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Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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eine Frage der Zeit, bis wir herausgefunden hatten, welches Rohr wohin führt.«
    Parvati lächelte, womöglich mit einem Hauch von Anerkennung. »Dann bist du also einfach in den Raum gekrabbelt?«
    »Nun, im Wesentlichen: Ja. Die Wache ist für einen Moment verschwunden, um dem Ruf der Natur zu folgen. Ich habe den Diamanten mit den Zähnen gepackt – was schwieriger ist, als es sich anhört – und bin damit wieder den Abfluss hinunter verschwunden. Vier Stunden habe ich für den Rückweg gebraucht. Dabei bin ich fast ertrunken in einem Meer aus S–«
    »Danke, wir haben genug gehört«, unterbrach ihn Khan. Er fuhr die Klauen aus und streckte dem Dieb die offene Hand hin. »Gib uns den Koh-i-Noor.«
    Monty blickte von Khan zu Parvati und schließlich zu Ash. »Wir wollen doch nichts überstürzen. Sicherlich können wir zu einer Vereinbarung kommen, oder?«
    Parvati zog die Augen zu Schlitzen zusammen und stieß ein leises, aber bedrohliches Zischen aus. Vollkommen reglos saß sie auf der Tischkante, doch in ihrer Ruhe lag ein tödliches Lauern. Neben ihr stand Khan, die Raubtieraugen auf die Ratte gerichtet. Ungeduldig ließ er die Krallen klicken, drauf und dran, die Katze-Nager-Beziehung zu ihrem üblichen, blutigen Ende zu bringen. In diesem Moment schien es Ash, als würde er einen Blick in Parvatis Dämonenherz erhaschen, und er war nicht sicher, ob ihm gefiel, was er sah. Seine Freunde waren gefährlich.
    Und was bin ich?
    Monty fasste sich an den Hals und wich zurück. »Eine winzigkleine Vereinbarung, wenigstens?« Er schluckte und Schweißtropfen rannen ihm von der langen Nase. »Na schön. Ganz wie ihr wollt.« Er trat an einen alten Röhrenfernseher in der Ecke und schraubte mit den Fingernägeln die Rückwand ab. »Sobald ihr den Diamanten habt, sind wir quitt, richtig?«
    »Wir werden sehen«, entgegnete Parvati.
    Die Rückwand fiel herunter, Monty griff in das Gerät und zog eine kleine braune Pappschachtel hervor, die Parvati ihm abnahm und öffnete.
    Der Diamant fing jeden einzelnen Lichtstrahl ein und brach ihn tausendfach. Den indischen Legenden nach hatte jeder Diamant ein Eigenleben und als Ash den Koh-i-Noor in dem schäbigen Zimmer erstrahlen sah, hatte er keinen Zweifel daran. In seinem makellosen Kern ruhte Macht, uralt und ebenso bösartig. Man erzählte sich, der Diamant sei verflucht und jeder, der ihn besäße, würde alle Schätze der Welt sein Eigen nennen, ebenso wie alles Leid.
    Ash wandte sich an Monty. »Hat sich schon jemand dafür interessiert?«
    Monty hob die Augenbrauen. »Wie meinst du das?«
    Ashs Stimme wurde eisig vor Zorn. »Wollte Savage ihn haben?«
    »Ruhig Blut, Ash. Ich mache das schon«, mischte Parvati sich ein.
    »Oh mein Gott.« Monty fuhr zusammen. »Du bist Ash Mistry? Der Kali-Aastra?« In Montys Stimme schwang unverhohlene, große Angst. Er kauerte sich in einer Ecke zusammen, die Augen weit aufgerissen und panisch hechelnd.
    Rakshasas starben, wie alle anderen auch. Doch anders als Menschen wurden Dämonen mit sämtlichen Erinnerungen und Kräften wiedergeboren. Dank dieses Wissens fürchteten sie den Tod nicht wie die Sterblichen.
    Kali jedoch, die Göttin von Tod und Zerstörung, jagte ihnen Angst ein. Sie bedeutete völlige Vernichtung. Das Ende der Existenz. Wurde ein Dämon von Kali oder ihrer Waffe getötet, gab es kein Zurück mehr. Niemals.
    Und genau das war Ash: die Waffe Kalis.
    Monty schien zu schrumpfen. »Ja. Hat er. Savage wollte ihn haben.«
    »Wir bekommen Gesellschaft«, unterbrach Khan, der durch die Vorhänge zur Straße hinunterspähte. Ash trat zu ihm.
    Ein großer weißer Geländewagen war an den Gehsteig gerollt und Ash beobachtete, wie eine ganz in Weiß gekleidete Frau ausstieg: Jackie, Savages rechte Hand. Sie war ein Schakal-Rakshasa und einer der beiden Dämonen, die unmittelbar für den Tod von Ashs Onkel und Tante verantwortlich waren. Nach ihr stiegen drei Männer aus dem weißen Humvee, sicherlich ebenfalls Rakshasas, auch wenn Ash diese hier nicht kannte. Savage war nicht bei ihnen.
    Ash krallte die Finger in den Vorhang. Am liebsten hätte er ihn abgerissen, wäre nach unten gesprungen und hätte sie alle hier und jetzt gestellt. Und getötet. Die Macht in ihm begann, sich zu rühren und zu wachsen, spornte ihn an.
    »Nicht, Ash«, warnte ihn Parvati. »Wir wollen Savage keine Vorwarnung geben.«
    Ash wirbelte herum und packte Monty am Kragen. »Wo ist er?«
    »Keine Ahnung, ehrlich!«
    Drei Lichtpunkte leuchteten auf

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