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Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Titel: Aschenputtel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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war grau, aber das Gesicht wirkte sehr jung. Peder nahm an, dass sie ganz einfach eine Frau war, die vom Leben gelernt hatte.
    Peder hatte sie diskret gebeten, sich auszuweisen, und hatte gesehen, dass sie gerade fünfundfünfzig geworden war. Er hatte ihr nachträglich zum Geburtstag gratuliert. Sie hatte sich bedankt und gelächelt, und um ihre Augen waren kleine Fältchen aufgetaucht, die ihr gut standen.
    » Sie haben wegen eines Phantombilds angerufen, das wir veröffentlicht haben«, brachte er schließlich das Gespräch weg von Zimtschnecken und der Wohnungseinrichtung zurück aufs Wesentliche.
    » Ja«, sagte Birgitta kurz, » das habe ich. Ich würde aber gern zuerst wissen, ob nach ihr gefahndet wird.«
    Peder nahm einen Schluck Kaffee. Beim Anblick von Birgittas Gardinen dachte er zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder an seine Großmutter.
    » Nein, es wird nicht nach ihr gefahndet, und sie steht auch unter keinem Verdacht«, sagte er. » Aber wir müssen trotzdem mit ihr sprechen. Wir haben Grund zu der Annahme, dass sie für unseren aktuellen Fall entscheidende Informationen besitzt. Um welche Informationen es sich dabei handelt, kann ich Ihnen leider nicht sagen.«
    Birgitta nickte nachdenklich.
    Kein Vergleich zu Teodora Sebastiansson, dachte Peder. Die alte Harke konnte von Birgitta einiges lernen, was die Kommunikation mit anderen Menschen anging.
    Birgitta stand ohne ein weiteres Wort auf und trat in den Flur hinaus. Peder hörte, wie sie eine Schublade aufzog. Mit einem großen Fotoalbum auf dem Arm kam sie zurück, legte es vor Peder hin und blätterte ein paar Seiten um.
    » Hier«, sagte sie. » Hier geht es los.«
    Peder sah eine jüngere Birgitta vor sich, einen Mann in ihrem Alter, den Peder nicht kannte, und ein junges Mädchen, das mit ein bisschen Fantasie die Frau aus Flemingsberg sein mochte. Auf zweien der Bilder war zudem noch ein Junge zu sehen.
    » Monika kam mit dreizehn zu uns«, begann Birgitta zu erzählen. » Damals war es wirklich etwas Besonderes, ein Pflegekind zu bekommen. Es gab bei Weitem nicht so viele Kinder, die ein neues Zuhause brauchten, und damals dachte man immer noch, dass die meisten Probleme sich mit etwas Liebe und Toleranz lösen ließen.«
    Birgitta seufzte leise und zog ihre Kaffeetasse näher zu sich heran.
    » Aber mit Monika war es anders«, sagte sie, und Bedauern schwang in ihrer Stimme mit. » Monika war, wie mein Mann es nannte, verletzt. Sie war nicht gesund. Ein blondes Mädchen mit wunderschönen Augen und feinen Gesichtszügen. Doch innen drin war sie völlig kaputt. Heute, wo sich immer alles um Computer dreht, würde man vielleicht sagen, sie war falsch programmiert.«
    » Wie das?«, fragte Peder und blätterte ein wenig in dem Album. Noch mehr Bilder von Monika und den Pflegeeltern. Nicht auf einem einzigen Bild lächelte das Mädchen. Aber Birgitta hatte recht, es hatte schöne Augen und ein wirklich hübsches Gesicht.
    » Ihre Vorgeschichte war so schrecklich, dass wir uns hinterher oft gefragt haben, wie wir es nur auf uns nehmen konnten, ihre Pflegeeltern zu werden«, sagte Birgitta und legte den Kopf in die Hände. » Allerdings haben wir all diese Informationen überhaupt erst bekommen, als die Katastrophe zur Tatsache wurde, und da war es schon zu spät. Möchten Sie noch Kaffee?«, fragte sie dann.
    Peder sah vom Album auf.
    » Ja, danke«, sagte er automatisch. » Wo ist eigentlich Ihr Mann?«
    » Er arbeitet«, antwortete Birgitta. » Aber er kommt in ein paar Stunden nach Hause. Vielleicht möchten Sie ja bleiben und mit uns zu Abend essen?«
    Peder musste lächeln.
    » Nein, tut mir leid, das schaffe ich wohl nicht.«
    Birgitta erwiderte sein Lächeln.
    » Wie schade«, sagte sie, » Sie scheinen mir so ein netter junger Mann zu sein.« Sie streckte sich nach der Kaffeekanne und goss ihnen beiden ein.
    » Wo war ich stehen geblieben?«, fragte sie und ergänzte dann selbst: » Ja, genau, Monikas Vergangenheit.«
    Sie stand wieder auf und ging in den Flur. Diesmal kam sie mit einem Aktenordner zurück.
    » Mein Mann und ich sammeln die Informationen, die wir über unsere Pflegekinder bekommen«, verkündete sie stolz und schob Peder den Ordner zu. » Sie müssen wissen, mein Mann und ich haben nie eigene Kinder bekommen, und da haben wir beschlossen, stattdessen Pflegeeltern zu werden. Hier«, sagte sie, als sie ein bestimmtes Dokument gefunden hatte, » hier sind die Informationen, die wir vom Sozialamt bekommen haben, bevor sie

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