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Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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lächelte ihn an. Die Hände tief in ihren Jeanstaschen vergraben, trat sie von einem Bein aufs andere, um sich wenigstens etwas aufzuwärmen. Auf dem Kopf trug sie eine Pudelmütze, die sie tief in die Stirn gezogen hatte.
    Sie war hier. Ash strahlte zurück. Plötzlich erschien die Welt ein Stück heller, freundlicher.
    »Hi«, entgegnete er. »Du siehst durchgefroren aus.«
    »Am Feuer ist es gar nicht so schlimm. Leider ist mein Pulli so dick wie Papier.« Sie deutete zum Imbiss. »Jack ist gerade los, um was zu futtern zu besorgen.«
    »Dann ist Jack also auch da.« Schon war die Welt wieder wesentlich düsterer und kälter.
    »Wir sind kein Paar mehr oder so«, meinte Gemma. »Aber, du weißt, wie das ist …«
    »Nein. Eigentlich nicht.«
    »Alles okay mit dir?«, wollte Gemma wissen. Sie schien ehrlich besorgt. Warum konnte er nicht mehr Freunde wie sie haben? Stattdessen hing er mit unsterblichen Killern und Dämonen herum. Möglich, dass er seine Vorsätze fürs neue Jahr noch einmal überdenken sollte.
    Weniger Dämonen. Mehr Gemma.
    Er wurde rot. »Äh, ich hab nur gerade gedacht, dass ich irgendwie die falschen Freunde habe.«
    »Kommt mir bekannt vor.« Gemma lächelte, doch ihre Zähne klapperten.
    Ash streifte seinen Mantel ab und rückte sein T-Shirt zurecht, damit man den Faustdolch hinter seinem Rücken nicht sehen konnte. »Zieh den an.«
    »Nein. Du trägst ja nur ein T-Shirt. Du hast den nötiger als ich.«
    »Vertrau mir. Mir macht Kälte nicht so viel aus.«
    Sie lachte, nahm den Mantel jedoch an.
    »Was ist so witzig?«
    »Du, Ash. Ich weiß noch, wie du beim Querfeldeinlauf immer hinterhergehechelt bist und ein Gesicht gezogen hast, wie der ärmste Mensch auf Erden. Bis zu den Knien voller Matsch, nass von Kopf bis Fuß und meilenweit abgehängt.«
    »Immer der Letzte. Ja, ich kann mich gut erinnern.« Er der Letzte – Jack, wie immer, der Erste.
    »Aber du hast nie aufgegeben. Das war entweder extrem dickköpfig oder extrem dumm von dir.«
    »Vermutlich beides.«
    »Du hast durchgehalten. Das fand ich immer klasse. Dabei hast du immer kämpfen müssen.«
    »Das hat sich nicht geändert.«
    Gemma verengte die Augen. »Ehrlich? Dabei hast du dich echt verändert, Ash.«
    So, wie sie das sagte, überlief Ash eine Gänsehaut. Gemma sprach leise und in ihrem Ton lag … was? Interesse.
    Sie legte ihre Hände in seine. »Du hast recht, du fühlst dich nicht kalt an.«
    Gemma umfasste seine Finger. Und als er ihr in die Augen sah, schaute sie nicht weg.
    »Oh, Ash. Ich habe schon überall nach dir gesucht.« Plötzlich stand Parvati neben ihm.
    Ash konnte es nicht fassen. »Was machst du denn hier?«
    Gemma ließ seine Hände los. »Wer ist das?«
    Parvati ignorierte sie. »Wir haben ein Problem.«
    Da tauchte auch Khan bei ihnen auf, der Gemma von Kopf bis Fuß musterte. »Namaste.«
    Parvati nahm Ash beiseite, doch Gemma folgte ihnen. Parvati wirbelte zu ihr herum. »Kannst du uns mal allein lassen?«
    Gemma warf ihr einen finsteren Blick zu, doch Ash kam einem Streit zuvor. »Ist schon okay, Gemma. Ich bin gleich wieder bei dir.«
    Parvati zog eine Augenbraue hoch. Sie war scharf gezeichnet und elegant, wie gemacht, um hochgezogen zu werden. »Das ist Gemma? Das Weibchen, mit dem du dich paaren willst?«
    »Was?«, sagte Ash.
    »Was?«, sagte Gemma.
    Warum hassten die Götter ihn eigentlich so? Ash wandte sich an Gemma. »Ich bin gleich wieder da.«
    »Lass dir Zeit!«, schnappte Gemma und rauschte davon.
    »Das war also Gemma?« Khan grinste wie ein Tiger, der eben ein lahmes Reh gewittert hatte. »Lecker.«
    »Lass sie in Frieden«, meinte Ash. »Ernsthaft.«
    Khan zitterte bühnenreif. »Ich hab ja solche Angst.«
    Kann der Abend noch schlimmer werden?
    Ein gellendes Kichern durchschnitt den Nebel. Es war kühl und grausam, und es steigerte sich zu einem hysterischen Keckern, das durch den gesamten Park hallte. Die Kinder fingen an zu weinen und die Erwachsenen blickten sich nervös und kaum weniger ängstlich um.
    Scheinbar schon.
    »Jackie«, sagte Parvati. »Ich bin so ein Idiot. Sie ist dir gefolgt.«
    Jackies geisteskranker, dämonischer Schrei hatte Ash noch monatelang nach seiner Rückkehr aus Indien in seinen Albträumen verfolgt. Jetzt, da er ihn wieder hörte, erinnerte er sich deutlich an die markerschütternde Angst, die er beim ersten Mal gespürt hatte.
    »Wie?«, fragte Ash.
    »Geruchssinn. Sie muss deine Fährte in Montys Wohnung aufgenommen haben. Die anderen Rakshasas

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