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Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Titel: Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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dann eilends nach Norden zu bringen. Anschließend schickte ich Issa mit fünfzig Mann meiner kräftigsten Männer südwärts nach Durnovaria. Ich befahl ihnen, leicht und schnell zu marschieren und nur ihre Waffen mitzunehmen, und teilte Issa mit, daß er Argante und die anderen Flüchtlinge aus Durnovaria vielleicht schon auf dem Weg von Durnovaria gen Norden treffen werde. Issa sollte sie alle nach Dun Caric bringen. »Mit etwas Glück«, erklärte ich ihm, »könnt ihr morgen gegen Abend wieder hier sein.«
    Ceinwyn traf ihre eigenen Vorbereitungen für die Flucht. Es war nicht das erstemal, daß sie im Krieg fliehen mußte, daher wußte sie, daß sie und unsere Töchter nur so viel mitnehmen durften, wie sie selbst tragen konnten. Alles andere mußte zurückgelassen werden. Also gruben zwei Speerkämpfer eine Höhle in der Flanke des Hügels von Dun Caric, in der sie unser Gold und Silber verstecken konnte, dann füllten die beiden Männer das Loch wieder auf und tarnten es mit Grassoden. Die Dörfler taten das gleiche mit ihren Kochtöpfen, Spaten, Wetzsteinen, Spindeln, Sieben, das heißt, mit allem, was zu schwer zum Tragen und zu wertvoll war, um es aufzugeben. In ganz Dumnonia wurden jetzt so die Wertsachen vergraben.
    Da es für mich in Dun Caric kaum etwas zu tun gab, außer auf Issas Rückkehr zu warten, ritt ich südwärts nach Caer Cadarn und Lindinis hinüber. Auf Caer Cadarn hielten wir eine kleine Garnison – nicht aus militärischen Gründen, sondern weil es unser Königshügel war und verdiente, bewacht zu werden. Die Garnisonstruppen bestanden aus etwa zwanzig alten Männern, die meisten verkrüppelt, so daß von diesen zwanzig höchstens fünf bis sechs wirklich für einen Schildwall zu gebrauchen waren, doch ich befahl ihnen allen, nordwärts nach Dun Caric zu marschieren, und ritt selbst westwärts nach Lindinis. Mordred hatte die schreckliche Nachricht schon erahnt. Gerüchte verbreiteten sich auf dem Land mit unvorstellbarer Geschwindigkeit, und obwohl kein Bote den Palast betreten hatte, erriet er, was ich von ihm verlangte. Ich verneigte mich vor ihm und bat ihn höflich, sich darauf vorzubereiten, den Palast mit mir innerhalb einer Stunde zu verlassen.
    »Oh, aber das ist unmöglich!« erklärte er, und sein rundes Gesicht spiegelte seinen Genuß an dem Chaos, das Dumnonia bedrohte. Mordred pflegte jedes Unglück zu genießen.
    »Unmöglich, Lord König?« erwiderte ich fragend.
    Seine Geste umfaßte den Thronsaal, der mit römischen Möbeln ausgestattet war, von denen viele abgestoßen waren oder die Intarsien verloren hatten, die aber dennoch kostbar und schön waren. »Ich muß
    vieles einpacken«, sagte er. »Mich von Leuten verabschieden. Morgen vielleicht?«
    »Ihr reitet in einer Stunde, Lord König. Nordwärts nach Corinium«, sagte ich barsch. Es war wichtig, Mordred aus dem Weg der Sachsen zu räumen, deswegen war ich auch nach Lindinium geritten statt nach Süden, Argante entgegen. Wäre Mordred geblieben, wäre er zweifellos von Aelle und Cerdic benutzt worden, das wußte Mordred. Einen Moment sah es aus, als wollte er widersprechen, doch dann schickte er mich hinaus und rief einen Sklaven, der seine Rüstung herauslegen sollte. Inzwischen suchte ich Lanval auf, den alten Speerkämpfer, den Arthur zum Befehlshaber der königlichen Leibwache gemacht hatte.
    »Ihr nehmt jedes Pferd aus den Stallungen mit«, wies ich Lanval an,
    »eskortiert den kleinen Bastard nach Corinium und übergebt ihn Arthur höchstpersönlich!«
    Mordred war innerhalb einer Stunde verschwunden. Der König ritt in seiner Rüstung und mit fliegender Standarte. Fast hätte ich ihm befohlen, die Fahne einzurollen, denn der Anblick des Drachens würde nur zu weiteren Gerüchten im Lande führen; aber vielleicht war es gar nicht so schlimm, Unruhe zu verbreiten, denn das Volk brauchte Zeit, um sich vorzubereiten und die Wertsachen zu verstecken. Ich sah zu, wie die Rosse des Königs durchs Tor trappelten und sich gen Norden wandten; dann kehrte ich in den Palast zurück, wo der Haushofmeister, ein lahmer Speerkämpfer namens Dyrrig, den Sklaven zurief, die kostbaren Schätze des Palastes zusammenzutragen. Kerzenständer, Töpfe und Kessel wurden in den Garten geschafft und in einem ausgetrockneten Brunnen verborgen, während Bettdecken, Leinenwäsche und Kleider auf Karren gepackt wurden, um in den nahen Wäldern versteckt zu werden. »Die Möbel können bleiben«, erklärte mir Dyrrig mürrisch. »Mit denen

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