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Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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den Händen in das Gebäude. Ash kämpfte sich in eine aufrechte Position und krabbelte dann über die eingestürzten Wände und Querstreben – Sekunden bevor die schreckliche, gut drei Meter breite Steinhand das Zimmer, in dem er eben noch gewesen war, plattmachte und den gesamten Bungalow in seinen Grundfesten erschütterte. Die zweite Hand krachte direkt vor ihm herunter.
    Das hatte dem Bungalow den Rest gegeben. Die Wände wackelten und brachen ein. Im letzten Augenblick bemerkte Ash, wie ein Stützbalken auf ihn niedersauste, und ging in Deckung. Allerdings nicht schnell genug. Die Strebe erwischte ihn am Rücken und katapultierte ihn mit voller Wucht in die nächste Ecke.
    Ash wollte aufstehen, doch eine Mauer aus Stein hielt ihn plötzlich gefangen. Finger, so dick wie Baumstämme, schlossen sich um ihn. Er stemmte sich dagegen, versuchte, sich aus dem steinernen Griff zu winden, doch er wurde erbarmungslos an Beinen, Hüfte und Brust festgehalten.
    Ash wehrte sich, doch was konnte er schon ausrichten? Seine Kräfte waren nutzlos. Dieses Monster war nicht lebendig, also hatte es auch keine leuchtenden Schwachpunkte. Der Riese hob ihn in die Höhe. Affen aus Stein hüpften auf die Arme der Statue, um sich auf ihren Schultern niederzulassen. Der Druck um Ash war so stark, dass nicht mehr viel fehlte, damit er wie eine reife Weintraube zerquetscht werden würde. Der Koloss richtete sich auf und hob Ash immer höher, bis er direkt vor dessen leeren Augen schwebte. Jetzt sah Ash die verwitterte, von Rissen zerfurchte Haut und die jahrhundertealten Schichten aus Moos aus nächster Nähe. Er konnte wenig mehr tun, als das Ungetüm finster anzusehen und zu keifen: »Und? Worauf wartest du noch?«
    Mal wieder hatte Ash eine Dummheit begangen, für die er mit seinem Leben zahlen würde. Nur würde es diesmal kein Zurück geben.
    Doch die Statue hielt ihn lediglich fest. Warum war es so still geworden?
    »Ash Mistry?«, ertönte von unten eine Stimme – eine Stimme, die Ash auf der Stelle erkannte. »Bist du das da oben?«

Kapitel 28
    Ash hatte davon geträumt, wie es sein würde, diese Stimme wieder zu hören. Sie war kräftig, stolz und arrogant, die Stimme eines Mannes, der meinte, er würde die Welt und alle darin besitzen. Sie ließ Ash vor Wut und Furcht schaudern. Diese Stimme hatte ihn Nacht für Nacht heimgesucht und seine schlimmsten Albträume genährt.
    Schwankend sank die Statue auf die Knie. Ash noch immer in ihrem eisernen Griff, drehte sie ihre Hand so, dass er die versammelte Gruppe unter sich überblickte. Das zahlreiche Statuenvolk – Tiere, Menschen und Monster – stand bewegungslos da. Dafür tummelten sich inmitten des Meers aus Stein und Eisen andere, darunter ein Mann im weißen Anzug, der Ash am nächsten stand.
    Lord Alexander Savage blickte zu ihm auf, die Hände auf den Tigerknauf seines Gehstocks gestützt. Mit offenem Mund starrte Ash ihn an. Savage war nicht, wie er ihn in Erinnerung hatte. Als er ihn das letzte Mal gesehen hatte, war Savage jung, wunderschön und unmenschlich perfekt gewesen.
    Doch dieser Mann war alles andere als perfekt. Sein Anzug schlotterte an einem Körper, der nur aus Haut und Knochen zu bestehen schien – und diese Haut, die von den spindeldürren Gliedern hing, war welk und schlaff. Große dunkle Leberflecke bedeckten den haarlosen Kopf und aus dem verschrumpelten Zahnfleisch standen große gelbe Zähne hervor. Die Lippen waren blass, dünn und rissig. Er schien kurz vor dem Zusammenbruch und stützte sich schwer auf seinen Gehstock.
    Doch seine Augen … In seinen Augen loderte eine fiebrige Macht. Schwarz auf Schwarz, waren dies Augen der Nacht, Augen reiner Finsternis.
    Neben Savage standen Jackie und John. Der Junge schlotterte, als die Rakshasa eine Hand auf seine Schultern legte. Am Rande des Mondlichts, halb verborgen im Dschungel, lauerten Savages Hyänen-Rakshasas und stießen ihr gackerndes Lachen aus.
    Während Ash Savage betrachtete, stieg frisch entfachter Hass in ihm auf und brodelte in seinen Eingeweiden. Die Entfernung zwischen ihnen war nicht sonderlich groß, aber solange Ash in diesem Schraubstock festsaß, hätten es genauso gut eine Million Kilometer sein können. Das Grinsen des Engländers wurde breiter.
    »Es freut mich wirklich außerordentlich, dass du meiner Einladung gefolgt bist«, säuselte Savage.
    Ash versuchte, seine Position zu verändern, doch die Statue verstärkte ihren Griff nur und drückte seine Brust ein, bis er nach

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