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Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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Zentimeter geschrumpft. »Nein, lasst mich nicht allein, tut  … «
    »Halt dich fest.« Mit einem Satz war Chris bei ihr und legte ihre Hände wieder um das Rohr. Die Luftblase schrumpfte rapide, er fror und wurde müde. Dabei war er sich bewusst, dass das Boot ständig weiter sank. Wenn sie noch länger blieben, würde er es kaum schaffen. »Kannst du gar nicht schwimmen?«
    » N-n -nein«, wimmerte das Mädchen. » N-n e…«
    »Wir müssen los.« Es war Peter zwar gelungen, Pennys eine Hand vom Rohr loszueisen, doch mit der anderen klammerte sie sich so fest, dass er nicht weiterkam. »Hilf mir, Chris.«
    »Nein!«, kreischte das Mädchen. »Wartet!«
    Doch Chris hatte bereits beide Hände um Pennys Handgelenk gelegt und zog mit aller Kraft daran, er kämpfte gegen ihre Panik an, und dann waren ihre Hände endlich frei und er schrie: »Peter! Los jetzt, sofort!«
    »Penny!« Peter nahm das Gesicht seiner noch immer schreienden Schwester in beide Hände. »Penny, halt die Luft an, hör auf zu schreien, halt  … «
    »Nein!«, brüllte das andere Mädchen. »Nein! Lasst mich nicht zurück, nehmt  … «
    »Mach jetzt!«, brüllte Peter, und dann tauchten sie unter, schwammen zu dritt aus dem Maschinenraum und durch die Luke. Penny strampelte immer noch, obwohl Peter sie an einem Arm und Chris am anderen festhielt. Der Strahl von Peters Taschenlampe wies nach oben, aber Chris war sich nicht mehr sicher, ob das wirklich die richtige Richtung war. Er hörte, wie Penny blubbernd Luft ausstieß, und ein schwaches Wimmern.
    Halt die Klappe, sei ruhig! Er knallte ihr die Hand auf Nase und Mund und bewegte mit aller Kraft die Beine. Viel zu weit oben wölbte sich zart schimmernd ein ferner Himmel über dem Wasser, doch er hatte so gut wie keine Atemluft mehr, seine Lungen brannten. Ich habe mich geirrt, ich werde hier unten im Dunkeln sterben, ich werde in Peters Albtraum ertrinken  …
    »Nein«, sagte Peter – und weil es ein Traum war, saßen sie plötzlich wieder nebeneinander auf dem schaukelnden Rettungsfloß. Ohne Penny. Ohne Jess. Und natürlich gab es auch kein Bootswrack, das war in die dunkle Tiefe gesunken, und das Mädchen mit ihm. »Du kannst hier nicht bleiben, Chris.« Peter starrte über das schier endlose tintenschwarze Wasser. »Das lasse ich nicht zu.«
    » B-b -bist du t-t ot?« Chris zitterte so stark, dass er stammelte.
    »Zum Teil.«
    » W-w as he-heißt de-denn d-d as?«
    »Ich weiß es selbst nicht.« Das Gesicht noch immer abgewandt, schüttelte Peter den Kopf. »Vermutlich ist ein Teil von mir genau hier gestorben. Du solltest wirklich gehen, Chris. Ich weiß nicht, wie lange du hierbleiben kannst, ohne Schaden zu nehmen.«
    »Ich l-l ass dich n-n i-nicht allein, Peter. Ich will di-dir helfen.«
    »Ich glaube, das kannst du nicht.« Und dann drehte sich Peter um. Seine Augen waren nicht mehr blau, sondern so rot, wie das Blut des ertrunkenen Mädchens im Tageslicht wohl ausgesehen hätte. »Liebst du mich immer noch, Chris?«, fragte Peter. Und dann: »Vorsicht. Pass auf, dass du nicht schießt  … «
    »Huch!« Chris schreckte aus dem Schlaf hoch und griff, noch ehe er aufrecht saß, nach seinem Gewehr.
    »He, pass auf!« Ellie machte einen Satz, dabei fiel ihr das gesammelte Holz auf den Boden. Jayden verhedderte sich im Schlafsack, als er sich gleichzeitig aufsetzen und mit der Hand nach seinem Gewehr fassen wollte.
    »Was?«, fragte Jayden verstört. »Was ist?«
    »Nichts«, antwortete Chris und merkte, wie die Spannung von ihm abfiel. Als sie sich vor ein paar Stunden entschieden hatten, hier Rast zu machen, war am Horizont im Osten nur ein schmaler Silberstreif zu sehen gewesen. Jetzt schickte eine helle Sonne ihre Strahlen durch die Zweige der Bäume. Er rieb sich das Gesicht. »Entschuldigung. Ich habe schlecht geträumt und  … «
    »Du hast oft schlechte Träume«, erwiderte Ellie schroff. Sie gab dem Hund einen Klaps und sammelte die verstreuten Äste und Zweige wieder auf. »Ich dachte, wir könnten Tee trinken, bevor wir weiterziehen.«
    »Klar.« Chris machte Anstalten aufzustehen. »Ich helfe dir.«
    »Ich kann das allein.« Ellie schnappte ihm einen Zweig vor der Nase weg. »Kein Problem.«
    »Okay. Gut.« Als Ellie nicht antwortete, drehte er sich zu Jayden um. »Tut mir leid wegen eben.«
    »Sie hat recht. Du hast ganz schön oft Albträume.« Gähnend strampelte sich Jayden aus seinem Schlafsack und stand auf, dann fasste er sich an den Rücken. »Mannomann, ich

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