Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)
würden. So ist das eben, wenn man selbstständig ist. Ich bin bei Briskett’s Bank angestellt, daher haben wir ein regelmäßiges Einkommen. Matts Arbeit wird gut bezahlt. Es kommt eben nur kein monatliches Gehalt herein wie bei mir.«
»Verraten Sie mir, gab es irgendetwas im Verhalten Ihres Freundes, das anders war als sonst?«, hakte Jess nach.
Sarah zögerte. »Er hatte ziemlich viel Zeit, wie gesagt. Er wollte nicht in der Wohnung rumhängen. Wir hoffen, dass wir uns bald selbst ein Haus kaufen können. Wir suchen nach einem traditionellen Cottage irgendwo in der Gegend, nah genug für mich, um zur Arbeit zu fahren, und in einer ruhigen Gegend, damit Matt ungestört ist. Das Problem mit unserer Wohnung ist der Lärm. Die Straße vor dem Haus ist stark befahren, sie liegt an einer Buslinie. Im Haus selbst herrscht ein ständiges Kommen und Gehen von den anderen Mietern. Unsere Wohnung ist nicht sehr groß und ziemlich dunkel, und wir haben keinen Garten … Jetzt verstehen Sie sicher, warum wir gerne in eine ruhige Gegend wollen und ein eigenes Haus suchen.«
»Die Art von Haus, von der Sie sprechen, wäre ziemlich kostspielig«, merkte Jess an.
»Das wissen wir. Wir suchen nach einem renovierungsbedürftigen Haus. Es kann ruhig stark heruntergekommen sein. Dann könnten wir es billig kaufen und uns Zeit nehmen mit dem Renovieren. Matt ist schon überall herumgefahren auf dem Land auf der Suche nach einem Objekt in akzeptabler Entfernung von Cheltenham.«
Ein Schauer fuhr Jess’ Rückgrat entlang. »Also ist Matt vor Kurzem auf der Suche nach alten, renovierungsbedürftigen Anwesen über die Nebenstraßen der Gegend gefahren?«
»Ja! Das habe ich Ihnen doch gerade gesagt!«, begehrte Sarah ungeduldig auf.
»Hat er denn etwas Passendes gefunden?« Jess hatte Mühe ruhig zu bleiben.
Sarahs Blick wurde schärfer, und sie bedachte Jess mit einem abschätzenden Blick. »Er sagte, dass es ein Haus gebe, doch er war sich noch nicht sicher. Ich weiß nicht genau, wo. Ich denke er hat sich Sorgen gemacht, dass es ein Problem geben könnte mit dem Eigentumsrecht … oder dem Eigentümer. Er wollte das abklären, bevor er es mir zeigte.«
»Das Problem bestand nicht zufällig darin, dass der Eigentümer im Ausland lebte?«, fragte Jess.
Sarah blinzelte. »Woher wissen Sie das?«
»Hat er Ihnen den Namen und die Adresse des fraglichen Hauses gesagt?«, wich Jess einer direkten Antwort aus.
»Nein, das hat er nicht. Es war ein wenig abgelegen, wie er sagte. Er hat sich in einer örtlichen Kneipe danach erkundigt, und der Wirt hat ihm von dem im Ausland lebenden Eigentümer erzählt und ihn an einen Anwalt verwiesen, der den Eigentümer vertritt. Also hat Matt mit dem Anwalt gesprochen, der ihm dann sagte, der Eigentümer hätte seiner Meinung nach keinerlei Interesse an einem Verkauf.«
»Der Name dieses Anwalts?«, fragte Jess und griff nach ihrem Stift.
»Er fing mit einem F an … Fawcott? Irgendetwas in der Art.«
»Foscott?«
»Ja, das war es!« In Sarahs grünen Augen blitzte Misstrauen auf. »Sie klingen, als wüssten Sie, von welchem Haus ich rede. Was ist passiert?«
Jess ignorierte die Frage. »Es wäre sehr hilfreich, wenn Sie ein Foto von Mr Pietrangelo hätten.«
Sarah kramte in ihrer geräumigen Umhängetasche. »Hier, ich habe Ihnen drei mitgebracht.«
»Danke sehr. Wir melden uns bei Ihnen«, antwortete Jess.
»Das war alles?« Sarah blinzelte und blickte Jess schockiert an.
»Wir kümmern uns unverzüglich um alles Weitere, machen Sie sich keine Gedanken. Wir haben unsere feste Vorgehensweise in Fällen wie diesem.«
Sarah stand widerstrebend auf. »Ich habe bei den Krankenhäusern in der Gegend nachgefragt, für den Fall, dass er einen Unfall hatte«, sagte sie. »Doch dort ist er nicht. Er ist nicht in irgendeiner Notaufnahme aufgetaucht. Wenn er irgendwo auf dem Land einen Unfall gehabt hätte, dann wüssten Sie bereits davon, richtig? Wo ist überhaupt sein Auto?«
Ja, tatsächlich – wo war sein Wagen? »Haben Sie die Marke und das Kennzeichen?«
»Es ist ein Renault Clio. Ich schreibe Ihnen die Nummer des Kennzeichens auf.« Sarah kramte in ihrer Tasche und zog einen Notizblock und einen Stift hervor. Sie kritzelte die Nummer auf den Block, riss die Seite heraus und gab sie Jess, die sich bedankte.
»Prima. Wir schicken die Informationen gleich raus an die Streifenwagen. Sie werden sehen, der Wagen taucht schon bald wieder auf.«
Sarah machte keine Anstalten zu gehen. »Sie
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