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Aschebraut (German Edition)

Aschebraut (German Edition)

Titel: Aschebraut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
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begegnet, und auch seine Mutter haben wir heute zum ersten Mal gesehen.«
    »Und warum hat sie dann zu unserem Boss gesagt, ihr wärt Freunde von RJ?«
    »Ihrem Boss?«
    »Hildy würde ihn niemals belügen. Sie weiß ganz genau, dass das niemandem bekommt.«
    Brenna runzelte die Stirn und kehrte in Gedanken noch einmal nach Forest Hills zurück, wo Hildy, als ihr Telefon geläutet hatte, eilig an den Apparat gelaufen war. Brenna hatte angenommen, dass sie lediglich versuchte, dadurch ihren Fragen auszuweichen, aber jetzt erinnerte sie sich an den Funken der Angst in Hildys Blick, als das Telefon geklingelt hatte, und den unsicheren Ton, in dem sie gesagt hatte: » Oh, Mr Pokrovsky. Danke, nein, es geht mir gut.«
    »Mr Pokrovsky ist Ihr Boss?«
    »Genau«, bestätigte Bo. »Und er will sein Geld zurück. Mit Zinsen. Und zwar möglichst heute noch.«
    »Robin hat sich Geld von ihm geliehen? Wofür?«
    »Zieh rüber, Veronica, und dann halt dich links.«
    Brenna sah neben dem Highway eine Reihe weißer Säulen stehen. »Griechische Säulen? Wo sind wir? Inwood Hill Park?« Sie dachte an das Handy in den Polstern ihres Sitzes. Höchstwahrscheinlich hatte eben nur ein Telefonverkäufer bei ihr angerufen und schon lange wieder aufgelegt. Aber vielleicht … vielleicht, vielleicht, vielleicht auch nicht …
    »Du stellst ganz schön viele Fragen dafür, dass du selbst kaum Antworten gibst«, stellte Diddley mit gefährlich ruhiger Stimme fest.
    »Mr Pokrovsky hat im Oktober in RJs geschäftliches Vorhaben investiert«, sagte Bo, als Trent vom Highway fuhr. »Und euer Kumpel hat bisher nicht einen Cent zurückbezahlt. Dabei schuldet er ihm inzwischen mit Zinsen … sag uns, wie viel, Diddley.«
    »25   000 Dollar.«
    »Das ist ganz schön viel«, bemerkte Brenna.
    »Worauf du deinen süßen kleinen Arsch verwetten kannst«, pflichtete Bo ihr bei. »Deshalb bringt ihr zwei uns jetzt schön brav zu eurem Freund RJ, wenn wir euch nicht zeigen sollen, dass wir in diesen Dingen keinen Spaß verstehen.«
    »O Gott«, entfuhr es Trent.
    »Halt dich rechts, Veronica-Schätzchen. Wir fahren runter an den Fluss.« Er kicherte und fing dann leise an zu singen: »Take me to the river, drop me in the water …«
    »Annie Lennox, oder?«, fragte sein Kumpan. »Nett.«
    »Der Blues liegt uns eben im Blut, nicht wahr, Diddley?«
    »Und wie.«
    Brenna blickte in den Rückspiegel und sah ein paar Wagen hinter sich den Magnum Dodge. Die Kerle sind eindeutig in der Überzahl.
    »Washing me down, washing me down …«
    »Hören Sie«, fiel Brenna Bo ins Wort. »Wir sind keine Freunde von RJ. Wir sind Privatdetektive, und wir suchen eine Frau, zu der er vielleicht Kontakt hatte. Deshalb haben wir seinen Computer. Und Hildy Tannenbaum sind wir heute zum allerersten Mal begegnet. Wir versuchen, ihren Sohn zu finden. So wie Sie.«
    »Weißt du was? Du gehst mir langsam wirklich auf den Geist.«
    »Also bitte, Diddley, die zwei haben eben einfach Angst. Aber ihr solltet trotzdem endlich aufhören zu lügen, wenn ihr nicht …«
    »Verdammt, wir lügen nicht!«, schrie Trent ihn an.
    »Immer mit der Ruhe, Veronica.«
    »Und ich heiße nicht Veronica. Ich heiße Trent, und wenn ihr keine derart grauenhaften Loser wärt, könntet ihr mich TNT nennen, so wie es meine Freunde tun.«
    »Trent. Hör auf.«
    »O nein! Ich habe endgültig genug von diesem Scheiß. Wenn dieser Schwachkopf mich erschießen will, nur weil ich nicht weiß, wo dieser bescheuerte RJ geblieben ist, soll er es doch einfach tun! Ich bin diese dämlichen Ratespiele einfach leid!«
    Wieder hörte Brenna, wie mit einem leisen Klick die Waffe entsichert wurde.
    Gleichzeitig lockerte Diddley seinen Griff um ihren Hals. »Erschieß ihn bloß nicht, während er hinter dem Lenkrad sitzt.«
    Brenna spürte seinen warmen Atem im Genick, und sofort lag sie mit frisch genähtem Bauch in einem Bett im Columbia Presbyterian Hospital …
    2. Oktober. Sie vernimmt ein vorsichtiges Klopfen an der Tür, und dann streckt Trent den Kopf zu ihr herein, hält ihren Koffer in die Luft und blickt lächelnd auf die Wand über ihrem Kopf. Sie weiß, dass er versucht, an ihren frisch vernähten Stichwunden vorbeizuschauen. Und zwar nicht aus Höflichkeit – weil Trent nur selten höflich ist. Sondern weil er es nicht aushält, sie verletzt zu sehen.
    »Tun Sie ihm nicht weh«, sagte sie jetzt im Wagen. »Bitte.«
    Diddley presste ihr das Messer nicht mehr ganz so fest gegen den Hals, und so drehte

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