Ashes to Ashes (German Edition)
erhöhen, um die Kosten
der Hochzeit zu decken, Gabriel! Die Bauern Tesaliens haben genug Getreide in
ihren Kammern. Zwei Säcke weniger werden sie nicht verhungern lassen! Was meinst
du?“
Gabriels graue Augen wanderten zu David, dem
jungen Mann an seiner Seite, der ebenso viele Jahre zählte, wie er selbst und
ihm seit seiner Kindheit stets ein treuer Begleiter war. Er schätzte ihn. - Als
Bediensteten, als Berater, als Freund. Und manchmal auch als ein bisschen mehr,
wenn er ihn nachts auf sein Zimmer holte.
„Tesalien nennt sich reich, weil wir keine
horrenden Abgaben brauchen, um den Hof ausstatten und ernähren zu können. Ich
fürchte es wäre falsch, die Hochzeit auf die Schultern der kleinen Leute zu
legen, zumal Lanion den Großteil der Kosten deckt.“
David hielt inne und unterbrach damit ihren
gemächlichen Spaziergang durch den großen Garten des Schlosses.
Er stierte Gabriel aufmerksam hinterher, wobei
er den Kopf leicht neigte, bis sich der Prinz ihm zuwandte.
„Was hast du?“ wollte Gabriel wissen.
„Das frage ich dich ! Du benimmst dich
irgendwie… anders als sonst! Die Abgaben zu erhöhen hat dich noch nie gestört.
Seit wann zählen die Bauern zu deinen Günstlingen?“
„Davon kann nicht die Rede sein!“
Langsam setzte sich Gabriel wieder in Bewegung
und auch David folgte ihm wenige Schritte später, als er verstand, dass er keine
weitere Antwort zu erwarten hatte.
„Seit du zurück bist, scheinst du mit deinen
Gedanken ganz woanders zu sein! Willst du mir nicht sagen, was dich so
beschäftigt?“
Aber Gabriel winkte ab. „Das bildest du dir
ein!“
„Ach… und dann war es also auch Einbildung, dass
du mich seit deiner Rückkehr noch nicht wieder zu dir gebeten hast, ja?“ David
ballte die Hände zu Fäusten und biss die Zähne fest aufeinander, dass seine
Kiefermuskulatur hervor trat und die kantigen Konturen seines Gesichtes noch
eckiger wirken ließ.
Sie erreichten eine kleine Laube, die noch mit
den vertrockneten Blättern des letzten Jahres behangen war, da der Wein das
Knospen noch nicht begonnen hatte und schlüpften hinein.
„Sonst konntest du es immer nicht erwarten, mich
in dein Bett zu ziehen und jetzt legst du keinen Finger an mich!“
Die Schatten der hölzernen Streben spielten
zaghaft auf Davids erregter Miene, während sich Gabriel nahe zu ihm beugte und
ihn in die Enge trieb. Mit der Hand stützte er sich über seine Schulter hinweg
an die Wand und näherte sich seinem Gesicht bis auf wenige Zentimeter.
„Soll ich es denn? … Wieder einen Finger an dich
legen?“
Sein süffisantes Grinsen trieb David einen
kalten, doch angenehm bekannten Schauer über den Rücken. Er konnte nicht
verhindern, dass seine Lippen zu beben begannen.
/Ich wünschte, er wäre…/
„… genauso willig wie du!“, vollendete Gabriel
seine Gedanken laut und störte sich nicht an Davids verwundertem Blinzeln,
sondern nippte genüsslich an dessen Ohr.
Abrupt griff er an Davids Schritt.
„Hart wie ein Stein! Dreh dich um!“ Der junge
Mann keuchte nur zur Antwort und gehorchte.
Er wusste, dass er nicht viele Zärtlichkeiten
vom Prinzen zu erwarten hatte. Ihr Spiel war stets rau gewesen.
Rau und manchmal schmerzhaft und dennoch wartete
er jedes Mal sehnsüchtig darauf, Gabriel in sich zu spüren. – Sein plötzliches
Eindringen, mit dem er ihn auf einmal komplett füllte. Genau wie in diesem
Moment.
Dann das langsame und gleichmäßige Auf und Ab,
immer wieder, bis sich der Rhythmus schließlich beschleunigte und es dann ebenso
schnell vorüber war.
David genoss das Gefühl, Gabriels Samen in sich
zu empfangen und die Männlichkeit des Prinzen noch für einen Augenblick in sich
zu spüren, obwohl er bereits wieder erschlaffte.
Gabriel schmiegte sich von hinten gegen seinen
Freund, kreiste noch einmal mit der Hüfte.
„Heute Nacht werde ich dich zur
Besinnungslosigkeit reiten, David! Nimm vorher ein Bad, dass du nicht mehr
riechst wie ein Bock!“
Er entglitt dem jungen Mann und dieser krümmte
sich unter einem leisen Stöhnen dabei, weil er solche Lust empfand.
Gabriel verschwand sogleich - es war nie anders
gewesen, und ließ ihn zurück, dass David sich im Verborgenen noch selbst die
Erleichterung holen konnte, die ihm oftmals versagt blieb. Stumm griff er nach
unten und verfluchte sich dafür, dass es ihn schon wieder nach dem Prinzen
dürstete.
***
„Ich könnte eine ganze Kuh essen,
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