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Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Titel: Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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mangels Wasser aufgehört hatte zu existieren. »Ich würde mich gerne mit Ihnen über die Vergangenheit unterhalten, Mrs Pickering.«
    »Ich wünschte wirklich, dass Sie und dieser Sergeant von Ihnen endlich aufhören würden, mich andauernd Mrs Pickering zu nennen«, platzte sie heraus, indem ihre gewohnheitsmäßige Verärgerung wieder aus ihr brach. »Ich bin Miss Pickering. Ich weiß, es ist heutzutage modern, dass Frauen sich so nennen, verheiratet oder nicht, aber ich bin Miss . Fräulein. Ich war nie verheiratet, und ich schäme mich nicht deswegen!«
    »Ich bin ebenfalls nicht verheiratet«, sagte Jess.
    »Haben Sie einen Freund?«
    »Nein.«
    »Vernünftiges Mädchen. Ich habe nie geheiratet, weil Vater es nicht erlaubt hat. Meine Mutter starb, als ich fünfzehn war, und danach war ich mit Vater allein. Er war Halbinvalide. Ich wage zu behaupten, dass er mehr hätte tun können, oder mir zumindest mehr helfen, wenn er gewollt hätte, aber das hat er nicht getan. ›Halbinvalide‹ bedeutet, dass er die Dinge tun konnte, an denen er Spaß hatte. Beispielsweise Angeln. Er war ein begeisterter Angler. Aber er konnte kein Holz klein hacken und auch nicht den Staubsauger herumschieben. Ich musste mich um das Haus, den Garten, die Hühner und um ihn kümmern. Wir hatten damals sogar noch ein paar Ziegen und einen Esel, den Zigeuner zurückgelassen hatten. Ich hatte also nie Zeit, um zu heiraten. Ganz abgesehen davon, dass Vater es nicht erlaubt hätte.«
    »Er hätte Sie nicht daran hindern können«, warf Jess ein. »Nicht, nachdem Sie volljährig geworden waren.«
    »Sie haben ja keine Ahnung«, entgegnete Muriel. »Er sagte zu mir, wenn ich mich nicht um ihn kümmere, würde er mir Mullions nicht vererben. Er würde es testamentarisch einer Wohlfahrtseinrichtung hinterlassen. Nicht, dass er ein wohltätiger Mensch gewesen wäre, weit gefehlt. Er war boshaft und gemein. Er meinte es ernst. Meine Familie lebt seit hundertfünfzig Jahren hier, und ich hatte nicht vor, mich um mein Erbe bringen zu lassen – oder das, was davon übrig ist.« Sie machte eine kreisförmige Handbewegung, die alles ringsum einschloss. »Uns hat früher alles gehört, was Sie da draußen sehen. Es wurde Stück für Stück verkauft, um unsere Finanzen zu regeln. Das letzte Ackerland wurde 1967 verkauft. Die Pearson-Familie hat es gekauft und besitzt es immer noch.«
    »Sie haben also Ihr gesamtes Leben hier verbracht«, nutzte Jess die Gelegenheit, das Gespräch in die Richtung zu lenken, die sie hergeführt hatte.
    Muriel stieß ein unerwartetes Lachen aus. Es klang wie die ungeölte Angel einer sich öffnenden Tür. »Sie halten mich wahrscheinlich für so alt wie Methusalem, was? Nun, das bin ich nicht. Ich sehe nur so aus. Ich bin erst neunundfünfzig.« Sie beobachtete Jess’ Gesichtsausdruck und nickte zufrieden. »Das hat Sie umgehauen, wie? Aber keine Sorge, meinetwegen können Sie ruhig mit offenem Mund dasitzen, bis Sie sich wieder eingekriegt haben.«
    »Bitte … Bitte entschuldigen Sie«, sagte Jess errötend.
    »Was genau soll ich entschuldigen? Sie können doch nichts dafür. Ich bin keine Schönheit und war nie eine. Ich wurde schon mit Mitte dreißig grau. Eine Heirat stand nie für mich zur Debatte. Ich hab nie gelernt, über Popmusik oder Filme zu plaudern oder zu tanzen und zu flirten. Nie gelernt. Ich wage zu behaupten, dass mich ohnehin niemand gewollt hätte. Aber ich bin gesund und fit, und ich hatte jede Menge Zeit, andere praktische Dinge zu lernen. Ich mache alles selbst, wissen Sie? Haben Sie das Tor bemerkt, als Sie hergekommen sind?«
    Jess rief sich die Konstruktion aus Maschendraht über einem derben Holzrahmen ins Gedächtnis. »Ja.«
    »Das habe ich gebaut«, verkündete Muriel stolz. »Ich war auch schon ein paar Mal oben auf dem Dach und habe Ziegel ausgewechselt. Nennen Sie mir, was Sie wollen – ich kann es wahrscheinlich selber machen. Sie haben noch gar nichts von Ihrem Kräuterlikör getrunken.«
    »Ich genieße ihn«, sagte Jess mit fester Stimme.
    »Genießen Sie ihn nur. Lassen Sie mich wissen, wenn ich nachfüllen soll.« Sie schenkte ihr eigenes leeres Glas wieder voll.
    »Miss Pickering!«
    Wenn sie nicht darauf beharrte, Muriel Pickering die Fragen zu stellen, deretwegen sie hergekommen war, würde sie keine Gelegenheit erhalten, wie es aussah. Muriel schien es sich mit ihrem Holunderlikör gemütlich machen zu wollen. Jess vermutete insgeheim, dass sie den Inhalt mit etwas Stärkerem

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