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Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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»Du könntest mir nicht vielleicht meine Klamotten geben, oder?«, bat er. »Ist etwas zugig so ganz ohne.«
    Parvati warf ihm den Filzhut zu.
    »Wer sind Sie?«, fragte Ash.
    »Monty heiße ich.«
    Parvati verzog angewidert das Gesicht. »Ein gewöhnlicher Rattendämon.«
    »Hey, kein Grund, beleidigend zu werden, Euer Hoheit .« Monty schob die Schultern zurück und bemühte sich um eine stolzere Haltung. Auch nicht einfach, wenn man gleichzeitig sein bestes Stück mit einem Hut verdeckte. » Gewöhnlich! Was für eine Frechheit!«
    »Spielen wir mit ihm«, schlug Khan vor, dessen Fingernägel inzwischen fünf Zentimeter lange Klauen waren. Er trommelte damit auf dem Tisch herum und hinterließ schmale Risse im Holz.
    »Nur die Ruhe, Tiger«, sagte Parvati. Doch in ihrer Stimme schwang ein Hauch von Schadenfreude.
    Monty bemerkte die Blicke. Er wich zurück, prallte jedoch gegen Ash. Sofort sank er auf die Knie und griff nach Ashs Händen. »Sir, Sie sehen wie ein vernünftiger Mensch aus. Sicher können wir doch ein Geschäft machen?«
    Khan mischte sich ein. »Aus seinem Mund kommt nichts als Lügen. Die Ratten sind die niedrigste Kaste von Rakshasas. Kaum des Namens würdig.«
    Langsam zog Ash seine Hände aus dem Griff des Rattenmanns und wischte sie an seiner Hose ab. »Ein Geschäft?«
    »Ihr Schutz, Sir. Im Austausch für Informationen.«
    »Dann sollten deine Informationen besser erstklassig sein«, sagte Parvati, die etwas mehr von ihrer Dämonengestalt durchblicken ließ. Grüne Schuppen bedeckten ihren Hals und ihre Kobraaugen funkelten groß und hypnotisierend. Züngelnd kostete sie Montys Angst.
    Der betrachtete das Trio eindringlich. »Was wollt ihr wissen?«
    »Wir suchen den Koh-i-Noor. Wir wissen, dass Sie ihn gestohlen haben«, sagte Ash.
    »Der Koh-i-Noor? Ihr glaubt, ich habe so was Abgefahrenes?« Er schüttelte den Kopf. »Das ist einige Level zu hoch für mich. Probiert’s mal im Auktionshaus Sotheby’s. Die haben eine eigene Abteilung für solche Sachen.«
    Khans Gebrüll ließ die Fensterscheiben erzittern, als er aufsprang und das Zimmer mit einem gewaltigen Satz durchquerte. Er packte Monty an der Kehle und hob den Rattendämon hoch in die Luft, bis sein Kopf an die Decke stieß. Khans Reißzähne waren lang und viel breiter als die von Parvati. Sie verfügten zwar nicht über Gift, waren dafür aber ungeheuer scharf. Damit könnte er Monty ohne großen Aufwand die Eingeweide herausreißen.
    »Falsche Antwort«, knurrte Khan.
    »Oh, der Koh-i-Noor !«, lenkte Monty umgehend ein. »Ich habe mich wohl zuerst verhört. Das liegt an meinen Ohren – voller Fell.«
    Khan ließ ihn fallen. Hustend lag der Rattendämon auf dem Boden.
    Ash half ihm auf. »Sie klauen also. Sind alle Rattendämonen Diebe?«
    »Wir müssen schließlich alle unseren Lebensunterhalt verdienen und zusehen, dass Käse auf den Tisch kommt«, meinte Monty. »Ich mache ein bisschen hiervon und ein bisschen davon. Leider ist es nicht mehr wie in den guten alten Tagen, als wir das Sagen hatten.«
    »Die Pest-Jahre«, warf Parvati erklärend ein.
    Monty seufzte. »Ein goldenes Zeitalter war das. Ich vermisse es. Heutzutage haben Dämonen keinen Stolz mehr, keinen Sinn für Geschichte.«
    »Gibt es denn viele in London?«, wollte Ash wissen.
    Monty schnaubte verächtlich. »Und ob! Sie arbeiten für diese riesigen Banken im Canary-Wharf-Viertel.«
    Ash lachte. »Kein Elend, aus dem sich kein Profit schlagen lässt.« Das entsprach ganz dem Familienmotto der Savages.
    Monty schlüpfte in eine Hose und eine Jacke. Dann setzte er sich seinen Hut auf und seufzte zufrieden. »Also zum Geschäftlichen.«
    Ash betrachtete den Dämon. Dieser Kerl hatte den vermutlich schwerstbewachten Gegenstand im ganzen Land gestohlen? Er wirkte mehr wie ein Typ, der an Straßenecken billige Parfüms vertickte. »Wie haben Sie es angestellt?«
    »Oh, Sir, das gehört zum Geschäftsgeheimnis.«
    Khan knurrte und Monty schluckte.
    »Nun, wenn ihr es unbedingt wissen müsst: durch die Kanalisation.«
    »Die Kanalisation? Durch die Abflussrohre? Haben die da keine Gitter oder Deckel, um Diebe auszusperren?«
    »Du bist ein wirklich schlaues Kerlchen, wenn ich das mal sagen darf. Ich hab’s ja schon immer gesagt: Hirn siegt über Muskeln.« Monty warf Khan einen geringschätzigen Blick zu. »Die Vorsichtsmaßnahmen für die Kanalisation sind dazu vorgesehen, Menschen vom Eindringen abzuhalten. Hallo-ho! Meine halbe Familie lebt dort unten. Es war nur

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