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Arsen und Apfelwein

Arsen und Apfelwein

Titel: Arsen und Apfelwein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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in die Mangel genommen?«
    »Biederkopf war hier und hat uns ausgebremst. Er war ziemlich sauer. «
    »Er hat was?«, meinte Jenny empört.
    »Vorläufig keine Befragung der Familie von Schaubert. Divinitus wurde versiegelt. Bisher hat noch niemand versucht, Zutritt zu erlangen. Die Kriminaltechnik untersucht die PCs. Dauert aber.«
    »Das kann ich bald nicht mehr hören«, meinte Jenny. Sie stand auf. »Was haltet ihr davon, wenn wir bei der Botschaft vorbeifahren und anschließend essen gehen? Ich lad euch ein.«
    Logo sah erfreut auf. »Klasse Idee.«
    Sascha dagegen zögerte.
    »Hast du schon was vor?«, meinte Jenny neugierig.
    Er wich ihrem Blick aus. »Nein, ich meine ja. Also es könnte sein.«
    »Was jetzt? Hast du was vor oder nicht?« Logo hatte wenig Verständnis für unklare Ansagen.
    Jenny sah Sascha erwartungsvoll an. Dem war es sichtlich unangenehm. »Wir wollen vielleicht heute Abend auf den Weihnachtsmarkt. Sie will noch Bescheid sagen, ob sie Lust hat.«
    »Ob sie Lust hat?« Logo sah Hilfe heischend zu Jenny. »Was sagst du dazu? Sie lässt ihn zappeln.«
    »Lass mal«, meinte Jenny versöhnlich und nickte Sascha zu. »Den Abend mit der Freundin zu verbringen ist sicher netter als mit den Kollegen.«
    Logo sah sauer auf den Tisch. »Sicher«, brummte er.
    Jenny wechselte schnell das Thema. »Dann fahren wir jetzt. Bis morgen, Sascha.«
    Im Auto fragte Logo. »Was willst du denn bei der Botschaft?«
    »Mir ein Bild machen. Ich verstehe nicht, dass Marc Duprais niemandem aufgefallen ist.«
    »Und ich kann nicht verstehen, dass wir nicht einfach in der Botschaft nachfragen können.«
    »Diplomatie war noch nie dein Fall.« Jenny milderte die harten Worte mit einem Lächeln.
    Logo wollte etwas sagen, lachte dann aber. »Du hast recht. Werd mich wohl kaum noch ändern auf meine alten Tage.«
    Sie verließen den Alleenring in Höhe des Fernsehturms und fuhren Richtung Bockenheim. Gegenüber des Palmengartens bog Jenny ab und fuhr langsamer. »Da vorne ist es.«
    Eine weiße Villa stand etwas zurückgesetzt von der Straße. Eine hohe Mauer umgab das Grundstück, nur durch ein schmiedeeisernes Tor sah man auf einen kiesgestreuten Vorplatz. Neben der Eingangstür war die Landesflagge gehisst.
    An der Mauer hing das Landeswappen. Links und rechts stand je ein dunkelgrün uniformierter Wachmann. Vor der Villa war auf beiden Seiten der Straße ein absolutes Halteverbot eingerichtet. Jenny stoppte kurz. »Hier stand er doch wie auf einem Präsentierteller. Man muss ihn bemerkt haben.«
    Logo blickte sich um. »Ob es ihnen gleichgültig war?«
    »Wenn nicht«, meinte Jenny nachdenklich, »und sie haben etwas zu verbergen, könnten sie dafür gesorgt haben, dass Marc Duprais hier nicht mehr auftaucht.«
    »Hat aber einen Haken«, meinte Logo. »Er ist dann ja vor der anderen Residenz aufgetaucht.«
    »Wenn wir den Grund wüssten, wären wir der Lösung des Falles ein Stück näher. Die zweite Adresse ist nicht weit weg in Bockenheim.«
    Kaum fünf Minuten später kamen sie dort an. Das Anwesen war deutlich kleiner als das erste. Ein eiserner Zaun statt einer Mauer bildete die Umgrenzung. Hier standen keine Wachen vor dem Tor und kein Halteverbot war eingerichtet.
    Jenny hielt an und spähte durchs Autofenster. »Kaum Sicherheitsvorkehrungen«, meinte sie. »Vielleicht versteckte Kameras.«
    »Ich habe noch nie von dem Land gehört. Außerdem handelt es sich hier um einen Privatmann, oder nicht?«
    »Wir müssen herausfinden, ob Verbindungen zwischen ihm und der Botschaft existieren, diplomatische Immunität hin oder her.«
    »Aber jetzt gehen wir essen?«, meinte Logo hoffnungsvoll.
    »Hab ich ja versprochen. Auf der Leipziger Straße sind einige passable Lokale. Und ich kann gleich noch was besorgen.«
    »Solange ich nicht mitshoppen muss.« Er gähnte. »Heut hab ich keine Lust.«
    »Bei mir geht das ganz schnell. Ich hasse Einkaufen.«
    Sie parkten auf dem kostenpflichtigen Parkplatz in der Juliusstraße und liefen die Leipziger Straße Richtung Bockenheimer Warte entlang. Die Einkaufsstraße hatte sich in den letzten Jahren stark verändert, wie so viele in Frankfurt. Immer mehr kleine inhabergeführte Läden verschwanden und wurden durch Ladenketten und Handy-Shops ersetzt. Jenny blieb vor dem Hessen-Shop stehen. »Ich muss einen Präsentkorb für eine Freundin aus Köln holen. Die hat bald Geburtstag und steht auf alles Frankfurt-typische.«
    »Hier war ich noch nie«, meinte Logo und sah sich neugierig

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