Ashes to Ashes (German Edition)
hierher und machst dir keine Gedanken darüber, wie schwierig es für mich
ist, mir jedes Mal eine neue Lüge auszudenken, dass ich unbedingt dich brauche, um einen bestimmten Auftrag auszuführen. Ich habe manchmal das Gefühl,
als würden sie misstrauisch!“
Ein warmer Hauch streifte Christens Unterarm,
aber es dauerte eine Weile, bis Duncan erwiderte: „Es ist auch für mich
keineswegs einfach. Du rufst mich zu dir und ich muss zusehen, dass ich das
Hämmern meines Herzens überspiele, welches mich stets überfällt, wenn du nach
mir schickst. Und ich brauche Ausflüchte, weshalb es so lange gedauert hat, um
zu den Stallungen zurück zu kehren oder um aus der Stadt wieder zu kommen. Aber
Christen, so ist es nun einmal… Daran können wir nichts ändern!“
„Verdammter Mist! Ich wünschte manchmal, es wäre
alles nicht so kompliziert!“
„…“
Erneut beugte sich Duncan nahe zu Christen,
lächelte ihm aufmunternd, zugleich verständnisvoll in die Augen, wobei er das
Kinn des Prinzen zart mit der linken Hand umfasste und darüber strich. Er senkte
halb die Lider und beugte sich zu einem Kuss hinab.
Christen hieß ihn willkommen, fühlte Duncans
Körper auf dem seinem, das Auf und Ab seiner Brust und genoss die Wärme der
bebenden Lippen, die ihn leise öffneten bis sie sich in einem verträumten Tanz
verfingen.
Sie kosteten den Augenblick bis aufs Äußerste
aus und eine heimliche Röte schlich sich auf die Wangen des Prinzen, als er die
Regung zwischen seinen Beinen wahrnahm.
Deutlich fühlte er Duncans Berührungen an seiner
Hüfte, die Liebkosungen, welche an Heftigkeit zunahmen und die so zuckersüß
wirkten, dass er sich am liebsten hätte fallen lassen.
Er wünschte es sich so sehr und schluckte
bitter, da Duncan plötzlich den Kuss brach, um sich aufzusetzen.
Unter einem innerlichen Seufzen drehte sich
Christen rasch auf den Bauch, verfluchte die drängende Hitze zwischen seinen
Beinen und fragte sich, weshalb Duncan stets so ruhig bleiben konnte. Dass er
ebensolche Lust empfand, war offensichtlich, aber immer wieder drängte sich ihm
die Frage auf, weshalb Duncan an dieser Stelle stets abbrach.
Die Küsse waren süß, o ja… das waren sie,
verteufelt süß, aber dass in all den Wochen mehr in seinem Inneren gewachsen
war, das nach Erlösung suchte und das er kaum noch unter Kontrolle hatte, wenn
er sich in Duncans Gegenwart aufhielt, konnte er verflucht noch mal nicht
leugnen!
Es musste doch mehr geben als nur… auch wenn sie
beide…
Plötzlich klopfte es hart an der Tür. Dreimal,
so dass Christen sofort wusste, wer zu erwarten war.
Voller Panik huschte Duncan aus dem Bett, strich
sich die Tunika glatt, dann das Haar. Christen tat es ihm gleich und wie
verfluchte er in jenem Augenblick die enge Beinmode, die mehr preisgab, als ihm
lieb war.
Erneut ertönte das Klopfen.
„Moment noch!“, versuchte Christen in möglichst
barschem Ton zu erwidern. Er setzte sich hastig an den Schreibtisch, da wurde
auch schon die Tür aufgeschoben.
„Du hast jetzt die Anweisungen! Geh und richte
Eckard beste Grüße von mir aus! Das nächste Mal möchte er doch selbst auf einen
Besuch vorbei kommen!“, lallte Christen Duncan nervös zu.
Im Grunde hatte er selbst keine Ahnung, von was
er eigentlich redete, aber Duncan nickte nur untertänig, schritt anschließend
nach einer höflichen Verneigung aus dem Raum und streifte dabei Erik aus
Versehen an der Schulter. Misstrauisch lugte ihm der Rotschopf hinterher, bevor
er schließlich das Zimmer betrat.
„Ich habe Euch gesucht, mein Prinz!“, bemerkte
Erik in formvollendeter Geste, wunderte sich ob des starrenden Ausdrucks in
Christens Miene, wo er ihn doch sonst stets mit einem heiteren Lächeln empfing.
„Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du
warten sollst, bis ich dich herein bitte, Erik? Es ziemt sich nicht, ein
Gespräch zu unterbrechen. Anstand sollte dir bereits in die Wiege gelegt worden
sein!“
„Hoheit!“, verneigte sich Erik erneut als
Zeichen der Entschuldigung. „Ich hatte keine Ahnung, dass Ihr Besuch habt. Und
ich nahm an, Ihr batet mich nach meinem Klopfen herein! Habe ich Euere Worte
etwa falsch verstanden? Das Holz der Tür ist gar zu dick!“
Mit kritisch hoch gezogener Braue belächelte
Christen insgeheim die fade Entschuldigung. Von wegen er hatte ihn falsch
verstanden. Das nächste Mal würde er das Zimmer abriegeln, auch wenn er es sonst
nie
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