher in drei großen Schlucken. »Nochmal das gleiche.«
    »Und viel eicht einen für den Wirt?«
    Rex würdigte die Bemerkung keiner Antwort. Der Barmann fül te den
    Becher nur halb. »Vollmachen«, befahl Rex.
    »Sind Sie vielleicht vom Sender?« erkundigte sich der Barmann und
    schob den Becher über den unaussprechlichen Tresen. »Einer von den
    Korrespondenten?«
    »Ich hab’ gerade gekündigt.«
    »Aber der Wagen gehört zu Buddhavision. Ich hab’ gesehen, wie Sie
    gelandet sind.«
    »Meine Kündigung ist noch nicht offiziell«, gestand Rex und starrte
    deprimiert in sein Glas.
    »Niemand kündigt beim Sender, Arschloch«, sagte der Barmann.
    »Niemand.« Und mit diesen Worten wandte er sich um und suchte sich
    anderweitig Beschäftigung.
    Rex nahm sein Glas und ging damit in die am weitesten von der Theke
    entfernte Ecke, die er finden konnte. Dort angekommen, nahm er Platz
    in einem Plastikstuhl antiker Konstruktion.
    Er wühlte in seinen zahlreichen Taschen und fand schließlich ein
    Päckchen Karma Cools. Ungeübt nahm er einen Stengel heraus und
    steckte ihn in den Mund, um einen tiefen Zug zu nehmen. Chemikalien
    entzündeten sich, und Rex fül te seine Lungen mit toxischem Relaxans.
    Er hielt den Rauch vol e fünf Sekunden in der Lunge, bevor er ihn durch
    das gegenwärtig funktionsfähige linke Nasenloch in einer türkisfarbenen
    Wolke entließ.
    Rex drehte das Päckchen zwischen den Fingern. Das Gesicht des Dalai
    Lama grinste ihn an über dem Motto: »Du bist nie al ein mit einer Karma
    Cool«. Rex nahm die beiden letzten Zigaretten heraus, bevor er die Pa-
    ckung zerknül te. Er war al es andere als ein glücklicher Mann.
    Irgend etwas nagte an ihm, und es war nicht einfach Hunger oder der
    sinnlose Mord an seiner Tante. Es war auch nicht die Kaltblütigkeit des
    Dalai oder die Verachtung seiner Schwester.
    Es war viel mehr. Er steckte bis zum Hals in einer Sache, doch er hatte
    nicht die geringste Ahnung, was für eine Sache das war. Vielleicht lag es
    daran. Die Hilflosigkeit. Das Fehlen jeglicher Kontrolle. Rex mühte sich,
    es in Worte zu fassen, doch sein eingeschränktes Vokabular machte es
    unmöglich. H. G. Wells hat einmal gesagt, daß jedes Wort, das ein Mann
    nicht kennt, einer Idee entspricht, die er nicht begreift. Die Tatsache, daß Rex der lebende Beweis dieser Hypothese eines großen Mannes war,
    hätte zweifelsohne keinem von beiden den geringsten Trost geboten.
    Rex rauchte. Er zog an seiner Zigarette, kippte seinen zweiten Dreifa-
    chen hinunter, erhob

Weitere Kostenlose Bücher