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Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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negatives Karma versprühte. »Was hält mich davon ab, dir den Koh-i-Noor hier und jetzt ganz einfach abzunehmen?«
    Ash ließ die Schulter sacken und den Lederrucksack fallen. Kurz bevor er in den Fluten versank, packte er ihn am Riemen. »Ach, meinst du den hier?« Er schwang die kleine Tasche vor und zurück, jedes Mal ein Stückchen höher, wobei er den Riemen nur noch mit einem Finger festhielt. »Und was hält mich davon ab, ihn auf dem Meeresgrund zu versenken?«
    Savage räusperte sich. »Genug der Späße. Wir haben noch einige Kilometer vor uns.«
    »Wir sind noch nicht fertig miteinander«, zischte Ash Jackie zu, bevor sie sich zu den übrigen Dämonen gesellte.
    Wo waren Parvati und Khan? Immer wieder schaute Ash sehnsuchtsvoll über die Schulter, in der Hoffnung, sie am Strand zu erspähen, doch die Entfernung war bereits zu groß, um etwas zu erkennen.
    Ash wünschte, sie könnten sehen, was er gerade sah: eine verdammt große Insel voller Paläste, die einfach so aus dem Meer gestiegen war. Selbst Parvati dürfte so etwas nicht alle Tage zu sehen bekommen. Außerdem war dies Lanka, ihr Zuhause.
    Ash ließ den Blick über die wogenden Wellen schweifen und überlegte, ob irgendwo dort draußen gerade ein Boot unterwegs war, das die beiden Rakshasas zur Insel brachte.
    Stattdessen entdeckte er die Flossen.

Kapitel 41
    Dunkelgrau und brutal muskulös zerschnitten die Rückenflossen die Wellen und hielten auf Savages Reisegesellschaft zu. Plötzlich erschien Ash der Damm furchtbar schmal und schlüpfrig. »Fall nicht runter«, warnte Jackie ihn. »Ich würde dich gerne selbst verputzen.«
    »Ich kann schwimmen«, fuhr Ash sie an.
    Jackie deutete mit dem Finger zur Seite. »Denen dürfte das reichlich egal sein.«
    Dutzende von dolchartigen Flossen pflügten durch den Ozean. Auf einmal schwenkten sie zur Seite ab und Ash sah eine schaumige Fontäne in den Himmel steigen. Ein geschwungener dunkler Schatten glitt knapp unterhalb der Meeresoberfläche dahin, bevor er wieder abtauchte. Ein Wal.
    Die Flossen tauchten ihm hinterher.
    Mehr und mehr der tödlichen Meeresjäger griffen den Wal an, bis das Wasser rot brodelte. Die Haie prallten ineinander, ausschließlich aufs Fressen bedacht und für alles andere blind. Sie drängelten, stritten und stießen sich gegenseitig grob beiseite, während sie große Stücke Fleisch abrissen.
    Ash trat einen Schritt vom Rand zurück, als roter Meerschaum über seine Zehen gespült wurde. Selbst aus dieser Entfernung nahm er den Tod in sich auf, allerdings schmeckte er übel, angefüllt mit tierischer Raserei. Bilder voller Zähne und Blut erfüllten seinen Geist und würgten ihn. Er wollte, dass es aufhörte, doch ein Teil von ihm sehnte sich nach mehr. Neue Kraft durchströmte ihn.
    Minutenlang dauerte das grausame Spektakel und Savages gesamte Mannschaft schaute zu. Savage selbst legte, den Stock unter den Arm geklemmt, ein Fernglas aus Bronze ans Auge.
    Schließlich ließen die Haie von ihrem Festmahl ab. Nur einige kleinere lauerten und tauchten in der Nähe der Beute, doch die größeren schoben sich wieder ins offene Meer. Ein Rudel jedoch glitt auf den Damm zu. Sie schwammen in Formation, dicht an dicht, als schnell beschleunigendes V mit dem größten Tier an der Spitze.
    Sie wollten Nachtisch.
    Die Haie gewannen immer mehr an Geschwindigkeit und verdrängten das Wasser in kantigen Wellen. Schwarze Rückenflossen tauchten neben dem Weg auf, pflügten parallel dazu durchs Wasser, kamen näher und … hielten an.
    »Aber Haie können nicht stehen bleiben«, wisperte Ash. Das gehörte zu seinem Fundus an nutzlosem Wissen.
    Im nächsten Moment hievten sich glitschige, dunkle Körper mit ledriger Haut und breiten, langen Schnauzen vor ihnen auf den Pfad. In ihren wachsamen schwarzen Augen funkelten noch immer Gier und Blutdurst und in ihren grinsenden Mäulern sah Ash die gezackten Sägezähne des ultimativen Raubtiers. Während ihre Schwänze sich zu zwei Beinen teilten und menschliche Gliedmaße bildeten, wurden ihre Gesichter kleiner und schmaler. Ihre Seitenflossen wurden länger und dicker, bis sie bald die Stärke von menschlichen Armen annahmen. Aus der Ferne hätte man sie mit Leichtigkeit für Menschen halten können, nur ihre Augen blieben die seelenlosen schwarzen Kugeln eines Hais und auch ihre Zähne waren noch immer unbarmherzige Zacken.
    Der Anführer der Haie schüttelte den Großteil an Meereswasser von sich, pulte sich dann ein Stück Fleisch aus den

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