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Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht

Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht

Titel: Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ricarda Jo Eidmann
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dass mich jemand beobachtete. Da sprach er mich auch schon an.
    »Schön, dich zu sehen. Was machst du hier?«, sagte dieser Mann, den wir bei dem Winzer getroffen hatten.
    »Ich war bummeln«, antwortete ich überrascht.
    »Du bist echt eine heiße Frau. Deine Muschi ist wunderschön«
    »Wie? Was?«, fragte ich entsetzt.
    »Ich habe dich doch so wunderbar gevögelt, und du hast so wunderbar gespritzt.« Ich spürte seine Alkoholfahne mir entgegen wehen.
    »Du musst mich verwechseln.«
    »Nein, ich verwechsel dich nicht. Du hast doch den Kerl, der es dir nicht macht.«
    Völlig perplex wusste ich nicht, was ich darauf erwidern sollte. Was sollte das?
    »Wie meinst du das?«
    Er kam mir näher, legte seine Hand um meine Schultern und rückte noch dichter an mich heran. Sein Atem roch nach Alkohol, dass mir davon fast übel wurde.
    »Dein Henry hat mich dazu geholt, dich zu vögeln. Du hast echt einen heißen Hintern. Wie du so vor mir gekniet hast«, fing er an zu schwärmen.
    »Da geht jetzt was nicht zusammen.« Oder doch? Allmählich dämmerte es mir. Ich hatte ja nie gesehen wer es mit mir gemacht hatte.
    »Wann war das?«
    »Eine Woche nachdem wir uns kennengelernt hatten, in dem Club Fatale und noch einmal bei ihm zu Hause.«
    Ich war völlig konsterniert. Das durfte nicht wahr sein!
    ´Und Henry? Hat er mitgemacht?´ Mir schossen alle möglichen Gedanken durch den Kopf. Warum? Weshalb? Wie konnte ich das nicht merken? Wie konnte er diesen Kerl an mich heran lassen? Einen Trunkenbold, der jede Ästhetik eingebüsst hatte. Er stand immer noch zu nah bei mir. Seine Haare waren zersaust, sein Hemd hing aus der Hose. Auch, wenn er den Ausdruck eines aparten Mannes hatte, er war ungepflegt und nie hätte ich so einen Mann an mich herangelassen. Und er war in mir drin! Ich hatte keine Wahl gehabt.
    Henry hatte ihn mir zugeführt. Was für ein Vertrauensbruch! Wie konnte er mir das nur antun?
    »Dein Typ kann halt nicht«, hörte ich ihn von Weitem sagen. »Ich kann es dir immer gut besorgen. Du brauchst es mir nur zu sagen.« Mein Magen krampfte sich zusammen, mein Delta fing an unangenehm zu bitzeln.
    Was hatte Henry in der Zeit gemacht. Hat er sich einen darauf runter geholt, als ein anderer in mir drin war? Es war abscheulich!
    Mir lief ein Schauder über den Rücken. Ein Kälteschauer fuhr durch meinen Körper, als hätte ich eine schwere Grippe. Ich taumelte, obwohl ich saß. Die Laugenbrezeln, die vor mir standen, bewegten sich im Korb.
    Ich wusste nicht, wie mir geschah. Ich fühlte mich wie ein geprügelter Hund, schaffte nicht, mich in Fassung zu bringen, so durcheinander war mein Innerstes.
    Der Mann, den ich liebte, hatte sich von Anfang an eines Anderen bei der intimsten Lust bedient.
    Was war ich für ihn? Was sollte das bedeuten? Ein Mann, der mich so wenig begehrte und der mich von einem anderen bevögeln ließ, damit er es nicht machen musste.
    »Du bist eine echt tolle Frau. Und für mich war das grßartig. Ich will dich wieder haben.«
    »Du. Du. Geh mir aus den Augen! Ich werde mit so einem wie dir niemals etwas haben. Was glaubst du? Ich hätte dich niemals angefasst!«, schrie ich ihn an. Tränen liefen über mein Gesicht.
    Ich war sauer auf ihn, nicht nur auf Henry. Ich war empört und mein Herz schlug bis zum Hals. Meine Beine schlotterten. Es war, als würden mir der Boden unter den Füßen weggezogen. Was war mir hier geschehen?
    Es war das Schlimmste, was mir je passiert war. Ich, die so in Henry verliebt war, die dachte, er hätte sich nur was Besonderes überlegt, ich, die dachte, dass er auf Ausgefallenes steht. Ich glaubte, er könne nur, wenn ich ihn nicht ansehe, zunächst. Aber nie? Nie hatte er mit mir geschlafen, nicht ein einziges Mal. Wie grausam war das alles für mich.
    »Gib mir deine Telefonnummer. Ich will vielleicht noch mal mit dir reden«, stotterte ich.
    Er kramte in seiner Hosentasche und holte eine zerknitterte Visitenkarte hervor.
    Ich nahm sie, stand auf, fischte zehn Euro aus meinem Portemonnaie und legte sie hin. Ich wollte nur noch weg. Egal wohin. Wohin eigentlich? Nur raus! Nur weg! Wem würde ich das jetzt erzählen können. Sollte ich nach Hause? Nur Laufen, mich einfach bewegen. Kaum vor der Tür merkte ich, wie stark der Regen draußen war, der mir ins Gesicht peitschte, so brausend war der Wind. Es war draußen wie in mir. Es blitzte und donnerte. Ich würde sonst bei einem solchen Wetter nicht aus dem Haus gehen. Mir war alles egal, als ob ich das Schicksal

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