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Asche und Schwert

Asche und Schwert

Titel: Asche und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Clements
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die saubere Kleidung von Dienern bei einem Festmahl, und ihre Gesichter waren so leer und ausdruckslos, wie das unweigerlich bei allen Sklaven mit der Zeit der Fall war. Er erkannte keinen einzigen von ihnen wieder.
    Â»Ich bin es nicht gewohnt, dem lebenden Mobiliar meine Aufmerksamkeit zu schenken. Sind wir sicher?«, fragte Verres, indem er mit dem Kopf in Richtung des alten Sklaven mit dem Schlachtermesser deutete.
    Â»Vor ihm?«, sagte Timarchides. »Ich bin überrascht, dass er sich noch nicht geschnitten hat. Fürchtet ihn nicht. Aber behaltet jeden außer ihm im Auge, der ein Messer bei sich hat.«
    Â»Sogar ich bin ganz besonders aufmerksam heute Nacht, wenn Gladiatoren anwesend sind«, gab Verres zu.
    Â»Wir zeigen nur einige Waren aus dem Haus Batiatus«, sagte Timarchides. »Sie werden sich sicher völlig zahm verhalten.«
    Â»Besonders, nachdem du sie heute Morgen so sehr in ihre Schranken gewiesen hast«, lachte Verres.
    Â»Nachdem wir die Gladiatoren begutachtet haben, erwarten uns noch andere Freuden«, fuhr Timarchides fort, ohne auf Verres’ letzte Bemerkung einzugehen.
    Verres zuckte mit den Schultern. »Ganz wie die Gäste wünschen. Lass uns mit der Begutachtung beginnen.« Er sah sich um. »Wo steckt dieser Batiatus denn nur? Dafür ist er verantwortlich.«
    Timarchides ließ seinerseits die Blicke durch das Atrium schweifen, doch er sah nur den Tisch, auf dem sich Fleisch und Obst türmten, sowie die Feiernden, die von Sklaven mit Weinkrügen wie die Bienen umschwirrt wurden. Schließlich erspähte er zwei Gestalten, die sich im Schatten herumdrückten. Timarchides blinzelte im Halbdunkel und glaubte zuerst, ein Liebespaar entdeckt zu haben, doch die Köpfe und Arme der beiden zuckten, von heftigen Worten begleitet, hin und her. Keine Verliebten, dachte er. Ein Ehepaar .
    Â»Geduld, Lucretia«, zischte Batiatus. »Denk nicht mehr dran. Es wird alles gut.«
    Â»Wirst du vor den Spielen morgen neue Gladiatoren kaufen und ausbilden?«
    Â»Das wird nicht nötig sein.«
    Â»Willst du etwa Cycnus von den Toten erwecken? Wirst du dein Zeichen unseren Trägern in die Haut brennen und ihnen eine anspruchsvollere Aufgabe übertragen? Wirst du Bebryx mit wundertätigen Kräutern heilen?«
    Â»Lucretia, beruhige dich. Denk an die imagines! «
    Â»Von der Beerdigung? Haben dir die Götter den Verstand geraubt?«
    Â»Eine Maske verändert die Identität. Wir haben so viele Gladiatoren zur Verfügung, wie es Masken gibt.«
    Lucretia warf ihrem Mann einen Blick zu, der schärfer war als ein Schwert.
    Â»Nur im Kampf mit den gegnerischen Gladiatoren müssen ihre Gesichter unbedeckt sein«, fuhr Batiatus hastig fort. »Wenn sie von ihren Pferden aus Löwen jagen, werden die Helme verbergen, wer sie wirklich sind.«
    Â»Haben sie dafür genug Ausdauer?«
    Â»Gibt es irgendjemanden, der diese Frage den dreihundert Spartanern gestellt hat? Oder Alexander? Oder Horaz? Diese Männer sind Krieger. Sie können den ganzen Tag und die ganze Nacht kämpfen, wenn ich es ihnen befehle.«
    Â»Dann sehe ich kein Problem«, sagte Lucretia tonlos.
    Wie üblich beendete sie ein Gespräch, indem sie einfach davonging, obwohl Batiatus noch nicht fertig war.
    Â»Zugegeben, Liebste«, sagte er und eilte ihr hastig hinterher, »unsere Aussichten sind keineswegs ideal. Aber wir müssen mit dem arbeiten, was im Rahmen des Möglichen liegt.«
    Lucretia blieb plötzlich stehen, drehte sich um und sah ihrem Ehemann direkt in die Augen.
    Â»Du stehst am Rand eines Abgrunds«, zischte sie. »Du spielst mit unserem Lebensunterhalt. Genügt es dir denn nicht, das Crixus verletzt in Capua zurückbleiben musste?«
    Â»Spartacus ist der Aufgabe gewachsen.«
    Â»Das wollen wir hoffen, Quintus.«
    Sie traten aus dem Schatten in den helleren Bereich des Fests, der von zahlreichen Fackeln erleuchtet wurde, die vor polierten Bronzespiegeln angebracht worden waren.
    Â»Da seid ihr ja«, sagte Verres strahlend zu den beiden. »Es ist Zeit, dass ihr eure Bestien loslasst.«
    In einem anderen Teil des Hauses saßen die sogenannten Bestien in ihrer Zelle und drängten sich um ein kleines Feuer in einem Kohlebecken.
    Bebryx wollte einen Schluck aus einem Weinkrug nehmen, sah, dass er leer war, und schleuderte ihn beiseite. All das tat er mit einer Hand, denn den anderen Arm

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