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Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Titel: Aschenputtel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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Und ich möchte, dass du mit Fredrika versuchst, so viele Familienmitglieder und Freunde der Sebastianssons zu verhören wie möglich. Versucht herauszufinden, wo der Kerl stecken könnte.«
    Und hoffentlich, so dachte Fredrika bei sich, ergibt sich auch die eine oder andere neue Spur. Aber das sagte sie lieber nicht laut.
    Alex wollte gerade die Sitzung beenden, als Ellen die Tür aufriss.
    » Wir sind erhört worden! Die Frau, die im Zug neben Lilian und Sara gesessen hat, hat sich gemeldet.«
    Endlich, dachte Alex. Endlich löst sich der Knoten.

Peder Rydh hatte Ingrid Strand in einem der Besucherräume empfangen, die auf derselben Etage wie die Rezeption lagen. Der Tag hatte dermaßen chaotisch begonnen, dass er kaum klar denken konnte. Er war froh gewesen, dass er zu der Befragung einen Kollegen an seiner Seite hatte. Es war schließlich möglich, dass Ingrid Strand den entscheidenden Hinweis gab, den sie benötigten, um den Fall zu lösen. Er musste in höchstem Maße konzentriert sein, und zu zweit liefen sie weniger Gefahr, ein wesentliches Detail zu überhören.
    Es hatte Peder gefreut, dass es jetzt einmal er war, der das Verhör mit der möglichen Starzeugin leiten durfte. Einen kleinen, unsicheren Moment lang hatte er befürchtet, dass auch diese hier Fredrikas Zeugin sein würde, aber dann hatte sich Alex zum Glück besonnen und die Sache Peder anvertraut.
    Ingrid Strand suchte direkten Augenkontakt zu ihm. Ebenso sein Kollege Jonas. Peders Blick wanderte zwischen den beiden hin und her.
    Er räusperte sich.
    » Entschuldigung, wo waren wir?«, fragte er.
    » Nun, wir waren nirgends«, sagte die ältere Dame, die ihm gegenübersaß.
    Peder lächelte sein etwas schiefes Lächeln, mit dem er normalerweise selbst die härtesten alten Damen zum Schmelzen brachte. Ingrid Strand taute ein wenig auf.
    » Entschuldigen Sie bitte«, beteuerte er, » wir hatten einen wahnsinnig anstrengenden Tag.«
    Ingrid Strand lächelte und nickte verständnisvoll.
    Sie sah nett aus. Wie eine gutmütige, zuverlässige Großmutter. Sie erinnerte Peder ein wenig an seine eigene Mutter. Sofort hatte er diesen Druck über dem Brustkorb. Wieder hatte er vergessen, Ylva zurückzurufen. Ewig dieses schlechte Gewissen.
    » Sie saßen im Zug also neben Sara und Lilian Sebastiansson, auf der anderen Seite des Ganges?«, fragte er, um mal irgendwo anzufangen.
    Ingrid Strand nickte und setzte sich gerade auf.
    » Ja«, antwortete sie, » und ich würde auch gern erklären, warum ich erst jetzt von mir hören lasse.«
    Peder beugte sich aufmerksam vor. Lächelte.
    » Wir wüssten sehr gern, wo Sie waren.«
    Ingrid erwiderte das Lächeln, doch dann erstarb der freudige Zug um ihren Mund.
    » Sie müssen wissen«, sagte sie leise und sah zu Boden. » Ich habe bei meiner Mutter, der es sehr schlecht ging, am Krankenbett gewacht. Natürlich ist sie alt, keine Rede mehr von Jugend, aber vor einigen Tagen ist sie plötzlich krank geworden. Deshalb bin ich überhaupt erst nach Stockholm gefahren.«
    Peder hatte bereits an ihrem Dialekt gehört, dass sie wohl kaum aus Stockholm stammte.
    » Mein Mann und ich wohnen seit fast vierzig Jahren in Göteborg, aber meine Eltern sind hier geblieben. Mein Vater ist voriges Jahr gestorben, und nun scheint meine Mutter an der Reihe zu sein. Im Moment ist mein Bruder bei ihr. Er hat versprochen, dass er anruft, wenn irgendetwas ist…«
    » Wir sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie sich die Zeit genommen haben hierherzukommen«, sagte Peder geduldig.
    Jonas nickte zustimmend und notierte etwas auf seinem Block.
    » Ach, das ist doch selbstverständlich! Nachdem ich gehört habe, was geschehen ist. Sie müssen wissen, gestern habe ich fast die ganze Zeit bei meiner Mutter gesessen und war kaum je aus ihrem Zimmer raus. Ich habe sogar auf dem Stuhl neben ihrem Bett geschlafen. Wir dachten, es würde schnell gehen. Anfangs machte es nämlich den Eindruck. Aber dann kam wie gesagt mein Bruder, und ich konnte mich in den Besucherraum setzen und habe ferngesehen. Und da, ja, da habe ich gehört, dass das Mädchen verschwunden ist, und ich dachte sofort, dass ich mich bei Ihnen melden sollte. Schließlich habe ich neben ihr und ihrer Mutter gesessen. Ich habe so schnell, wie ich konnte, angerufen.«
    Ein leichtes Schaudern ging durch Ingrid Strands Körper, ehe sie weiterredete.
    » Vielleicht hätte ich merken müssen, dass etwas nicht stimmte«, seufzte sie. » Ich meine, schließlich habe ich mich mit dem Mädchen

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