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Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Titel: Aschenputtel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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worden. War er denn vollkommen verrückt geworden? Hatte er seine eigene Tochter ermordet und sie vor dem Krankenhaus abgelegt?
    Und dann die zweite Reaktion. Wo zum Teufel steckte dieser Mann?
    Peder kämpfte verzweifelt gegen den Kater, der seine Gedanken lähmte. Einige lange Sekunden vergingen, ehe er begriff, dass er bei Pia Nordh eingeschlafen war.
    Scheiße. Ylva das zu erklären würde schwer werden.
    Auch Pia war vom Telefonklingeln aufgewacht und lag jetzt auf der Seite und betrachtete ihn. Sie war nackt, ihr Gesichtsausdruck abwartend. Aus der Kürze des Telefonats konnte sie schließen, dass etwas sehr Ernstes geschehen war.
    » Sie haben Lilian gefunden«, sagte Peder kurz und erhob sich ein wenig zu schnell aus dem Bett. Der Fußboden schwankte unter seinen Füßen, in seinem Kopf pochte es, und die Augen juckten. Schnell ließ er sich wieder auf der Bettkante nieder und legte den Kopf in die Hände. Er musste denken, musste sich zusammenreißen. Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und angelte wieder nach dem Handy. Ein Anruf in Abwesenheit von Jimmy und elf von Ylva, der er zwar gesagt hatte, dass es spät werden, aber nicht, dass er gar nicht nach Hause kommen würde. Wann hatte er sie eigentlich angerufen? Die Erinnerungen vom Vorabend flossen ineinander und waren unmöglich mehr voneinander zu trennen. Hatte er sie überhaupt angerufen? Der Schatten einer Erinnerung flog vorbei. Peder halbnackt auf Pias Klo. Die eine Hand aufs Waschbecken gestützt, um aufrecht stehen zu können, die andere hielt das Handy. Er hatte eine SMS geschrieben. » Wird später. Melde mich.«
    Peder wäre am liebsten aus der Haut gekrochen. Das hier war nicht gut. Nein. Schlimmer konnte es eigentlich nicht werden. Wenn das hier nicht der Tiefpunkt war, dann wollte er nicht mehr mitspielen.
    » Ich muss sofort los«, sagte er schließlich und erhob sich erneut.
    Die Beine trugen ihn aus dem Schlafzimmer in den Flur und ins Bad. Wie viel hatte er getrunken? Wie viele Biere waren es geworden?
    Kaum hatte er fertig geduscht, da klingelte das Handy wieder. Er stürzte aus dem Bad und rutschte fast auf den nassen Fliesen aus. Pia kam ihm im Flur mit dem Handy entgegen.
    Es war Fredrika.
    » Jemand von Gabriel Sebastianssons Arbeitsplatz hat angerufen«, sagte sie kurz. » Sie wollen jemanden von uns sehen, und zwar am liebsten gleich. Es geht um irgendetwas, das sie in Gabriels Computer gefunden haben. Irgendwelche schrecklichen Bilder.«
    Peder wich ins Bad zurück, um den Flur nicht völlig nass zu machen, musste aber gleich wieder auf den Flur hinaus, weil im Bad der Empfang zu schlecht war. Er versuchte, sich abzutrocknen, während er weiter telefonierte. » Alex hat mich gebeten, zuallererst dafür zu sorgen, dass Sara Sebastiansson erfährt, was geschehen ist. Dann erst kann ich mich um den Arbeitsplatz von Gabriel Sebastiansson kümmern.«
    Er hörte, wie Fredrika anhob, etwas zu erwidern, und fuhr deshalb schnell fort: » Und was für Bilder überhaupt? Ohne einen Durchsuchungsbefehl vom Staatsanwalt dürfen wir uns den Computer ohnehin nicht anschauen.«
    Fredrika informierte Peder naseweis– immer so verdammt naseweis!– darüber, dass es ihr vollkommen bewusst sei, dass die Polizei nicht einfach in irgendwelchen wildfremden Festplatten herumschnüffeln dürfe, dass man dies hier aber als einen Hinweis in einer sehr wichtigen Ermittlung betrachten müsse und dass es kein Gesetz gebe, demzufolge nicht jemand von der Polizei hinausfahren und sich etwas ansehen dürfe, das jemand anderes und nicht die Polizei selbst erschnüffelt habe.
    » Schon gut, schon gut«, unterbrach Peder sie müde. » Gib mir die Nummer, ich rufe gleich dort an und mache einen Termin.«
    » Danke«, sagte Fredrika. Auch sie klang erschöpft.
    » Und sie haben nicht gesagt, was auf den Bildern zu sehen ist?«, fragte Peder erneut.
    » Nein«, sagte Fredrika, » nur, dass sie widerwärtig sind.«
    » Und was machst du jetzt?«, fragte er.
    » Ich fahre noch einmal zu Gabriel Sebastianssons Mutter«, antwortete Fredrika. » Und dann habe ich auch noch ein paar andere Sachen zu erledigen.«
    » Sollte ich nicht alle Personen befragen, die zum Kreis von Gabriel Sebastiansson gehören?«, fragte Peder verärgert.
    » Diese offenbar nicht«, erwiderte Fredrika kurz angebunden.
    Stirnrunzelnd beendete Peder das Gespräch und ging wieder ins Bad. Pia erschien in der Tür. Sie war immer noch völlig nackt. Peder sah sie im Badezimmerspiegel an. Sah

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