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Asche und Schwert

Asche und Schwert

Titel: Asche und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Clements
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behelfsmäßigen Knüppel treffen konnte. Varro versuchte seinerseits, Timarchides hochzureißen, doch …
    Â»DAS REICHT!« Verres’ Stimme dröhnte über den Kampfplatz.
    Varro und Timarchides sahen einander in die Augen, als wolle einer den anderen auffordern, seine Umklammerung als erster zu lockern.
    Â»Das reicht! Hört auf meine Worte!«, schrie Verres erneut.
    Wie eine Bekräftigung von jenseits des Grabes erklang ein lautes Knacken aus dem brennenden Holzstoß, als Pelorus’ Bahre in sich zusammenbrach und für einen kurzen Augenblick mehrere gelbe Flammen inmitten all der dunkelroten Glut aufflackerten.
    Â»Edle bustuarii, euer Kampf ist vorüber«, rief Verres. »Lasst eure Gegner los, und tretet vor euer Publikum.«
    Erschöpft, doch noch immer angespannt und wachsam, bildeten die drei überlebenden Gladiatoren eine recht krumme Linie. Spartacus half dem leise stöhnenden Bebryx auf die Beine, sodass er sich unter dem Applaus der Menge als vierter den anderen anschließen konnte.
    Â»Ein Anblick, der dem Begräbnis eines lanista würdig ist«, rief Verres. »Vier Krieger wurden dem Verstorbenen in einem Kampf auf Leben und Tod als Wächter zur Seite gestellt.«
    Die Menge schrie ihre Begeisterung heraus. Timarchides nickte Spartacus und Varro knapp zu und schien ihnen mit zusammengebissenen Zähnen seinen Respekt zu erweisen. Inmitten allen Jubels hörte nur Lucretia, wie Quintus Lentulus Batiatus wütende Kommentare über die Genitalien der Götter ausstieß.
    Mit dem Ärmel seiner Trauerrobe wischte sich Batiatus die Asche der Beerdigungsfeierlichkeiten aus dem Gesicht und entfernte sich mit schweren Schritten vom aufgeschichteten Holz und den Hütern des Feuers, wobei er jeden neapolitanischen Kieselstein, der die Unverschämtheit besaß, auf seinem Weg zu liegen, mit einem Tritt beiseiteschleuderte.
    Lucretia folgte ihm stolpernd. Einen Teil ihres Kleides hatte sie über ihren Arm drapiert, damit sie auf dem unebenen Pfad schneller vorankam.
    Â»Quintus, öffne deinen Kopf, und teile deine Gedanken mit mir!«, verlangte sie.
    Batiatus packte sie am Arm und zerrte sie hinter eine der mächtigeren Zypressen.
    Â»Ein Plan, der in der Eingebung eines Augenblicks gefasst wurde, hat zu unerwarteten Rückschlägen geführt«, murmelte er, wobei er sich mit einer Hand am Stamm des Baumes abstützte und zu den Gestalten hinaufstarrte, deren Silhouetten sich dunkel um das Feuer herum abzeichneten.
    Â»Es ist offensichtlich, dass Bebryx diesen Monat nicht mehr kämpfen kann. Gleich zwei unserer Gladiatoren wurden außer Gefecht gesetzt, bevor die Spiele überhaupt angefangen haben«, zischte Lucretia. »Was für ein Plan sollte das wohl sein?«
    Â»Erst als Verres seine Lobrede auf Pelorus hielt, wurde mir alles klar«, erwiderte Batiatus.
    Â» Was wurde dir klar?« Sie schlug seine Hand weg und rieb sich den Unterarm, auf dem immer noch die Abdrücke seiner Finger zu sehen waren.
    Â»Es gibt kein Testament. Diese Spiele zu Ehren von Pelorus sind nichts weiter als eine Schauveranstaltung für Verres in seinem unstillbaren Verlangen nach Ruhm.« Batiatus stolperte über seine eigenen Worte und musste vor Aufregung mehrmals zusätzlich Luft holen wie ein Mann, der zweimal hintereinander einen Hügel hinaufgerannt ist.
    Â»Ist dir nicht gut, Quintus?«, fragte Lucretia.
    Â»Wir stehen heute besser da als seit vielen Jahren.«
    Â»Wie das?«
    Â»Wenn Pelorus ohne Testament gestorben ist, sind die Gesetze Roms absolut eindeutig. Unser dahingeschiedener Freund war ein Freigelassener, und wenn ein Freigelassener keinen Erben hat, fällt sein gesamter Besitz an seinen früheren Herrn.«
    Nachdenklich runzelte Lucretia die Stirn.
    Â»An deinen Vater? Aber der ist doch –«
    Â»Tot! Ja, der alte Bastard ist tot, und er hat all seine weltlichen Güter, sowohl die materiellen als auch die geistigen, in wessen Hände gelegt?«
    Â»In deine!«
    Â»In die Hände seines trauernden Sohns! In die Hände seines edlen Erben!«
    Zitternd vor Freude griff Batiatus nach Lucretias Hand. »Es gehört alles uns! Sein Haus! Seine Gladiatorenschule! Die Gladiatoren darin! Alles gehört uns!«
    Lucretias Augen wurden schmal.
    Â»Selbst im ungünstigs ten Fall können wir es verkaufen und unsere Schulden in Capua bezahlen.«
    Â»Oder dafür

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