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Aschebraut (German Edition)

Aschebraut (German Edition)

Titel: Aschebraut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
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auf sie zu, hoffnungslos lädiert, aber noch immer hochgefährlich – er und auch das Messer, dessen Klinge schwarz von Brennas Blut war, und jetzt kam auch noch Bo. Der fette, breit grinsende Bo mit seiner Schusswaffe. Zwar konnte Brenna ihn nicht sehen, aber sie wusste ganz genau, dass er es war.
    Krachend fiel die Autotür ins Schloss.
    Eine Stimme sagte: »Lass es fallen.«
    Aber es war nicht die von Bo, sondern die von Trent.
    Diddley erstarrte und ließ das Messer los.
    Brenna drehte sich nach ihrem Assistenten um, der lebend neben dem zerstörten Wagen stand. Blut tropfte von seinem kreidebleichen Gesicht auf den Kragen seines Cowboyhemds. Er hielt sich nur mit Mühe auf den Beinen, doch die Waffe machte seine Schwäche wieder wett – Bos Waffe, die er mit gestreckten Armen vor sich hielt, so, wie sie es ihm am 5. April 2003 gezeigt hatte. Du kannst nicht schießen meinetwegen. Aber lass mich dir zumindest zeigen, wie du eine Waffe halten musst, damit man denkt, dass du es kannst.
    Brenna biss sich kräftig auf die Lippe und kehrte umgehend in die Gegenwart zurück.
    Trent setzte ein müdes Lächeln auf. »Hallo.«
    »Bitte nicht schießen«, flehte Diddley ihn mit schwacher Stimme an.
    »Leck mich doch am Arsch.«
    Erleichterung erfasste Brenna. Du bist noch am Leben. Trent ist noch am Leben.
    » Alles klar?«
    Trent sah sie forschend an. »Du hast ein blaues Auge, Bonnie.«
    Bonnie? Also gut, er brauchte einen Arzt. Aber er war am Leben, konnte stehen und konnte sprechen.
    »Hier.« Er nickte in Richtung der Brusttasche seines blutbefleckten Cowboyhemds. »Ich habe mir auch das Handy unseres Freunds zurückgeholt.«
    Brenna sah die rechteckige Ausbuchtung und schüttelte den Kopf.
    »Es ist auf mich gefallen, als sich der Wagen überschlagen hat. Wenn das nicht Ironie des Schicksals ist. Genau wie die Pistole. Ist mir einfach gegen den verdammten Schädel gekracht und lag dann da.«
    Brenna holte Luft, aber bevor sie etwas sagen konnte, hörte sie, dass sich ein Wagen näherte, und dabei fiel ihr wieder der Dodge Magnum ein. »Hör mir zu, Trent.«
    »Wem sollte ich wohl sonst zuhören?«
    »Behalt die Waffe weiter in der Hand, okay? Und rühr dich nicht vom Fleck.«
    Sie wirbelte herum, und ihre ganze linke Körperseite schrie vor Schmerzen auf. Auge, Wange, Schulter. Los …
    Aber es war nicht der schwarze Magnum, der sich ihnen näherte, sondern Morascos Subaru Impreza. Morascos Subaru, der mit kreischenden Bremsen hielt, und Morasco, der behende aus dem Wagen sprang und »Polizei!« brüllte, Morasco, der vollkommen außer Atem auf sie zugelaufen kam und sie in die Arme nahm. Morasco, der erleichtert feststellte: »Du bist okay.« Und der diese Worte ständig wiederholte wie bei einem Dankgebet.

10
    Es gab einen Grund dafür, dass Trent gleich nach dem Unfall nichts gesagt hatte. Denselben Grund, aus dem er sie als Bonnie angesprochen hatte und aus dem er, als Morasco ihm mit Hilfe eines der uniformierten Polizisten, die nur wenige Sekunden nach ihm aufgetaucht waren, die Waffe abgenommen, einen Arm um ihn gelegt und ihm in das bereitstehende Sanitätsfahrzeug geholfen hatte, von dem kinderlosen, einundvierzigjährigen Detective hatte wissen wollen: »Dad? Was machst du denn hier?«
    Er hatte eine Gehirnerschütterung, wahrscheinlich von der Waffe, die Bo aus der Hand geflogen und an seinem Hinterkopf gelandet war. Nach Meinung der Sanitäter war sie nicht besonders schlimm, weil er nur ein paar Sekunden ohnmächtig gewesen war, den Namen des Präsidenten wusste und die Zahlen von eins bis zehn herunterrattern konnte, ohne dass ihm jemand dabei half. Da man aber trotzdem eine Kopfverletzung niemals unterschätzen sollte, würden sie ihn zur Beobachtung und zwecks eines CTs ins Krankenhaus bringen.
    »Vielleicht sehe ich seinem Dad ja einfach ähnlich.«
    Brenna sah Morasco an und schüttelte den Kopf. Sie saßen ebenfalls im Krankenwagen, und sie hielt sich eine Packung Eis gegen das Auge, das inzwischen völlig zugeschwollen war. Statt des Eises hätten sie mir auch einfach ein Pflaster geben können , dachte sie erbost. Denn der Adrenalinschub war verebbt, und ihr Gesicht tat trotz der Kühlung einfach höllisch weh. Doch es könnte schlimmer sein. Es könnte alles noch viel schlimmer sein. »Glaub mir. Du siehst kein bisschen wie Trents Vater aus.«
    »He, ich höre alles, und ich liebe meinen Dad.«
    »Ich wollte deinen Vater nicht beleidigen.«
    »Und warum hattest du dann diesen

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