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Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Titel: Aschenputtel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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sagten, dass sie schon ungefähr einen Tag tot war, als man sie fand, nicht wahr?«
    » Genau«, bestätigte Hugo. » Und man hat sie um ein Uhr nachts gefunden.«
    Somit hatte Lilian nach ihrem Verschwinden aus dem Zug weniger als einen Tag gelebt. Und sie war ganz sicher bereits tot gewesen, als ihre Mutter das Paket mit den Haaren und Kleidern entgegengenommen hatte.
    » Haben Sie schon mit den Leuten gesprochen, die sie gefunden haben?«, fragte Alex.
    Hugo nickte. Ja, sowohl der Arzt als auch die Krankenschwester seien in der Sache befragt worden. Beide haben sehr sachlich Auskunft über den Verlauf des Abends gegeben, und es gebe keinerlei Anlass zu der Vermutung, dass sie in irgendeiner Weise in das Geschehene verwickelt seien.
    » Gibt es irgendeinen Hinweis darauf, dass das Mädchen hier in Umeå ermordet wurde?«, fragte Alex vorsichtig.
    Die Frage war wichtig, denn danach würde entschieden, welche Polizeibehörde die Verantwortung für die Ermittlungen übernahm. Der Tatort, nicht der Fundort, war hier entscheidend.
    » Schwer zu sagen«, meinte Hugo. » Das Mädchen hatte schon eine Weile, so eine halbe Stunde vielleicht, im Regen gelegen, und wir fürchten, dass viele wichtige Hinweise ganz einfach weggewaschen wurden.«
    Alex öffnete den Mund, um noch etwas zu sagen, als Hugo fortfuhr: » Es roch komisch, das Mädchen, irgendwie nach Azeton oder so. Wir glauben, dass jemand versucht hat, es zu waschen, es dann aber eilig hatte oder nicht damit fertig geworden ist. Und die Fingernägel waren so weit wie möglich heruntergeschnitten.«
    Alex seufzte. Aus irgendeinem Grund überzeugten ihn diese Details noch mehr davon, dass Gabriel Sebastiansson das Kind entführt hatte. Jemand hatte versucht, das Mädchen von Beweisen reinzuwaschen. Jemand hatte seine Nägel geschnitten, damit sich darunter keine Hinweise festsetzen konnten. Der Mörder war offensichtlich eine intelligente Person.
    Aber warum in aller Welt hatte er es vor dem Krankenhaus in Umeå abgelegt? Es war ganz offensichtlich, dass Lilian Sebastianssons Mörder gewollt hatte, dass sie gefunden wurde. Aber warum?
    Er verhöhnt uns, dachte Alex düster. Er verhöhnt uns und legt uns das Mädchen genau vor die Füße. Seht nur her, sagt er, seht nur, wie nahe ich herankommen kann. Und trotzdem seht ihr mich nicht.
    Hugo wies mit der Hand auf ein Gebäude vor ihnen.
    » Da ist das Krankenhaus. Wir sind da.«

Fredrika Bergman rief, sowie sie das Gespräch mit Peder beendet hatte, bei der Leitstelle der Bahn an. Sie stellte sich als Ermittlerin der Polizei vor und erklärte, dass sie im Zusammenhang mit dem Kind anriefe, das vor zwei Tagen aus dem X2000 aus Göteborg verschwunden war. Der Mann, mit dem sie sprach, begriff sofort, worum es ging.
    » Ich habe nur eine kurze Frage«, begann Fredrika.
    » Ja?«
    » Ich wüsste gern, was die Ursache für die Verspätung war. Warum blieb der Zug in Flemingsberg stehen?«
    » Nun ja«, begann der Mann zögerlich, » am Ende waren es dann ja nur ein paar Minuten Verspätung.«
    » Das ist mir schon klar«, unterbrach ihn Fredrika, » es interessiert mich auch gar nicht, wie viele Minuten es waren. Ich wüsste nur gern, was die Ursache war.«
    » Eine Signalstörung«, antwortete der Mann.
    » Okay, und was hat diese Störung hervorgerufen?«, fragte Fredrika.
    Der Mann am Telefon seufzte.
    » Wahrscheinlich ein paar waghalsige Jugendliche, die auf den Gleisen herumgeturnt sind. Wie Sie bestimmt wissen, sterben jedes Jahr ein paar dabei. Sie tummeln sich dort und stören unsere Signalempfänger. Meist ist die Störung nicht von Dauer, oder es ist so wie in Flemingsberg, dass es ein paar Minuten dauert, und dann läuft alles wieder.«
    Fredrika schluckte.
    » Das heißt, es war eine Art von Sabotage, die die Verspätung verursachte?«
    » Genau«, bestätigte der Mann. » Es kann natürlich auch irgendein Tier gewesen sein, das an den Sender gekommen ist. Aber ich halte das für ziemlich unwahrscheinlich. Die Störung trat direkt hinter dem Bahnhof Flemingsberg auf.«
    Fredrika nickte. » Haben Sie vielen Dank«, sagte sie und merkte sich den Namen des Mannes. » Ich werde mich bestimmt noch einmal mit weiteren Fragen oder der formellen Bitte um eine schriftliche Erklärung des Geschehenen an Sie wenden.«
    Nachdem sie das Gespräch beendet hatte, umklammerte sie fest das Lenkrad. Sie wagte kaum, sich vorzustellen, was der Ermittlergruppe dadurch entgangen war, dass sie eine derart wichtige Spur nicht verfolgt

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