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Arsen und Apfelwein

Arsen und Apfelwein

Titel: Arsen und Apfelwein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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»Ich kenne sie.«
    »Haben Sie sie vor einer halben Stunde hier abgeholt?«
    Diesmal kam die Antwort schnell. »Nicht ich persönlich, aber einer meiner Cousins. Frau Müller wollte sich gerne meinen Laden anschauen.«
    »Sie ist bei Ihnen? Kann ich sie sprechen?«
    Kurz darauf kam Tia Müller ans Telefon. »Frau Becker?«, fragte sie erstaunt. »Woher wissen Sie, dass ich hier bin?«
    »Ihr Mann wollte Sie abholen und sah Sie wegfahren. Er dachte, man hätte Sie entführt.«
    »Entführt? Wie kommt er auf so etwas?«
    »Das weiß ich auch nicht. Am besten sprechen Sie selbst mit ihm.«
    Sie drückte Müller das Handy in die Hand. Vor Aufregung ließ er es fast fallen. »Tia? Bin ich froh. Ich dachte, du wärst gekidnappt worden! Wo bist du?«
    Jenny hörte die Antwort nicht. Müller wurde rot und immer kleinlauter. »Ja, ja. Nein, tut mir leid. Ja, ich warte zuhause.« Er gab Jenny das Telefon zurück. Verlegen räusperte er sich. »Tut mir wirklich leid!«
    »Mir auch!«, meinte Jenny und informierte Logo, dass sie abfahren könnten.

    Im Auto drückte sie die Wahlwiederholung und ließ sich noch einmal mit Tia Müller verbinden. »Ich will mit Ihnen sprechen. Sie rühren sich nicht von der Stelle, bis wir da sind.«
    »Aber …«
    »Entweder so oder ich lasse Sie aufs Präsidium bringen.«
    Sie brauchten fast eine dreiviertel Stunde von Kronberg in die Frankfurter Innenstadt. Jenny hielt vor Musskajews’ Geschäft auf einer Sperrfläche.
    Frau Müller wartete in Igor Musskajews’ Büro. Dieser war nirgends zu sehen. Missmutig sah sie ihnen entgegen. »Sie haben sich ja Zeit gelassen.«
    Jenny sah sie ärgerlich an. »Jetzt halten Sie sich mal zurück und sagen mir, in welcher Verbindung Sie mit Musskajews stehen.«
    Frau Müller zuckte gleichgültig mit den Achseln. »Ich habe Igors Cousin vor einigen Monaten kennen gelernt. Er parkte auf der Straße vor der Villa und sprach mich an.«
    »Was wollte er?«
    »Informationen über Marc. Ich habe natürlich abgelehnt.«
    »Aber?«
    »Aber dann haben sie mir Geld geboten. Und Marc … hat mich kaum noch beachtet.«
    »Also wollten Sie ihm eins auswischen …«
    »Eins auswischen. Wie dramatisch. Das Geld wollte ich. Glauben Sie, ich gehe zum Spaß putzen?«
    »Wie viel haben die Musskajews Ihnen bezahlt?«
    »Zweihundert Euro monatlich. Manchmal etwas extra.«
    »Was haben Sie dafür genau getan?«
    »Ich habe ihnen Informationen über Marc gegeben. Wann er wegging, wer ihn besuchte.«
    »Wusste Ihr Mann davon?«
    Sie blickte Jenny überrascht an. »Natürlich nicht. Der hätte das nicht verstanden.«
    »Wie kommt es denn nun, dass Sie heute hier sind? Waren Sie mit Musskajews verabredet?«
    »Das war Zufall. Igors Cousin wollte nachschauen, ob die Duprais noch da sind. Ich wollte unbedingt den Laden sehen und habe ihn gebeten, mich mitzunehmen.«
    »Warum?«
    Sie lächelte verlegen. »Immerhin brauche ich einen neuen Job.«
    In diesem Moment kam Igor Musskajews ins Zimmer. Er würdigte weder Tia Müller noch Logo eines Blickes, sondern kam schnurstracks auf Jenny zu und streckte die Hand aus. »Frau Becker. Ich freue mich.«
    Jenny zwang sich zu einem Lächeln. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass Frau Müller ihr einen giftigen Blick zuwarf. Aha, daher wehte der Wind.
    Sie wandte sich an Logo. »Fahr doch Frau Müller nach Hause, ich komme schon irgendwie ins Präsidium.« Logo sah sie erstaunt an, trat aber kommentarlos neben Frau Müller. »Kommen Sie.«
    Die Frau sah ärgerlich von ihm zu Jenny, fand aber offensichtlich kein Argument, abzulehnen. Igor Musskajews ignorierte sie weiterhin. Mit einem abschließenden Blick zu ihm folgte sie Logo aus dem Zimmer.

    »Herr Musskajews«, wandte sich Jenny an den Kasachen. »Sie haben es nicht für nötig gehalten, uns über Ihren Kontakt zu Frau Müller zu informieren?«
    Er hatte den Anstand, verlegen auszusehen. »Ich wollte sie nicht da hineinziehen und dachte nicht, dass es relevant für Ihre Ermittlungen ist.«
    »Es wäre mir lieb, wenn Sie mir überlassen würden, was relevant ist.«
    »Natürlich.« Er neigte zustimmend den Kopf.
    »Was für Informationen hat Frau Müller Ihnen geliefert?«
    Er verzog das Gesicht. »Wenig von Wert, muss ich zugeben. Wir hatten uns mehr von ihr versprochen. Duprais war sehr vorsichtig.«
    »Vorsichtig?«
    »Frau Müller hat sich in seinen Räumen umgeschaut. Ohne jedoch etwas Interessantes zu finden.«
    »Darauf hat sie sich eingelassen? Für zweihundert Euro?«
    »Sie hat es

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