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Asche und Schwert

Asche und Schwert

Titel: Asche und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Clements
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Spartacus war sofort herumgewirbelt und hatte sein Schwert einem der anderen Angreifer in den Hals gerammt. Der Mann war so sehr damit beschäftigt, den Kampf seines Kollegen zu beobachten, dass er den unerwarteten Angriff nicht mehr parieren konnte. Die Menge grölte.
    Während Varro gegen die beiden noch übrigen Gegner vorrückte und sie in Schach hielt, wandte sich Spartacus dem gestürzten Gladiator zu, der sich gerade wieder hochrappeln wollte.
    Spartacus trat den Schwertarm seines Gegners beiseite und ließ sich mit den Knien auf dessen Bizeps fallen, wodurch der Knochen des feindlichen Kämpfers brach, noch bevor Spartacus sein Schwert vollständig erhoben hatte, um den Stoß nach unten auszuführen.
    Der gegnerische Gladiator versuchte, die Bewegung abzuwehren, indem er den erbeuteten Helm vor sich hielt. Spartacus’ Schwert glitt an der Helmseite ab, verfehlte das Gesicht des Mannes und grub sich stattdessen tief in seine Brust.
    Das Schwert steckte fest. Spartacus verlor keine Zeit mit dem Versuch, es zu lockern, sondern griff nach dem römischen Schwert seines Angreifers – und nach dem des anderen toten Gladiators.
    Jetzt stand es zwei gegen zwei. Mit beiden wild durch die Luft zischenden Schwertern stürmte Spartacus auf seinen letzten Gegner ein und drängte ihn unter einem wahren Hagel von Hieben und Stößen gefährlich nahe an die mächtigen Flammen heran. Der Mann stieß stolpernd gegen den Holzstapel und wirbelte rote Glutstücke auf, die in den Rauchwolken über den Köpfen der Kämpfer wie wütende Fliegen hin und her tanzten.
    Einige Zuschauer gaben ein ersticktes Husten von sich, doch nur wenige wagten es, ihre Plätze aufzugeben. Ilithyia zog sich zurück. Eine Hand hatte sie über ihren Mund gelegt, während sie mit der anderen ihr Haar betastete, doch der Rest der Menge rührte sich kaum.
    Varro stand Timarchides von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Die beiden Männer waren ständig in Bewegung, jeder versuchte, den anderen einzuschätzen. Timarchides stieß mit seinem Schwert zu, und erst im allerletzten Augenblick erwies sich der Angriff als Finte, indem er versuchte, die Kante seines Schilds nach oben gegen Varros Gesicht zu drücken. Varro sprang zur Seite, wobei er sich gleichzeitig drehte, um den Griechen mit der vollen Wucht seines beidhändig geführten Schwerts zu treffen.
    Die Flammen neben dem brennenden Holzstapel schienen an Spartacus’ Fleisch zu nagen. Er sah, wie sein Gegner ständig Position und Haltung wechselte, denn die Platten seiner Rüstung wurden immer wärmer. Schweißüberströmt litten beide Männer wie Schmiede vor einem Ofen an der Hitze. Spartacus’ Gegner zuckte zusammen, und der Thraker erkannte seine Chance. Beide Schwerter nach vorn gerichtet, drängte er den Mann noch näher an die Flammen heran, rammte die Klingen durch die Lücken in dessen Schulterrüstung, durchbohrte das verletzliche Fleisch seines Körpers und nagelte den Gladiator an die brennenden Stämme.
    Die Flammen schossen nach allen Seiten und versengten die Haare auf Spartacus’ Armen. Er ließ die Schwertgriffe los und stolperte von der glühenden Hitze weg, als sein Gegner zu schreien begann. Wie festgeschmiedet in der Hitze des Feuers, zerrte der Mann mit bloßen Händen an den Klingen, als die Flammen seine Haare und die Polsterung unter dem Metall seiner Rüstung erfassten.
    Â»MACH MICH LOS!«, kreischte der gefangene Gladiator. »BEFREIE MICH!«
    Langsam zog sich Spartacus zurück und setzte sich wie benommen auf den Boden, die Augen noch immer auf das Opfer gerichtet, als wäre er von dem entsetzlichen Anblick hypnotisiert. Mit offenem Mund betrachtete er den Todeskampf des anderen Gladiators. Der Mann flehte um Gnade und beschwor umsonst die Götter, während Vulcanus selbst ihn als Opfer zu fordern schien.
    Â»Erledige ihn«, rief Verres wütend.
    Spartacus sah zu Verres, der mit hektischen Gesten das Zeichen für die Hinrichtung gab, während der dem Untergang geweihte Mann um einen gnädigen Tod schrie.
    Â»Dieses Elend nimmt überhaupt kein Ende«, murmelte Lucretia.
    Â»Und wenn, dann ein Ende, das ganz besonders schlimm wird, wenn dieser brennende Narr mit seinem Gezappel den Holzstapel umreißt«, jammerte Batiatus und sah sich um, als könne ihm die grölende Menge eine Lösung für dieses Pro blem

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