Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)
Verurteilungen wegen verschiedener Verkehrsdelikte Bescheid.« Sein Tonfall und Blick wirkten gleichermaßen sarkastisch.
»Wir wissen davon. Doch das war vor langer Zeit, und Sie leben heute im Ausland. Wenn jemand Sie immer noch umbringen wollte … Das wäre wirklich ein langjähriger Groll. Es ist leicht, einer These hinterherzujagen, um dann festzustellen, dass sie falsch ist. Ihre Ähnlichkeit mit dem Opfer könnte reiner Zufall sein. Der Name des Toten lautet Matthew Pietrangelo. Er war Webdesigner.«
»Was hat er dann in Key House gemacht? Er war kein Landstreicher.« Crown klang verwirrt, als er ihr das Foto zurückgab.
Jess steckte es wieder in ihre Tasche. »Aufgrund der Aussagen seiner Lebensgefährtin denken wir, dass er durch die Gegend gefahren ist auf der Suche nach einem Anwesen, das sie erwerben und restaurieren konnten. Key House schien ein geeignetes Objekt zu sein. Ich glaube, er hat mit Ihrem Anwalt, Reginald Foscott, über die Möglichkeit eines Kaufs gesprochen. Foscott informierte ihn, dass Sie nicht verkaufen wollten.«
»Stimmt … Sie haben recht, Reggie hat mir erzählt, dass ihn jemand aufgesucht hat. Möglicherweise werde ich jetzt doch verkaufen, zumindest das, was noch übrig ist. Nur will es vermutlich niemand mehr haben, und der Mann, der es kaufen wollte, ist tot.«
»Haben Sie Informationen über den Zustand der Bausubstanz?«
Er schüttelte den Kopf. »Bisher nicht. Ich habe einen Gutachter beauftragt, einen Bauingenieur. Mit ein wenig Glück kann ich die Überreste abreißen und das Grundstück als Bauland verkaufen.«
Die Tür ging auf, und Carter kam herein. Jess und Crown erhoben sich.
»Mr Crown? Ich bin Superintendent Carter.« Carter streckte ihm die Hand hin.
Crown schüttelte sie flüchtig, und Carter holte sich einen Stuhl aus der Ecke. Alle setzten sich.
»Mr Crown berichtete soeben, dass er einen Bauingenieur beauftragt hat, ein Gutachten über den Zustand von Key House zu erstellen«, teilte Jess Carter mit. »Er rechnet damit, dass es möglicherweise abgerissen werden muss.«
»Zu schade«, sagte Carter. »Soweit man hört, war es ein schönes altes Haus vor dem Brand.«
»Es tut mir nicht leid, dass es abgebrannt ist, falls Sie sich das fragen«, erwiderte Crown. »Lediglich wegen der Umstände, die Sie und ich und die Feuerwehr deswegen haben. Ich habe keine emotionale Bindung an diesen Ort. Wie ich Inspector Campbell bereits sagte, werde ich es zum Verkauf anbieten, sobald die Trümmer eingerissen und das Grundstück freigeräumt ist. Irgendein Bauunternehmer wird es sicher haben wollen – oder jemand, der sich hier auf dem Land sein Traumhaus bauen möchte.« Seine Stimme klang spröde.
»Warum haben Sie es nicht schon früher verkauft?«, fragte Carter. »Sie wohnen im Ausland, und Sie haben keine emotionale Bindung an das Haus, wie Sie selbst sagen.«
Carter wich ihren fragenden Blicken aus. »Ich konnte mich einfach nie dazu aufraffen. Vielleicht dachte ich auch, dass ich irgendwann wieder dort wohnen würde, eines Tages.«
»Wenn ich richtig informiert bin, steht es unter Denkmalschutz«, warf Carter vorsichtig ein.
»Richtig, aber lediglich Stufe zwei. Es war kein Herrensitz. Es hatte eine Menge hässliche, alte dunkle Holzvertäfelungen und eine Eichentreppe wie im Bühnenbild von Lucia di Lammermoor .« Crowns Stimme klang unbekümmert. Als er sich wieder zu Carter wandte, hob er die Augenbrauen, als wollte er die Beweggründe des Superintendents hinterfragen. »Ich habe keine logische Erklärung, warum ich es nicht verkauft oder vermietet habe. Es war einfach so. Nebenbei, ich wohne im Royal Oak in Weston St. Ambrose, falls Sie mich noch mal brauchen. Es ist die am nächsten zu Key House liegende Ortschaft und die postalische Anschrift für das alte Haus. Ich bleibe noch eine Weile in England. Ich muss ein paar Dinge regeln, auf das Gutachten warten und entscheiden, was danach zu tun ist.«
Er lächelte freudlos. »Es zwingt mich zum Handeln, zu guter Letzt. Vielleicht sollte ich dem Brandstifter dankbar sein. Obwohl es ziemlich geschmacklos wäre, so etwas zu sagen, meinen Sie nicht? Immerhin ist jemand dort gestorben, und das tut mir wirklich sehr leid. Inspector Campbell nimmt an, dass er möglicherweise sterben musste, weil er aussah wie ich – ist es nicht so, Inspector? Dieser Gedanke beunruhigt mich außerordentlich. Ich hoffe, dass es Ihnen gelingt, den Mörder schnell zu fangen. Dann kann ich auch wieder ruhig schlafen in
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