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Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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runter.«
    Gefühlsduselei hin oder her, er war nicht dumm. Tom machte einen Schritt zurück. »Du könntest auch das Gewehr weglegen.«
    »Das kannst du vergessen. Ich möchte morgen auch noch am Leben sein, hörst du? Und du wirst mir auf keinen Fall die Waffe abnehmen. Also entweder erschießt du mich und gehst die Kinder retten oder wir verschwinden jetzt gemeinsam, weil mir das  … nicht  … gefällt, Tom. Da läuft etwas ab, und wir sind nicht imstande, es aufzuhalten.« Als sich Tom nicht rührte, krächzte Weller: »Himmelherrgott noch mal, Tom, ich will nicht, dass du stirbst. Und ich will auch nicht, dass noch mehr Kinder sterben, wenn ich es verhindern kann. Ich sage dir, was ich weiß, aber im Moment haben wir nur einander, und wir müssen zu unseren Kindern. So weit musst du mir vertrauen. Du hast mein Ehrenwort darauf, Tom, von Soldat zu Soldat.«
    Das glaubte er. »In Ordnung«, sagte Tom, nahm die Hand von der Waffe und hoffte, es wäre nicht das Letzte, was er in seinem Leben tat. »Aber ich bin mir nicht sicher, ob wir gleich zurückreiten sollten. Wir müssen erst mal nachdenken, weil das, was da abläuft, womöglich genau in diesem Moment passiert. Wir müssen immer noch Cindi und Chad finden.«
    »In dem Punkt sind wir uns einig.« Weller ließ erleichtert die Schultern sinken. »Meiner bescheidenen Meinung nach würde Mellie den Kindern nichts antun, jedenfalls nicht absichtlich.«
    »Du klingst nicht gerade überzeugt.«
    »Weil ich es nicht bin«, räumte Weller ein. »Also überlegen wir mal unseren nächsten Schritt.«
    Sie gingen zu den Pferden, Tom ein paar Schritte hinter Weller, denn, Soldatenehrenwort hin oder her, Vorsicht zahlte sich aus. Auf halber Strecke blieb Weller abrupt stehen und schaute zum Himmel auf. »Wo hab ich nur meinen Kopf?«
    Tom wäre beinahe in Weller hineingerannt. »Was?«
    »Wir müssen die Lage auskundschaften, uns etwas einfallen lassen, stimmt’s? Aber ich hab mein Fernglas nicht dabei. Du?«
    »Meins liegt im Lager. Wir können das von Cindi nehmen. Ich geh noch mal rauf  … «
    »Nein, hol du die Pferde. Das ist weiter, und ich bin ein fauler Hund.« Mit einem Grinsen machte Weller kehrt. »Bin gleich wieder da.«
    Als Tom die Pferde zur Kirche führte, fiel ihm auf, was ihn in dem Durcheinander oben im Glockenstuhl noch gestört hatte.
    Ein umgestoßener Hocker. Ein fallen gelassenes Buch. Umgekippte Thermoskannen. Und Müll.
    Cindi ist zwanghaft ordentlich. Wenn sie ihn besuchte, hatte sie Papiertüten und Pergamentpapier immer sorgfältig zusammengefaltet. Und jetzt lag da oben Müll, und zwar nicht irgendwo, sondern  …
    Wenn man erschrickt, kann man schon mal ein Buch und ein Fernglas fallen lassen. Man stößt den Hocker um. Auf dem Boden ist Hühnersuppe und Müll. Er riss die Augen auf. Aber dieser Müllhaufen liegt auf dem Fernglas, und das kann nicht sein, nicht wenn sie es hat fallen  …
    »Weller!« Tom stürmte auf die Kirche zu. »Weller, nein, NEIN! «

29
    K lick-klick-klick. Klick. Klick. Und jetzt ein Zischen wie von einer Schlange.
    Rauschen. Luke standen die Haare zu Berge. Mellie hat ein Funkgerät, und sie spricht mit jemandem. Codiert.
    Entgegen aller Vernunft schlich er über den Flur. Das Klicken ertönte in unregelmäßigen Abständen. Ihm dröhnte das Blut in den Ohren. Es war blödsinnig, was sollte er Tom berichten? Na ja, da war so ein merkwürdiges Klicken? Aber wenn es tatsächlichein Funkgerät gab und jemand sprach  …
    Unter seinem linken Stiefel knarrte eine Holzdiele, ein ÄÄÄÄÄCHZ wie aus einem Horrorfilm , das ihn innerlich erstarren ließ. Eine Sekunde später hörte er das bezeichnende Quietschen von Bettfedern und  … »Hallo?« Der Tonfall war scharf, die Stimme wurde lauter, als Mellie zur Schlafzimmertür ging. »Wer ist  … «
    Raus hier, raus! Er hastete zum Ausgang, stolperte genau in dem Moment auf die Veranda hinaus, als eine Tür gegen eine Wand krachte und Mellie wieder rief: »Wer  … «
    In drei Sprüngen sprintete er die Vordertreppe hinunter. Was soll ich tun, was soll ich tun?, schoss es ihm immer wieder durch den Kopf, als er den Hang hinunterrannte. Tom, Tom, wo bist du? Tom würde Rat wissen, Tom konnte er vertrauen. Aber Luke war allein, und alles, was ihm einfiel, war rennen. Automatisch steuerte er auf den Geräteschuppen zu, aber dann dachte er: Moment, dort, wo viele andere sind, bin ich erst mal außer Gefahr. Also lief er durch den hohen Schnee zum Kuhstall. Im Pferch

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