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Artefakt

Artefakt

Titel: Artefakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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sofort schnappen. Außerdem glaube ich nicht, daß vor unserem Schiff ein anderes auslaufen wird.«
    »Und das werden sie im Auge behalten«, fügte Claire hinzu.
    John sagte: »Dann laßt uns die Attika zurück nach Kreta nehmen.«
    Claire schüttelte den Kopf. »Die werden sie genauso überwachen.«
    »Dann sitzen wir in der Falle«, sagte George.
    John überlegte. »Nicht, wenn wir ein Boot mieten können.«
    »Um selbst zu segeln?« fragte George. »Ich kann das nicht.«
    »Ich auch nicht«, sagte Claire.
    »Ich könnte, glaube ich. Jedenfalls bis zur nächsten Insel«, fügte John hinzu.
    »Dies ist eine gefährliche Jahreszeit für Segelfahrten«, sagte Claire, die sich nun erinnerte, in einer Geschichte des ägäischen Handelsverkehrs darüber gelesen zu haben. »Unverläßliche, wechselnde Winde, ich glaube, man nennt sie Meltemi. «
    »Gut, dann bleibt Schwimmen«, sagte John.
    »Ich überdachte nur alle Möglichkeiten«, entgegnete Claire spröde.
    »Wo können wir ein Boot bekommen, einen Fischkutter oder was?« fragte George.
    »Nicht hier in Thira«, sagte John. »Ein Polizist, der unten auf der Pier steht, würde uns fünfzehn Minuten lang vom Ort herunterkommen sehen.«
    »Richtig«, sagte Claire. »Wir müssen über die Insel gehen.« Sie hatten einen Bogen geschlagen und kamen von Osten in die weißgetünchten Gassen Thiras. »Vielleicht kann ich ein Taxi finden.«
    »Augenblick!« sagte John. »Angenommen, wir schaffen es bis zur nächsten Insel. Was dann?«
    »Von dort suchen wir eine Überfahrt nach Kreta zu finden und nehmen einen Flug nach Ägypten«, sagte George.
    »Und sollen am Ende für all dies Hin und Her nichts vorzuzeigen haben?« sagte Claire aufgebracht.
    »Also gut«, erklärte John. »Es gibt nur eine Möglichkeit – . auf dem Seeweg. Zurück zur Peloponnes.«
    Claire nickte. »Und dann?«
    »Dann müssen wir Griechenland verlassen. Sie werden uns an jedem Flughafen, auf jedem Passagierschiff und an jedem Grenzübergang schnappen. Also müssen wir segeln.«
    Sie blieben unwillkürlich stehen und sahen einander an.
    »Hör mal«, sagte George, »allmählich gerät diese Sache außer Kontrolle.«
    »Hast du eine bessere Idee?« fragte Claire.
    »Nein.«
    »Ich möchte euch nicht erschrecken«, sagte Claire, »aber ich habe noch ein Erfordernis. Ich will meine Aufzeichnungen.«
    »Die in der Reisetasche?« fragte John.
    »Richtig.«
    »Wie willst du ungesehen ins Hotel kommen?« fragte George.
    »Ich werde meine Aufzeichnungen nicht hier lassen.«
    »Hör mal, du läufst denen in die Arme…«
    »Ich weiß«, sagte Claire. »Ihr zwei bleibt hier. Ich werde es machen.«
    John zögerte. »Nun, nicht so schnell. Vielleicht kann ich helfen.«
    »Gut! Suchen wir ein Telefon.«
    »Sie haben eine Idee?« John schien überrascht.
    »Gewiß.« Sie steuerte ein Restaurant an.
    George und John gingen zur Theke und bestellten Bier, während sie das Hotel anrief. Der Angestellte im Empfang meldete sich. »Hallo? Hier ist Miß Anderson, die Amerikanerin. Zimmer 308. Ich hatte ein Taxi bestellt, das uns dort um diese Zeit abholen sollte.«
    »Ja?« Die Stimme klang interessiert.
    »Es sollte uns zu der Ortschaft im Norden fahren. Nach Oia, so heißt sie, glaube ich.«
    »Ja?«
    »Nun, wir werden uns verspäten. Wir haben hier im Hotel Delphi Freunde getroffen und sitzen beisammen, und ich glaube nicht, daß wir heute noch Zeit haben werden, nach Oia zu fahren. Könnten Sie dem Taxifahrer das bitte ausrichten, wenn er kommt?«
    »Selbstverständlich, ja.«
    Claire bedankte sich und plapperte noch ein wenig, und während sie sprach, hörte sie ihn auf griechisch flüstern: »Ja, das ist sie.« Sie bedankte sich noch einmal und hängte lächelnd ein.
    Vorsichtig näherten sie sich dem Hotel durch eine gewundene enge Gasse zwischen weißgekalkten Häusern. »Das ist zu riskant«, sagte George.
    »Dann bleiben Sie hier«, sagte John. »Wenn wir nicht zurückkommen, dann versuchen Sie Ihr Glück einfach mit dem Schiff.«
    Claire sah, wie die beiden einander beäugten. George erkannte die Herausforderung, schüttelte jedoch den Kopf. »Ich finde einfach nicht, daß dies eine gute Idee ist.«
    »Gut«, sagte John. »Warten Sie hier!«
    »Nein, Moment!« sagte Claire vermittelnd. »George, warte, bis wir hinter dem Hotel sind. Siehst du die Terrasse auf der linken Seite? Von dort werde ich dir ein Zeichen geben. Dann rufst du das Hotel an und verwickelst den Empfangsangestellten in ein Gespräch. Das wird

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