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Aschebraut (German Edition)

Aschebraut (German Edition)

Titel: Aschebraut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
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sie sich langsam um und wandte sich direkt an Bo. »Wir wissen wirklich nicht, wo RJ ist, aber Sie können seinen Computer mitnehmen. Der ist sicher so viel wert, wie sich RJ ursprünglich geliehen hat. Lassen Sie uns anhalten, dann hole ich ihn für Sie aus dem Kofferraum.«
    »Warte, was?«, fragte ihr Assistent entsetzt.
    »Und Sie können auch den Wagen haben.«
    »Nie im Leben!«
    »Wie bitte?«
    Er vollführte einen harten Schwenk nach rechts, und Brenna wurde gegen ihren Sitz geworfen, denn der Wagen machte einen Satz über die Bordsteinkante, schlingerte wild über das Gras, und aus der Smith & Wesson löste sich explosionsartig ein Schuss.
    Nein, dachte Brenna. Nein, nein, nein, nein …
    Infolge des Schusses klingelte es laut in ihren Ohren, und sie kniff die Augen zu, als der Wagen wie in Zeitlupe den Abhang hinunterzurollen begann. Der Gedanke wurde zu einem Gebet, und das Gebet wurde zu allem, was sie überhaupt noch denken konnte. Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein …
    Dann spürte sie einen dumpfen Aufprall, und der Ford blieb stehen. Sie schlug die Augen wieder auf und nahm durch die geborstene Windschutzscheibe einen Baumstumpf wahr, bevor ihr Airbag explodierte und mit einer solchen Wucht in ihr Gesicht schlug, dass sie Sterne sah. Doch sie spürte nichts von diesem Schlag. Denn sie war wie betäubt und völlig außer sich. Trent, wollte sie schreien, brachte aber keinen Ton heraus, bis endlich das Klingeln in ihren Ohren aufhörte und sie aus der Erstarrung riss.
    Sie hörte ein Stöhnen hinter sich. Von Bo. Oder von Diddley. Sie war sich nicht sicher, welcher von den beiden Kerlen stöhnte, doch im Grunde war es ihr auch vollkommen egal. Trent, o Gott, Trent, ich bringe diese Schweine um, ich schwöre dir, wenn sie dir was getan haben, bringe ich diese Schweine um. Bringe sie mit meinen bloßen Händen um.
    Verzweifelt kämpfte sie gegen den Airbag an. Ihre linke Wange brannte, und durch das inzwischen halbgeschlossene linke Auge nahm sie die Umgebung nur verschwommen wahr. Wo bist du, Trent ?
    Sie musste endlich hinter diesem aufgeblasenen Ding hervor, musste ihn berühren, um zu spüren, ob sein Herz noch schlug, musste sein Gesicht sehen, bitte, lieber Gott, mach, dass er noch ein Gesicht hat.
    »Trent, bist du noch da?«
    Vollkommene Stille.
    »Trent …«
    Sie hörte, dass sich jemand hinter ihr bewegte und dass eine Tür geöffnet wurde. Ob von Bo oder von Diddley, konnte sie nicht sagen. Wusste nur, dass einer von den beiden sich noch rührte. Noch am Leben war. So wie diese beiden Kerle hatte sie bisher noch niemanden gehasst.
    Sie warf sich gegen ihre Tür und fiel aus dem Wagen auf das nasse Gras. Ihre Beine gaben nach, ihr linkes Auge pochte, doch noch immer strömte glühend heißer Hass durch ihre Adern, drängte gegen ihre Haut, ließ sie vibrieren und verlieh ihr eine ungeahnte Kraft. Ich bringe sie mit meinen bloßen Händen um.
    Brenna rappelte sich auf, und er kam auf sie zugeflogen. Diddley – er hatte sich aus dem Fahrzeugwrack gekämpft. Sein Gesicht war voller Blut, und seine Zähne glänzten rot, als er, immer noch das Messer in der Hand, aufgrund seiner Verletzungen leicht schwankend vor ihr stand. Er war größer als sie, aber der Blutverlust hatte ihn eindeutig geschwächt. Und, blaues Auge oder nicht, Brenna war dankbar für den Airbag, dankbar dafür, dass ihr Diddley das Messer an den Hals gehalten hatte, als der Wagen ins Schlingern geraten war. Denn das hätte er, wenn er sich angegurtet hätte, unmöglich gekonnt. Und wenn er bei dem Unfall angeschnallt gewesen wäre, hätte Brenna jetzt nicht die geringste Chance.
    Ein animalisches Geräusch – ein gurgelndes Heulen – drang aus seinem Mund. Er stieß ihr das Messer in die linke Schulter, doch ihr Hass betäubte jeden Schmerz. Trent. Sie riss ihre rechte Hand zurück, rammte ihm den Handballen in die Augen, und mit einem lauten Schrei zog er den Arm zurück.
    Sie ballte ihre Hand zur Faust und boxte ihrem Gegner in den Bauch. Er stolperte einen Meter rückwärts. Ihre Hand tat höllisch weh. Bunte Lichtpunkte tanzten vor ihren Augen. Und er hatte immer noch das Messer in der Hand. Sie starrte es an, und eine Erinnerung zerrte an ihrem Hirn. 2. Oktober … aber ihre Angst um Trent brachte sie umgehend in die Gegenwart zurück. Der Gedanke, dass er immer noch im Wagen saß und kein Laut von ihm zu hören war …
    Wieder wurde eine Autotür geöffnet. Bo.
    Diddley stolperte mit seinem Messer

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