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Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Muriel atmete auf. »Dann ist ja doch noch alles gut geworden.«
    »Ja, das ist es. Und deshalb durftest du auch nicht eingreifen«, beeilte sich die Göttin zu erklären. »Ich habe dich ganz bewusst dorthin geschickt, um dir an ihrem Beispiel zu zeigen, welche Auswirkungen es hätte, wenn du ihr geholfen hättest.«
    »Und welche wären das?« Muriel lauschte gespannt.
    »Nun, ihre Söhne heirateten natürlich wieder und auch sie bekamen Söhne und Töchter. Wenn du den Stammbaum der Familien bis in deine Zeit verfolgen würdest, dann würdest du feststellen, dass die Frau eine Urahnin deiner Freundin Nadine gewesen ist.« Die Göttin machte eine bedeutungsvolle Pause und fuhr dann fort: »Angenommen, du hättest ihr geholfen und sie nach Sudweil gebracht, dann wäre ihr Leben ganz anders verlaufen. Sie hätte nie von ihrer Unschuld erfahren und wäre nie nach Willenberg zurückgekehrt. Dadurch wäre sie dem Schmied nie begegnet und hätte ihm nie drei Söhne geboren, die dann ebenfalls Kinder gehabt hätten …« Wieder verstummte sie, um Muriel Gelegenheit zu geben, den Gedanken zu Ende zu führen. Dann sagte sie: »Und nun überlege, was du vorgefunden hättest, wenn du dann nach Hause zurückgekommen wärst.«
    »Sie meinen …« Muriel schluckte, als sie begriff, worauf die Göttin hinauswollte. »Sie meinen, Nadine wäre dann nicht mehr da gewesen? Sie … sie wäre überhaupt niemals geboren worden?«
    »Genauso ist es!« Die Göttin nickte. »Und nicht nur das. Die Geschichten unzähliger Familien wären durch diesen winzigen Eingriff komplett verändert worden. Neue wären entstanden, andere hätten nie existiert.«
    »Oh.« Was die Göttin ihr da erzählte, war für Muriel so ungeheuerlich, dass ihr die Worte fehlten. War es möglich, dass ein so winziger und gut gemeinter Eingriff in die Geschichte so dramatische Folgen haben konnte?
    »Das ist echt unglaublich.«
    »Ja, das ist es«, sagte die Göttin ernst. »Aber es ist ungemein wichtig, dass du verstehst, welche Verantwortung dir Ascalon durch seine Gabe auferlegt. Wenn man es ganz genau nimmt und der schlimmste Fall eintritt, könntest du sogar dich selbst mit einer solch unbedachten Handlung auslöschen – verstehst du?«
    »Ich? Mich?« Muriel erschrak. So weit hatte sie noch gar nicht gedacht.
    »Keine Sorge.« Die Göttin lächelte milde. »An einen solchen Ort würde ich dich niemals schicken. Dennoch musst du um die Gefahr wissen, ehe du dich entscheidest, ob du Ascalon in Zukunft bei seinen Aufgaben helfen willst.«
    … ehe du dich entscheidest …
    Muriel erschrak. Über die Aufregung hatte sie den wahren Grund für ihre Reise ins Mittelalter fast vergessen. Sie war ja nicht allein deshalb nach Willenberg geritten, um zu beweisen, dass Ascalon durch die Zeit reisen konnte. Sondern auch, weil sie sich entscheiden sollte, ob sie ihm bei den Aufgaben helfen wollte, die die Göttin künftig für ihn bereithielt.
    Sie zögerte kurz, dann straffte sie sich und sagte: »Ich helfe ihm!« Ihr Entschluss stand fest. Ein wenig mulmig war ihr zwar noch zumute, weil sie nicht wusste, was für Abenteuer sie erwarten würden, aber in einem war sie sich sicher: Ascalon würde sie niemals wieder hergeben.
    »Diese Antwort überrascht mich nicht.« Die Göttin erhob sich lächelnd und legte die Hand auf Muriels Kopf. »Ascalon wählt seine Gefährten sehr bewusst aus. Die Gabe der Zeitreise und das Wissen um seine Bestimmung erwacht bei ihm immer dann, wenn ich ihn aufsuche und die Erinnerungen in ihm wecke. Vorher ist er ein Pferd wie jedes andere. Ist das Erbe erst einmal geweckt, verändert er sich. Getrieben vom Wunsch, mir zu helfen, macht er sich sofort auf die Suche nach einem Reiter, der ihn auf seinen Abenteuern begleitet. Dabei verlässt er sich ganz auf seinen Instinkt und die Gabe, Menschen an ihrer persönlichen Aura zu erkennen. Er spürt, zu wem er Vertrauen haben kann, und weiß immer sehr genau, mit wem er sein Geheimnis teilen kann. Dabei hat er sich in all den Jahrhunderten nur ein einziges Mal getäuscht, auch wenn die Suche manchmal viele Monate dauert. Ihr beide gehört zusammen«, sagte sie feierlich. »Er hat eine gute Wahl getroffen. Von nun an wirst du, Muriel, als Wächterin des Schicksals darüber wachen, dass die großen Geheimnisse der Menschheit gewahrt bleiben, bis ihre Zeit gekommen ist.« Sie blickte Muriel an und fragte ganz direkt: »Bist du dazu bereit?«
    »Ja, das bin ich.« Muriels Stimme schwankte kein

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