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Artus-Chroniken 2. Der Schattenfürst

Artus-Chroniken 2. Der Schattenfürst

Titel: Artus-Chroniken 2. Der Schattenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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feierlich Lancelots Schwert aus der Scheide zog, das Tanlladwyr genannt wurde. »Strahlender Töter«, und es emporhielt. Die Sonne, die von der Stahlklinge zurückgeworfen wurde, blendete mich für einen Moment.
    »Mit diesem Schwert«, rief Sansum weiter, »verhieß unsere gebenedeite Muttergottes dem König, werde er Britannien den Sieg bringen. Dieses Schwert, sagte Unsere Liebe Frau, sei von der durch Nägel verwundeten Hand des Sohnes berührt und von der liebevollen Berührung seiner Mutter gesegnet worden. Von diesem Tag an, erklärte unsere Liebe Frau, solle dieses Schwert als Christenklinge bekannt sein, denn es ist heilig.«
    Lancelot, das muß man ihm lassen, sah aus, als hätte ihn dieser Sermon in höchste Verlegenheit gebracht. Die ganze Zeremonie war ihm wohl wirklich peinlich, denn er war ein sehr stolzer Mann mit einem feinen Gespür für Würde; aber von Sansums Hand in den Fluß getunkt zu werden, muß ihm immer noch gnädiger vorgekommen sein, als bei der Mithraswahl durchzufallen und dadurch öffentlich gedemütigt zu werden. Die Gewißheit, abgelehnt zu werden, hatte ihn wahrscheinlich zu dieser öffentlichen Absage an sämtliche Heidengötter veranlaßt. Guinevere wandte den Blick betont von der Szene am Fluß ab und sah zu den Kriegsbannern hinüber, die auf Coriniums Boden und den hölzernen Wällen aufgepflanzt worden waren. Sie selbst war Heidin und betete Isis an; ja, sie war für ihren Haß auf das Christentum bekannt, doch dieser Haß hatte anscheinend vor der Notwendigkeit kapituliert, dieser öffentlichen Zeremonie beizuwohnen, die Lancelot vor der Mithras-Demütigung bewahrte. Die beiden Druiden unterhielten sich leise mit ihr und brachten sie gelegentlich sogar zum Lachen.
    Sansum wandte sich um und sah Lancelot an. »Lord König«, rief er so laut, daß auch wir am anderen Flußufer ihn hören konnten, »kommt zu mir! Kommt her zum Wasser des Lebens, kommt her zu mir wie ein Kindlein und nehmt die Taufe in Empfang, durch die Ihr in die heilige Kirche des einzigen, wahren Gottes aufgenommen werdet!«
    Langsam wandte auch Guinevere sich um und beobachtete, wie Lancelot in den Fluß hinabstieg. Galahad bekreuzigte sich. Die Christenpriester am anderen Ufer hatten die Arme zum Gebet ausgebreitet, während die Frauen aus der Stadt auf die Knie gefallen waren und völlig verzückt den schönen, hochgewachsenen König anstarrten, der zu Bischof Sansum hinauswatete. Die Sonne glitzerte auf dem Wasser und blinkte golden auf Sansums Kreuz. Lancelot hielt den Blick gesenkt, als wollte er nicht wissen, wer Zeuge dieser demütigenden Zeremonie wurde.
    Sansum streckte den Arm aus und legte Lancelot die Hand auf den Kopf. »Wollt Ihr«, rief er so laut, daß es auch bestimmt alle hören konnten, »den einzig wahren Glauben annehmen, den einzigen Glauben, den Glauben an Christus, der für unsere Sünden gestorben ist?«
    Lancelot muß ja gesagt haben, obwohl keiner von uns seine Antwort vernahm.
    »Und wollt Ihr«, brüllte Sansum nun noch lauter, »hiermit allen anderen Göttern und allem anderen Glauben abschwören und allen bösen Geistern, Dämonen, Götzen und aller Teufelsbrut, deren widerliche Taten diese Welt irreführen?«
    Lancelot nickte und murmelte leise seine Zustimmung.
    »Und wollt Ihr«, fuhr Sansum genußvoll fort, »den Praktiken des Mithras entsagen und erklären, daß sie das sind, was sie in Wahrheit sind, der Auswurf des Satans und der Schrecken unseres Herrn Jesus Christus?«
    »Das will ich«, antwortete Lancelot nunmehr klar und deutlich.
    »Dann erkläre ich Euch«, schrie Sansum, »im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes zum Christen.«
    Damit drückte er mit aller Kraft auf Lancelots geöltes Haar und zwang den König tief ins kalte Wasser des Churn hinab. So lange hielt er Lancelot dort unten fest, daß ich schon dachte, der Bastard werde ertrinken, doch dann ließ Sansum ihn wieder hochkommen. »Und hiermit«, setzte Sansum noch hinzu, während Lancelot hustete und keuchte und Wasser spie,
    »erkläre ich Euch für gesegnet, ernenne ich Euch zum Christen und nehme Euch auf ins heilige Heer der christlichen Krieger.«
    Guinevere, die nicht wußte, wie sie reagieren sollte, applaudierte höflich. Die Frauen und Priester stimmten einen weiteren Gesang an, der für Christenmusik überraschend lebhaft war.
    »Was im heiligen Namen der heiligen Hure«, wandte sich Culhwch an Galahad, »ist ein heiliger Geist?«
    Aber Galahad hatte keine Zeit, ihm zu

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