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Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Titel: Aschenputtel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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mageres Mädchen? Mit einem großen Schäferhund?«
    Fredrikas Herz machte einen Sprung. Dies entsprach Sara Sebastianssons Beschreibung der Frau, die sie in Flemingsberg aufgehalten hatte.
    Sie bemühte sich, nicht allzu aufgeregt zu klingen. » Woran genau erinnern Sie sich? Wissen Sie noch, zu welcher Zeit sie hier war?«
    Die Frau lächelte.
    » Allerdings!«, erwiderte sie fast triumphierend und erinnerte Fredrika dabei ein wenig an den Polizeiassistenten, der sie und Alex ganz zu Anfang am Hauptbahnhof begrüßt hatte, nachdem Lilian als vermisst gemeldet worden war.
    » Ich habe nämlich später die Nachricht von dem kleinen Mädchen gehört, das aus dem Zug verschwunden ist«, sagte sie. » Die Frau mit dem Hund war zur gleichen Zeit hier, als der Zug aus Göteborg auf den Bahnsteig einfuhr, und dann blieb der ja eine Weile stehen. Daran erinnere ich mich ganz genau, weil ich später der Mutter des Kindes geholfen habe, Kontakt zur Bahnzentrale aufzunehmen.«
    Fredrika lächelte. Wunderbar.
    » Und wohin wollte sie?«, fragte sie. » Also, falls Sie sich daran erinnern.«
    Die Frau war jetzt verwirrt. » Die Mutter, die ihr Kind verloren hatte?«
    » Nein«, erklärte Fredrika geduldig. » Die Frau mit dem Hund.«
    » Das weiß ich nicht. Ich nehme an, sie wollte nur auf den Bahnsteig hinunter, um jemanden zu treffen, der mit dem Zug ankam. Sie fragte, wo denn der Zug aus Göteborg halten würde.«
    » Aha«, sagte Fredrika schnell, » und was geschah dann?«
    » Also, ich habe ja gesehen, dass mit dem Hund irgendetwas nicht stimmte«, führte sie aus. » Er konnte kaum stehen, im Grunde zog sie ihn an der Leine hinter sich her. Oder boxte ihn vor sich her. Ich habe noch gesehen, wie sie die Rolltreppe hinuntergefahren sind, und dann gehört, wie sie angefangen hat zu schreien. Also, die Frau mit dem Hund.«
    Sie machte eine Pause.
    » Und dann hat es nur noch so ungefähr eine Minute gedauert, bis sie mit dieser rothaarigen Frau wieder raufkam, die ihr geholfen hat. Erst dachte ich, die beiden gehören zusammen, aber als dann der X2000 anfuhr, wurde die Rothaarige fast hysterisch und rannte auf den Bahnsteig zurück. Die ganze Zeit hat sie gebrüllt: › Lilian! Lilian!‹«
    Fredrika spürte, wie sich ihr die Kehle zuschnürte. Sie räusperte sich.
    » Und was hat die Frau mit dem Hund dann gemacht?«
    » Sie hat den Hund auf einen Postwagen geschubst, der hier nebendran stand«, sagte die Frau und wies durch die Glasscheibe.
    Fredrika konnte aber keinen Wagen sehen.
    » Den habe ich noch nie hier drinnen gesehen«, sagte die Frau. » Aber ich dachte, die Typen von der Post hätten ihn vielleicht vergessen oder so.«
    Fredrika holte tief Luft.
    » Egal, jedenfalls habe ich da erst kapiert, dass die beiden sich nicht kannten, also, die mit dem Hund und die andere«, erzählte sie weiter. » Und ich habe auch sonst niemanden gesehen, mit dem die Frau mit dem Hund zusammen gewesen wäre. Also habe ich mir gedacht, dass derjenige, den sie hatte treffen wollen, wohl nicht gekommen war, und nun hatte sie es eilig, weil es dem Hund so schlecht ging. Obwohl es dem Hund eigentlich die ganze Zeit über schlecht ging.«
    Fredrika nickte langsam. In ihr wuchs die Überzeugung, dass die Frau nur aus einem Grund auf den Bahnsteig gegangen war: um Sara Sebastiansson aufzuhalten, damit diese den Zug verpasste.
    » Glauben Sie, dass die Frau mit dem Hund etwas mit dem Verschwinden des Kindes zu tun haben könnte?«, fragte die Frau hinter dem Schalter neugierig.
    Fredrika rang sich ein Lächeln ab.
    » Wir wissen es nicht«, sagte sie eilig. » Wir müssen einfach mit allen reden, die etwas gesehen haben könnten. Wären Sie bereit, eine genauere Beschreibung der Frau abzugeben, wenn ich einen Zeichner vorbeischicken würde?«
    Die Frau setzte sich gerade auf und wurde ernst.
    » Ganz sicher«, antwortete sie mit Nachdruck.
    Fredrika ließ sich ihre Kontaktdaten geben und dazu noch die Telefonnummer der Bahnleitstelle. Dann bedankte sie sich und kündigte an, sich im Lauf des Tages wieder zu melden.
    Als sie gerade weggehen wollte, rief die Frau ihr nach: » Warten Sie!«
    Fredrika drehte sich um.
    » Was ist eigentlich mit dem Kind? Haben Sie es inzwischen gefunden?«
    Es gibt Bilder, die mehr sagen als tausend Worte. Und es gibt Bilder, die man nicht sehen will, weil man von den Worten, die darin mitschwingen, nichts wissen will. Diese Art Bilder war auf Gabriel Sebastianssons Rechner gespeichert. Um ganz sicher

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