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Aschebraut (German Edition)

Aschebraut (German Edition)

Titel: Aschebraut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
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mit selbstbewusster Stimme sprach …
    Er ging sofort an den Apparat. »Ja?«
    »Hi, Mark.« Sie bemühte sich um einen nüchternen, büromäßigen Ton. »Wie geht’s?«
    »Bitte …«
    »Was macht Nora? Ich habe sie und Gracie vor ein paar Tagen bei Gristedes getroffen. Haben sie dir erzählt, dass sie mich gesehen haben?«
    »Ja … Ja, das haben sie erzählt … Wie geht’s?«
    »Gut. Natürlich tut mein Knie noch weh, aber ich werde nächsten Freitag endlich operiert. He, was macht Mark Junior? Spielt er noch immer Fußball?«
    »Ja.« Seine Stimme hellte sich ein wenig auf. »Sie haben die Meisterschaft gewonnen.«
    »Phantastisch«, sagte sie. »Mann, wir sehen uns einfach viel zu selten. Ich habe vor kurzem erst zu Ed gesagt, dass wir das dringend ändern müssen.«
    »Mmhh …«
    »Tut mir leid, dass ich dich sonntags störe.«
    »Kein Problem.« Er räusperte sich kurz. »Ich bin sowieso am Arbeiten.«
    Ja! Sie zwang sich zu einem Seufzer. »Oh, ich auch. Echt ätzend, nicht? Hör zu … ich könnte gerade wirklich deine Hilfe brauchen.«
    »Was kann ich für dich tun?«
    Seine Stimme klang verwirrt. Er hatte ganz eindeutig keine Ahnung, wer sie war, fragte aber aus Höflichkeit nicht nach. Brenna musste ein Lächeln unterdrücken. »Nun … ich versuche gerade, den Papierkram zu einem neuen Todesfall zu erledigen, nur ist mein Computer eben abgestürzt.«
    »Das ist natürlich Pech.«
    »Wem sagst du das? Es ist, als hätte sich heute alles gegen mich verschworen. Könntest du mir deshalb wohl einen Gefallen tun und für mich unter dem Namen Errol Ludlow nachsehen? Ist letzte Nacht gestorben. Die Leiche wurde heute Morgen im MoonGlow an der Ecke 108. /2.Avenue gefunden.«
    Sie wartete ab, und währenddessen hörte sie Maya sagen: »Das ist nicht unbedingt die beste Art, ein Knie zu zeichnen.«
    »Nein?«, erkundigte sich Kevin.
    »Nun, sehen Sie, es wird erheblich echter, wenn man diesen Teil schattiert.«
    Brenna drückte sich die Daumen, dass der Spurensicherer nichts von dieser Unterhaltung mitbekam.
    »Sicher, einen Augenblick.«
    Juhu!
    »Wie wird der Nachname geschrieben?«
    Brenna buchstabierte ihn, Mark bat sie zu warten und kam kurz darauf zurück. »Gefunden. Also, was brauchst du?«
    »Zustand der Leiche, geschätzter Todeszeitpunkt … na, eben das Übliche.«
    »Okay. Sieht aus, als wäre er an einem Herzinfarkt gestorben. Außerdem fiel dem Pathologen eine bläuliche Verfärbung seiner Haut als mögliche Reaktion auf irgendwelche Drogen auf.«
    Brenna schloss die Augen. Vielleicht wusste Diandra nicht einmal, dass er nicht mehr am Leben war. Vielleicht hatten sie ein bisschen gefeiert (was nicht unbedingt nach Errol klang, aber wer konnte das schon sagen? Vielleicht hatte ja die Midlife-Crisis ihn erreicht), aber er war trotzdem noch wohlauf gewesen, als die junge Frau wieder gegangen war. Denn schließlich hatte sie sich schon nach einer Stunde wieder auf den Weg gemacht. »Hast du auch den geschätzten Todeszeitpunkt?«
    »Gestern Abend zwischen halb sieben und halb acht.«
    »Ich wünschte, ich hätte meine Zeichenkohle hier«, erklärte Kevin.
    »Sie können auch einfach einen Bleistift nehmen«, antwortete Maya. »Sehen Sie? So.«
    »Danke, Mark«, sagte Brenna in ihr Handy. »Das ist alles, was ich brauche.«
    »Kein Problem.«
    »Richte bitte Nora Grüße von mir aus!«
    »Das mache ich.«
    Damit legte Brenna wieder auf.
    »Ms Stanwyck, Ihre Tochter ist ein richtiges Genie.«
    »Das brauchen Sie mir nicht zu erzählen.«
    Maya verdrehte die Augen. »Mom.«
    »Kevin«, sagte Brenna, »darf ich Ihnen eine Frage stellen?«
    »Na klar.«
    »Sie haben erwähnt, dass Diandra – das Mädchen, das bei Mr Ludlow war …« Sie musste schlucken, fuhr dann aber fort: »Sie haben gesagt, sie hätte das Hotel auf die Minute genau nach einer Stunde wieder verlassen.«
    »Nun, vielleicht nicht auf die Minute genau. Aber so ungefähr.«
    »Und woher wissen Sie das so genau?«
    »Weil ich auf die Uhr geschaut habe. Das mache ich immer, wenn ein junges Mädchen kommt – ich gucke, wenn es reinkommt, auf die Uhr, und dann noch einmal, wenn es geht. Dann versuche ich zu raten, was die Typen ihnen wohl bezahlt haben … dadurch geht die Zeit ein bisschen schneller rum.«
    »In Ordnung«, meinte Brenna. »Als Sie auf die Uhr geschaut haben, als sie ging …«
    »Ja?«
    »Wie spät war es da?«
    »Viertel vor acht.«
    Brenna bekam einen trockenen Mund. »Sind Sie sich da sicher?«
    »Es ist

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