Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)
verschweigen mir doch was«, beschwerte sie sich anklagend. »Und ich rühre mich nicht eher hier weg, bis ich weiß, was Sie mir verschweigen. Sie kennen das Haus, von dem ich gesprochen habe, nicht wahr? Wo ist es? Ist Matt dort gewesen?«
Jess atmete tief durch. »Es besteht eine entfernte Möglichkeit …«
»Also scheint es sich um die Leiche von Matthew Pietrangelo zu handeln?«, fragte Carter. »Die verbrannten Überreste reichen jedenfalls nicht aus, um ihn eindeutig zu identifizieren.«
»Das habe ich ihr erklärt«, sagte Jess. »Es war schwer. Sie wollte sofort runter zur Leichenhalle. Als ich sie schließlich überzeugt hatte, dass das, was dort unten auf sie wartet, ein grauenvoller und unmöglich wiederzuerkennender Anblick ist, brach sie zusammen. Doch sie fing sich schnell wieder. Ich denke, sie ist hart im Nehmen. Natürlich hat es ihr zugesetzt, sogar sehr, und das tut es auch jetzt noch. Doch sie wird nicht daran zerbrechen.«
»Hm … Es besteht die durchaus konkrete Möglichkeit, dass es sich bei unserer Leiche um Pietrangelo handelt. Wir müssen entweder zweifelsfrei feststellen, ob er es ist, oder ihn so schnell wie möglich aus unseren Ermittlungen ausschließen. Alle Zeichen deuten in seine Richtung. Mrs Trenton hat einen Mann gesehen, der mit einer Taschenlampe das Haus in Augenschein genommen hat. Von Pietrangelos Freundin wissen wir, dass es sich um ebenjene Art Gebäude handelt, nach denen sie und Pietrangelo auf der Suche sind. Es ist ein wenig abgelegen. Es stand eindeutig leer. Mrs Trenton sagte, sie hätte nicht mit dem Mann gesprochen, den sie beim Haus gesehen hat, also wissen wir nichts Genaueres. Der Aussage seiner Freundin zufolge hat Pietrangelo in einem Pub mit jemandem über das Haus gesprochen und erfahren, dass der Eigentümer im Ausland lebt und ein Anwalt namens Foscott seine Geschäfte regelt. Er unternahm den nächsten logischen Schritt, um festzustellen, wer der Eigentümer ist, in der Hoffnung, Kontakt mit ihm aufzunehmen – er suchte die einheimischen Anwälte heraus und stieß auf Foscott. Er sprach ihn an und begriff rasch, dass es ein Problem gab: Der Eigentümer hatte nicht die Absicht, zu verkaufen. Er war wohlhabend genug, um sein Eigentum in England zu halten, für den Fall, dass er irgendwann zurückkehren muss. Pietrangelo sah sich mit einem Hindernis konfrontiert und arbeitete daran, es zu überwinden, ohne seiner Freundin gegenüber allzu viel zu erwähnen – jedenfalls nicht, bevor die Chancen für einen Kauf ein wenig realistischer waren.«
Carters Ton wurde hart. »Foscott und ich haben auf jeden Fall noch ein Wörtchen miteinander zu reden. Er hat uns hingehalten, insbesondere mich! Key House ist Tatort eines Verbrechens, und jeder, der sich in der letzten Zeit danach oder nach dem Besitzer erkundigt hat, ist für die Aufklärung des Verbrechens von Interesse. Foscott ist lange genug im Geschäft, um das zu wissen. Er hätte es mir sagen müssen, als wir miteinander gesprochen haben.« Carters Stimme klang grimmig. »Dazu kommt, dass Mrs Foscott mit Gervase Crown verwandt ist, wie es aussieht. Ich frage mich, ob das der Grund für Foscotts Diskretion war?«
»Wie dem auch sei, wir fahren zur Wohnung von Sarah Gresham und holen ein paar persönliche Dinge von Pietrangelo, wie die erwähnten DVDs und den elektrischen Rasierer, und sehen, ob wir Fingerabdrücke und Haarproben von ihm bekommen. Die ramponierten Abdrücke, die Pete Nichols von der Leiche genommen hat, reichen gerade, um Gervase Crown auszuschließen. Pietrangelo damit eindeutig zu identifizieren ist eine ganz andere Sache. Es wird vermutlich auf eine DNS-Analyse hinauslaufen, immer vorausgesetzt, dass wir brauchbares Gewebe aus den Überresten erhalten. Tom denkt, dass es möglich ist. Pietrangelo hat außerdem eine Schwester und eine Mutter, die wir um Proben für einen Abgleich bitten können. Machen wir uns also an die Arbeit.«
»Wissen Mutter und Schwester bereits, dass Pietrangelo vermisst wird? Irgendjemand muss sie informieren, bevor wir mit der Tür ins Haus fallen und um DNS-Proben bitten, um sie mit einer Leiche zu vergleichen.«
»Sarah Gresham hat sich erboten, mit den beiden zu reden, nun, da die Möglichkeit besteht, dass ihr Freund tot ist. Sie wollte sie vorher nicht ängstigen, doch nun … Sie sagte, es wäre besser, wenn sie es von ihr hören würden, bevor wir Kontakt aufnehmen. Gott sei Dank scheint Sarah eine vernünftige und zuverlässige Person zu sein,
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