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Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Titel: Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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vorbeikam.
    Sie ließen sich am Fenster nieder, wo eine halbrunde Bank in der richtigen Höhe eingebaut worden war, sodass Petra daraufgleiten konnte. Kit saß am anderen Ende und blickte auf einen Stapel Schnappschüsse nieder, die auf dem freien Platz zwischen den beiden Schwestern lagen.
    Sie nahm das oberste Bild zur Hand. »Ach du Schande! Was für ein hässlicher Köter. Sag bloß nicht, der Besitzer möchte, dass du dieses Tier für ihn malst!«
    »Doch. Und ich bin sehr froh darüber, dass es so ist.«
    »Hast du das Vieh schon mal in Fleisch und Blut gesehen?«
    »Jepp. Sie war mit ihm hier, damit wir uns kennenlernen. Ich habe ihr – durchaus wahrheitsgemäß – gesagt, dass ihr Hund jede Menge Ausstrahlung hat. Tiere sind wie Menschen, weißt du? Schönheit und Persönlichkeit gehen nicht immer Hand in Hand. Natürlich ist es umso schöner, wenn beides stimmt. Ich gebe zu, dass Hamlet eindeutig zu kurz gekommen ist, was das Äußere angeht. Dafür hat er Charakter.«
    »Ich glaube dir«, sagte Kit und legte Hamlets Foto auf den Stapel zurück.
    »Und? Was gibt es Neues?«, fragte Petra und umschloss den Kaffeebecher mit den Händen. Sie hatte die Becher selbst bemalt; jedes Teil der Sechser-Serie zeigte eine andere Katzenrasse. Petra hatte die Siamkatze, wie immer, und Kit hatte die blau-graue Perserkatze, aus dem gleichen Grund.
    Gewohnheit , sinnierte Kit, während sie ihre Schwester betrachtete. Gewohnheit hält uns am Laufen. Kleine Dinge, wie zum Beispiel immer aus dem gleichen Becher trinken. Es erscheint albern, und trotzdem ist es wichtig. Es unterstreicht, wie zerbrechlich unsere eigene kleine Welt ist . Petra hatte sich ihre eigene kleine Welt geschaffen, in welcher sie sich glücklich fühlte. Die Neuigkeiten, die Kit überbrachte, würden ihre Zuversicht möglicherweise erschüttern. Kit wusste nicht recht, wie sie anfangen sollte. Sie und ihre Mutter hatten eine lange Diskussion deswegen gehabt, einen handfesten Streit sogar. Es stand außer Frage, dass es Kits Aufgabe war, ihre Schwester zu informieren. Die hitzige Debatte hatte es dennoch nicht verhindert.
    »Oder kommst du einfach so vorbei?«, fragte Petra aufmunternd, als ihre Schwester in Schweigen verharrte.
    »Nein, nicht einfach so. Ich bin hergekommen, weil ich dir etwas erzählen muss.«
    »Aha! Gute oder schlechte Neuigkeiten?« Petras Grinsen verging. »Mit Mutter ist alles in Ordnung?«
    »Alles bestens«, versicherte ihr Kit. »Nörgelt an mir herum wie eh und je. Solange sie die Energie dazu hat, weiß ich, dass alles in Ordnung ist. Ich weiß nicht recht, wie ich die Nachricht einstufen soll – als gut oder schlecht. Genau genommen ist es keine gute.«
    Petra stöhnte theatralisch. »Erzähl es mir einfach, ja? Ich ertrage die Spannung nicht.«
    »Also schön. Key House ist in … in Flammen aufgegangen. Das Haus ist mehr oder weniger niedergebrannt. Die Mauern stehen noch, doch das Dach ist weg, eingestürzt, genau wie die Geschosse und Einbauten und Vertäfelungen. Ich dachte, dass du es möglicherweise noch nicht gehört hast … wenn es dir noch niemand gesagt hat.«
    »Oh, das ist ja furchtbar … ein Schock«, sagte Petra und wurde noch blasser, als sie ohnehin schon war. »Davon wusste ich nichts. Wann ist es passiert?«, fragte sie. »War jemand drin, als das Feuer ausbrach?«, fügte sie eine Sekunde später hinzu.
    »Der Brand war vorletzte Nacht. Und ja, es war jemand im Haus. Und nein, es war nicht Gervase!«
    Petra umklammerte den Becher so fest, dass ihre Finger weiß und die Fingerspitzen rosa schimmerten. »Ich dachte, es steht leer? Bestimmt hat keiner dort gewohnt. Wer auch immer derjenige war, ist er in Sicherheit, kam er heil raus? Wie kam es überhaupt zu dem Feuer?«
    »Ich glaube, die Polizei weiß es noch nicht, oder falls doch, so hat sie es noch nicht öffentlich gemacht. Leider ist die Person nicht heil herausgekommen. Man hat eine Leiche in den Trümmern gefunden. Man weiß noch nicht, wer der Tote ist, aber es ist wohl nicht Gervase. Ehrlich, Petra, es ist wirklich nicht Gervase!«
    Sie hatte gewusst, dass dies der schwierigste Teil der Neuigkeiten war, die zu überbringen sie hergekommen war. Es war ihr erster Gedanke gewesen, der erste Gedanke ihrer Mutter und natürlich ebenso Petras erster Gedanke. Der Tote könnte Gervase Crown sein .
    »Ist er in Portugal?« Petras Stimme klang bemüht gleichgültig.
    »Ja. Er macht dummes Zeug und verschwendet seine Zeit, wie immer. Wenn ich es richtig

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